Beiträge von Tucker

    Hmm, also wenn alles im Grunde gut klappt, kannst Du sicher sein, dass niemand (zum Beispiel besagter Nachbar) gezielt provoziert?

    Ich hatte bei einer Kundin mal eine ganz ähnliche Situation, alle Schritte funktionierten gut, aber dennoch gab es oft nach 30-45 Minuten einige Heuler, dann wieder Ruhe, zwanzig, dreißig Minuten später wieder...

    Und wir haben mit Kamera und allem geschaut, nix festzustellen, außer, dass der Hund nach einer Weile aus totaler Entspannung aufsprang und kurz loslegte.

    Dann fuhr der Nachbar (DHH) in Urlaub für zwei oder drei Wochen. Und zack passierte das nicht mehr. Es musste also irgendwie da hängen. Mit ein bisschen Trickserei haben wir dann festgestellt, dass der Nachbar an die Wand klopft, an der Trenn- Hecke im Garten rüttelt und so Sachen und deshalb der Hund immer so urplötzlich hochgeht und vermeintlich nicht alleine bleiben kann.

    Der Nachbar seinerseits hat sich regelmäßig beschwert, auch bei der Gemeinde/OA und wollte einfach keine Familie mit Hunden und Kindern und Co. in seiner DHH Idylle.

    Ich finde die Verhaltensänderung gar nicht so drastisch, aus der Beschreibung lese ich eher eine Entwicklung heraus die sich schon abgezeichnet hat. Es liest sich für mich auch nicht drastisch oder aggressiv, sie macht wohl deutlich was Sache ist aber doch gemäßigt. Noch zumindest.

    Such Dir einen guten Trainer der sich auf Moderation von Kontakten versteht und der nicht erzählt, Du sollst ihr was wegnehmen oder darf sie nicht. Es ist total okay, dass ihre Sachen ihr wichtig sind, aber Du musst ihr zu verstehen geben, dass Du drauf aufpasst und bei Konflikten ihre Anlaufstelle bist, das Dummy sicherst, andere Hunde wegschickst etc.

    Es klingt so ein bisschen durch, dass Du sie da ziemlich machen lässt wenn sie Dir das Handeln nicht aufnötigt. Das tut sie jetzt.

    Das ist ewas, was von Sekunde eins und immer stattfindet: Wie gehen wir zusammen draussen, wie kommunizieren wir? Das kann variieren, aber sobald man draussen zusammen unterwegs ist ist es "Zusammen Laufen".


    Mit Leine, oder Leine, Fuß oder nicht... für mich gibt es die Unterscheidung "jetzt achte ich drauf" - "jetzt nicht" nicht.


    Irgendwas muss immer passieren zwischen Hund und Mensch, auch wenn man nur rumtrödelt. schwer zu erklären... Jedenfalls habt ihr in dem Moment angefangen, als du zum ersten Mal mit deinem Hund einen Meter gelaufen bist. Seitdem lernt sie das. Und zwar immer und andauernd. Nur vielleicht wars bisher nicht der richtige Input?

    Du hast Dich verirrt, oder?

    Ehrlich gesagt, ich mag es nicht wenn Leute meinen Hund anpacken, aber wenn ich die Möglichkeit habe, wenn der Hund die Nerven dazu hat, dann bringe ich ihm das bei, plötzliches Anfassen, schnelle Bewegungen um ihn rum... das ist in einer engen Gesellschaft einfach besser zu können. Sich drauf verlassen können wenn doch mal was schiefgeht, doch jemand drankommt usw.

    Ich hatte jetzt 14 Jahre lang einen Hund der nicht ohne war und der Fokus hat sich auch im Training, in allem was ich tue dahin gewendet Hunden auch beizubringen in solchen gesellschaftlich alltäglichen Situationen cool zu bleiben.

    Es ist leichter das dem Hund beizubringen als irgendwelchen Menschen.

    Tucker ging es im Grunde bis 2,5 Tage vor seinem Tod gut.

