Die Bilder, die du mit deiner Casio exilim machst, haben wahrscheinlich eine geringere Auflösung & brauchen daher auch weniger Speicherplatz. Wenn du die Bilder deiner Spiegelreflex(?), die eine größere Auflösung haben, so sehr komprimierst, dann bleibt die Auflösung gleich, aber das jpg kann sich weniger Informationen zum Bild abspeichern, muß den Rest berechnen & das sieht dann nicht so toll aus.
Das kannst du dir ungefähr so vorstellen:
Stell dir ein kleines Mosaik aus 10x10 Steinchen vor. Um dir das zu merken, brauchst du 100 Hirnspeichereinheiten.
Stell dir ein großes Mosaik aus 30x30 Steinchen vor. Um dir das zu merken, brauchst du 900 Hirnspeichereinheiten. Jetzt wird dir aber gesagt, du darfst für das große auch nur 100 Hirnspeichereinheiten belegen. Du darfst dir also nur jedes 9. Steinchen merken & sollst daraus das große Mosaik nachbauen. Am Ende hast du dann zwar wieder ein 30x30 Steinchen großes Mosaik, aber dadurch, daß du 8 von 9 Steinchen raten mußtest, wird es qualitativ deutlich schlechter ausfallen, als das kleine, bei dem du dir jeden Stein merken durftest
Also wenn nicht dringend nötig, lieber nicht komprimieren - Speicherplatz ist recht günstig geworden
Die raw-Datei sollte bei dir noch immer 15mb groß sein, denn die wird nicht komprimiert. Du kannst auswählen, wie stark komprimiert das ausgegebene jpg-Bild sein soll - die raw wird davon nicht beeinflusst.
Ich hohle noch mal etwas weiter aus:
Die raw-Datei selbst bleibt überhaupt unverändert. Sie ist wie gesagt gar kein Bild, sondern eine Datei, die die Informationen enthält, aus denen ein Bild berechnet werden kann. Mit den Änderungen in DPP veränderst du nicht die Datei, sondern nur, die Art, wie sie angezeigt wird.
Das kannst du dir etwa so vorstellen:
Wenn du dir eine DVD auf dem Fernseher ansiehst, kannst du am Fernseher die Helligkeit verändern, du kannst die Kontraste erhöhen oder die Farben anpassen. Das alles verändert aber nicht den Film, der auf der DVD gespeichert ist. So ist das auch mit einer raw, die du mit DPP öffnest
Auch wenn du mit DPP speicherst, speichert DPP nur die Einstllungen, die du gerade ausgewählt hast. Auch das beeinflusst die raw nicht. Öffnest du sie mit einem anderen Bearbeitungsprogramm, wird sie den dort gewählten Einstellungen entsprechend angezeigt. Erst beim Entwickeln des jpg wird nach den gewählten Einstellungen ein wirkliches Bild berechnet.
Genau das ist einer der größten Vorteile des raw-Formats: es ist verlustfrei. Das heißt, die Änderungen können jederzeit zurückgenommen werden, ohne, daß Informationen verloren gehen.
Bearbeitet man ein jpg, dann gehen dabei Informationen verloren. Dunkelt man beispielsweise eine Stelle ab, so daß Details verschwinden & sie nur noch schwarz ist & hellt sie danach wieder auf, dann wird sie zwar heller, die Details kommen aber nicht wieder zum Vorschein. Das kann man sich vorstellen, als würde man mit schwarzer Farbe über ein Ölgemälde malen. Man kann die Stelle durch nochmaliges Drübermalen mit weiß wieder aufhellen, aber das Ölgemälde sieht dadurch nicht wieder so aus wie vorher.
Beim raw-Bearbeiten kann man das Bild völlig dunkel machen, hellt man es wieder auf, kommen auch alle Details wieder zum Vorschein, wie wenn man am Fernseher die Helligkeit verändert.
Merkt man, daß ich eigentlich gerade eine Bewerbung schreiben sollte? Mal sehen, vielleicht mach ich jetzt den Abwasch, die Fenster könnten auch mal wieder geputzt weden...
Hoffe, geholfen zu haben
Lisa