Puh, das ist ja zum Teil schon heftig, was ich hier lese.
Irgendwie ist es mir grad ein Anliegen, auch mal was positives zu berichten.
Als bei uns (Männe und mir) der Wunsch nach dem ersten Hund aufkam, führte uns der erste Weg ins lokale Tierheim (allerdings ist das ein recht kleines TH mit durchschnittlich 10 -15 zu vermittelnden Hunden, bei den grossen läuft es wahrscheinlich nicht so persönlich ab).
Wir sind zu den Öffnungszeiten hingefahren, haben kurz unsere Situation erklärt (Suche nach dem Ersthund, und am liebsten gross) wurden wir mit offenen Armen und freundlich empfangen und bekamen von den MA zu hören "schön, dass jemand mal einen Grossen sucht". Wir durften uns selbst umschauen, für jeden Hund war ein kurzer Steckbrief mit Lebenslauf und Charakter ausgehängt. Einer hat uns auf Anhieb gut gefallen, ein knapp 1,5 jähriger Berner-Hovi-Mischling. Nach kurzem Gespräch mit einer MA durften wir mit dem Hund Gassi gehen (beim anleinen wurde uns geholfen, es gab eine kleine Einweisung und wir bekamen eine Tüte Leckerlis in die Hand gedrückt). Nach dem Spaziergang hat sich die TH-Leiterin mit uns hingesetzt, uns von der bekannten Vorgeschichte des Hundes erzählt und uns Fragen zu unserem Berufsleben / Freizeitgestaltung / Familienplanung (weil der Hund eine unschöne Vorgeschichte mit Kindern hatte) sowie zu unseren Erwartungen an einen Hund gestellt. Die Fragen fand ich legitim und es wurde auch nicht unverschämt persönlich, wie es hier manche beschreiben. Es wurde uns zudem angeboten, einen Termin für eine Stunde mit der ansässigen Trainerin zu vereinbaren um den Hund besser kennenzulernen.
Dieses Angebot haben wir gerne angenommen und uns einige Tage später mit der Trainerin ausserhalb der offiziellen Öffnungszeiten beim TH getroffen. Sie hat sich über eine Stunde für uns Zeit genommen, uns gezeigt, wie man Leinenführigkeit trainiert, richtig belohnt usw (der Hund hatte echt 0 Grunderziehung). Sie hat uns über rassetypische Eigenschaften vom Berner und Hovi aufgeklärt, uns erläutert, wie sie den Hund einschätzt und auf was wir uns einstellen sollten. Da ich ein Pferd habe und das für mich nicht unrelevant für die Entscheidung war, sind wir zu einem benachbarten Reitstall gelaufen um zu sehen, wie der Hund auf die Pferde auf der Koppel reagiert. Dafür wollte die Trainerin KEINEN Cent... ich hab ihr am Ende der Stunde trotzdem Geld in die Hand gedrückt und gemeint, wenn sie es persönlich nicht behalten will, soll sie es dem TH geben.
Der Hund wurde für uns reserviert und wir konnten es uns in Ruhe überlegen. Zudem wurde uns angeboten, jederzeit (gegen kurze Voranmeldung) mit dem Hund spazieren zu gehen, was wir auch gemacht haben.
Wir haben uns dennoch gegen diesen Hund entschieden, da wir ihn uns als Anfänger schlicht nicht zugetraut haben (er zeigte schon trotz seinem jungen Alters einen starken Schutztrieb). Dies haben wir in einem abschliessenden persönlichen Gespräch mit der TH-Leiterin und der Trainerin besprochen. Die beiden waren natürlich etwas enttäuscht, dass es nicht geklappt hat, aber auch verständnisvoll... einen anderen Hund, der besser zu uns gepasst hätte, gab es dort leider nicht.
Ich fand den Service wirklich toll (habe mich auch noch mit einer Spende "bedankt"), die Beratung war sehr individuell und es wurde nicht versucht uns einen Hund ein- oder auch auszureden.
Wenn der Zweithund irgendwann mal ein Thema werden sollte, wird mich mein erster Weg sicher wieder ins örtliche Tierheim führen!