    Im Mai waren alle Blutwerte noch gut und ich hatte ja vor ihn diesen Monat mal generalsanieren zu lassen.

    Aber als sich herausstellte, dass wir im Grunde nur unter starken Medikamenten auf eine Verschlechterung und das wieder Eintreten von Krämpfen warten und es keine Aussicht gibt, dass es ihm nochmals besser geht, war für mich glasklar das Ende.

    Und ehrlich gesagt, ich rette mich selbst auch ein bisschen in das "er hatte ein gutes Alter, schönes Leben, hat alles gehabt..." Es ist der einzige Trost, es ging ihm gut, er war meist gesund, er musste nicht noch leiden.

    Alles andere sind finstere Gedanken, hilft auch nicht.

    Das kann ein Hund auch mit drei Beinen alles noch. Klar, da muss erstmal wieder insgesamt aufgebaut werden, aber es gibt keinen Grund zu denken, das geht nie mehr. Dreibeinige Hunde sind meist nicht weniger fit. Die kommen da erstaunlich gut mit zurecht, manchmal muss man bei Rennspielen zweimal gucken um es überhaupt festzustellen.

    Das mit der Berufung ist so eine Sache.

    Ich habe TFA gelernt, seit 15 Jahren mach ich in Training, Beratung und Gassiservice, seit diesem Jahr bin ich wieder mobiler (weil Kinder groß) und biete dazu Haus- und Hoftiersitting vor Ort an.

    Ganz ganz lange hab ich gesagt "ich will den Preis gering halten, jeder der an sich arbeiten will soll sich das leisten können, kein Hund soll den ganzen alleine warten, weil der Besitzer sich den Service nicht leisten kann...etc.). Ergebnis: ich habe teils zwei zusätzliche Jobs gemacht, musste manche Monate mit Hartz 4 aufstocken und mich nackig machen - meine Kunden nicht, ich.

    Gedankt hat mir das keiner, letztes Jahr habe ich sogar noch einen Hund teurer als er ursprünglich war freigekauft und übernommen den ich praktisch sein Leben lang selbst ausgebildet, betreut und gekümmert habe... für kaum Geld, versteht sich. Weil ich es nicht mehr ertragen habe wie der Hund lebt wenn ich nicht da bin.

    Heute stehe ich da, arm wie ne Kirchenmaus, habe die gerade wieder erarbeitete kleine Reserve am Donnerstag in Tierarzt und Bestattung meines Hundes investiert und überlege krampfhaft wie ich den potentiellen Nachfolger bezahlen kann...nnicht die Haltung und Versicherung, das geht seit Jahr und Tag mit durch, aber den (durchaus fairen) Batzen zum Ankauf.

    Ich lebe verdammt nochmal nicht nur für die Tiere der anderen!

    Und ich habe dieses Jahr die Preise fair aber deutlich angezogen, das geht so einfach nicht, dass ich kaum überlebe und kaum Reserve habe. Bei aller Liebe.

    Dazu kommt: günstige Dienstleistung erweckt bei vielen nicht Wertschätzung sondern Geringschätzung der Arbeit, sonst wäre es ja nicht so günstig... habe ich oft genug gehört.


    Wir mussten übrigens zu einem neuen Tierarzt, unserer ist letzten Monat in Pension gegangen. Ich habe mir jemanden empfehlen lassen und es war trotz der absoluten Sch****situation toll. Hat sich bei der Untersuchung Dienstag eineinhalb Stunden Zeit für meinen völlig fertigen, garstigen Opa genommen, super lieb. Donnerstag nach Blutergebnissen geschallt, ehrlich gesagt, dass da nichts mehr zu operieren ist, gewartet bis mein Sohn da war, Hund im Auto (groß) in unseren Armen eingeschläfert, und einen mehr als fairen Preis aufgerufen für alles zusammen. Dazu menschlich top, mochte meinen Hund obwohl der alles andere als ein guter Patient war und den TA lieber selbst zum Arzt geschickt hätte.

    Das kann man mit Gold nicht aufwiegen.