Also bei uns ist es so, dass meine Hündin 2 Jahre lang konsequent an der 10 Meter Schleppe gelaufen ist. Ich hab diese erst später übernommen und sie hat ausgeprägten Jagdtrieb und hatte beim Vorbesitzer auch schon Erfolg.
Ehrlicher Weise auch am Anfang bei mir, musste erst drauf kommen wie diese zu händeln ist, da ich vorher noch nie nen Mali hatte. Sie hat mir mal ein Eichhörnchen vom Baum gepflückt..........das war allerdings dann auch ihr letzter Erfolg!
Spiel außerhalb eingezäuntem Gelände gabs NUR mit Schleppleine und die war immer dran. Hunde sind nicht blöde und wissen genau, ob sie kontrolliert werden können - Schleppe dran - oder nicht - Schleppe weg.
Als "Strafe" wenn sie nicht folgt die Schleppe dran machen und dann Fuß laufen lassen finde ich nicht sonderlich günstig, da sie hier sicherlich nur deshalb dann "geknickt" Fuß läuft, weil sie Deine schlechte Stimmung bemerkt, aber eine Verbindung zum vorher nicht Folgen baut diese deshalb bestimmt nicht auf, hierzu ist der Zeitraum - nicht folgen - "einfangen" - anleinen - viel zu lange!
Wegen Mangelnder BEwegung hab ich mir keine Sorgen gemacht. Wenn der Hund ohne Schleppe läuft, soll er ja auch nicht weiter weg, außerdem lernt er hierbei eh nur Sachen, die er eigentlich nicht lernen soll. (Schnüffeln, ignorieren, stöbern usw.) Da beschäftige ich mich doch lieber mit diesem auf den Spaziergängen mit Suchspielen, kontrolliertem Ballspiel, Unterordnung usw. Da hat er viel mehr davon.
Das Longieren haben wir übrigens auch gemacht, kann ich nur empfehlen. Außerdem machen wir auch noch Mantrailing, was für Jäger absolut super ist. Hier wird der Jagdtrieb in geordnete, kontrollierte Bahnen gelenkt und dem Hund wird nicht nur etwas verboten, er darf seinen Trieb kontrolliert ausleben. Mittlerweile kann es sogar passieren, dass beim Trailen im Wald ein Hase aufspringt, mein Hund aber so beschäftigt ist, dass ihn dies überhaupt nicht interessiert.
Außerdem haben wir nun nach 2 Jahren die Schleppleine bis auf 2 Meter abgebaut und laufen sozusagen frei durch den Wald. Ich habe, als der Gehorsam insgesamt sehr gut war die Rehe und Hasen noch "Negativ" belegt, indem ich ihr ein Sprühhalsband angelegt habe und sobald sie auch nur einen Blick in Richtung Hase-Reh usw. riskiert hat, gabs schon einen kurzen Wasserstrahl, der in diesem Stadium auch noch bei ihr angekommen ist. Hab ich zu lange gewartet und sie erst hoch fahren lassen, dann nutzt der Sprühstrahl auch nicht s mehr.
Nach ca. 6 Monaten in denen ich das Sprühhalsband ca. 5 Mal eingesetzt habe dreht sie nun von selbst um, kommt zu mir, wenn Wild in Sicht kommt und wir veranstalten dann Jubel Trubel Heiterkeit, damit es sich auch für Sie rentiert. D. h. ich renn mit ihr quer in den Wald hinein und schmeiß mit super Leckerchen um mich, die wir dann zusammen "suchen-Jagen" wie immer man es auch nennen will. Sie ist dann beschäftigt und abgelenkt und jault und bellt und hetzt auch nicht mehr, wie sie es früher getan hat.
Ist viel Arbeit und Konsequenz erforderlich, aber ich kann jedem nur raten es durchzuhalten. es lohnt sich.
Und mittlerweile ist sie auch schon ein wenig älter und mag auch nicht mehr mit jedem Hund spielen, geht Mali-typisch hier eher nach vorne um diese zu verjagen. Das Problem mit den "Der tut nix" Hundebesitzern kenne ich auch zu genüge. Leg sie nun einfach hinter mir ins Platz, stelle mich ein paar Meter davor und baue mich ziemlich auf und verjage den entgegenkommenden Hund mit lauter Stimme. Klappt in 90 % aller Fälle! Hab ich mal ausprobiert, war ein Tip von Günther Bloch.
Wünsch Euch noch viel Erfolg