Beiträge von Hedges

    @ boolean
    Ich arbeite schon lange an Sammis Leinenaggression, die er nur durch solche Begegnungen wie oben beschrieben bekommen hat.
    Ich habe dazu zwei Workshops besucht, in denen es im Grunde so beschrieben wurde wie, ich glaube von staffy, hier in der Knowledgebase.
    Zudem geh ich regelmäßig in die Hundeschule.


    Es klappt nicht immer, aber mittlerweile doch meistens, wenn ich es schaffe, den Sammi auf mich zu konzentrieren und die "Gefahrenquelle" bereits erkenne, bevor er sich reinsteigert.


    Wenn ich dann zwischen ihm und den Fremdhunden zu stehen komme, kann ich die fremden Hunde meistens wegschicken.
    Ich glaube das Schlüsselerlebnis für ihn war, als wir auf seine Feindin gestoßen sind, so ziemlich der einzige Hund, der ihn jemals unterworfen hat. Aus dieser Situation habe ich ihn "befreit" und bei einem Treffen kurz danach hat er instinktiv hinter mir Schutz gesucht und mir ist es gelungen, die "Feindin" wegzuschicken.


    Sammi kennt mittlerweile die Kommandos "schau her" und "hinten". Er hat auch kapiert, dass er, wenn ich einen Bogen mache, an der den Fremdhunden abgewandten Seite zu gehen hat.
    Notfalls setze ich aber auch ihm gegenüber meinen Körper ein und dränge ihn mit dem Bein weg, wenn er sich unerwünscht verhält.


    Aber diese Situationen, in denen ich schon alles getan habe, um ihn in "Schach" zu halten und dennoch Hunde auf uns zustürmen, treiben mir immer wieder das Adrenalin in die Adern.
    Wobei jedes Erfolgserlebnis auch mich bestärkt.


    LG
    Andrea

    Zitat


    wo war das denn? Ich frage weil hier bei uns im Wald auch immer eine Frau mit einem ganzen Rudel Zwergpudel unterwegs ist.


    Die Zwerge verbellen und jagen jeden anderen Hund und ich wundere mich schon seit langem das noch keiner von den Winzlingen "gefressen" wurde.


    In Duisburg-Stadtwald.



    SineundAmy
    Ich will ja gerade nicht, dass Sammi die Situation regelt, sonst könnte ich ihn auch ableinen. Er würde die Pudel schon verbellen.
    Aber Sammi neigt dazu, zuviel selbst zu regeln.
    Außerdem kann ich ihn nicht ableinen, wenn zuviele Menschen unterwegs sind.


    LG
    Andrea mit Sammi

    Zitat


    Das sollte der Mensch auch mal wagen, mich mitten im Wald anzuspringen...da würd mein Knie auch hochgehen ABER MIT SCHMACKES!!! :lachtot:


    Also ich glaube, wenn Menschen Menschen anspringen, ist es allgemein akzeptiert, wenn man das Knie hochzieht ;)


    LG
    Andrea mit Samuel

    Danke für eure Antworten, die mir gut getan haben :) - ich war ziemlich frustriert heute morgen.
    Vielleicht auch, weil ich diese Beinbewegung gemacht habe. Ich hab den fremden Pudel aber nicht einmal berührt.
    Und Sammi hat absolut gemäßigt reagiert. Er stand hinter mir und nicht "in der Leine". Er war unter Spannung, aber immer dann, wenn ich die Situation im Griff habe, bleibt er mehr oder weniger ruhig.



    Die Pudel stürmen immer auf mich zu. Ich seh sie aber zum Glück nur selten.
    Wenn ich zulasse, dass Sammi sie verbellt und sich in die Leine stellt, hat er ein Erfolgserlebnis, meine ich.
    Ihn soweit zu bekommen, dass er gelassen auf solche Hunde reagiert, wie soll das gehen? Können eure Hunde das?


    Und er kann auch an einer Hundegruppe vorbeigehen, wenn ich ein wenig Abstand halte.
    Wenn aber diese Hunde mit einem fürchterlichen Getöse auf uns zurennen, muss ich doch irgendwas machen.


    Ich hatte vor etlichen Monaten das letzte Mal Kontakt zu dem Pudelrudel.
    Auch da bin ich ausgewichen, also einfach einen anderen Weg gegangen.
    Die Pudel stürmten dennoch auf uns zu und Sammi stand in der Leine.
    Die Frau fand das alles lustig.
    Als ich ihr sagte, wenn sie ihre Hunde nicht zurückpfeift, würde ich meinen loslassen, ging es.


    Wir hatten auch schon Kontakt im Freilauf. Auch dann stürmen sie los.
    Sammi verbellt sie dann massiv und sie drehen ab. Auch das findet die Halterin lustig, wenn ich mich recht erinnere.
    Ich kann und will ihn aber nicht immer ableinen; das wegen der Menschen.


    Ich weiß, dass ich nicht immer konsequent genug mit Sammi bin. Und manchmal kommt es vor, dass wir auch andere Menschen belästigen, was ich immer bedauere.
    Aber ich führe ihn schon recht eng, meine ich.
    Und ich bemühe mich, wenn ich auch nur ansatzweise befürchte, dass irgendwas eskalieren könnte, sei es, weil Sammi unter Spannung steht oder weil ich merke, dass ich nicht zu 100 % aufmerksam bin, ihn an die Leine zu nehmen.


    LG
    Andrea

    Ich weiß, wir das Thema gibt es schon x-fach.
    Dennoch muss ich meinem Ärger einmal Luft machen. Vielleicht hab ich mich ja auch falsch verhalten, dann sagt es mir bitte.


    Kurz zur Vorgeschichte:
    Einige wissen es vielleicht, dass Sammi kein ganz einfacher Hund ist.
    Er hat, immer mal wieder Probleme mit Menschen (er verbellt sie) und bleibt deshalb oft an der Leine. Durch dabei unkontrolliert auf ihn zulaufende Hunde hat er eine Leinenaggression entwickelt. Zudem reagiert er extrem auf meine Stimmungen.
    D.h., wenn es mir nicht gut geht oder ich in Gedanken woanders bin, "meint" er, dass er alles regeln muss.
    Wenn ich merke, dass ich mich nicht voll auf ihn konzentrieren kann, bleibt er an der Leine.
    An allen Baustellen arbeite ich und er ist mittlerweile gut händelbar. Auch die Leinenaggression ist deutlich besser geworden.


    Sammi hat dennoch jeden Tag Freilauf - das aber selten im Wald, fast jeden Tag Sozialkontakte und ich laste ihn auch geistig aus. Er ist grundsätzlich verträglich, mag jedoch keine kleinen aufdringlichen Kläffer. Beißvorfälle hatte ich noch nie.


    Heute morgen bin ich in den Stadtwald, der fußläufig quasi vor meiner Haustür liegt. Eigentlich meide ich den Wald Sonntags, weils dann dort voll ist. Es sollte aber nicht der Hauptspaziergang werden und ich brauchte Bewegung und musste den Kopf frei bekommen und wollte nicht schon wieder den Wagen nehmen.


    Sammi also an der Leine.
    Als wir in den Wald kamen, kam uns das Pudel-Rudel entgegen. Ich nenn es immer so; eine Frau mittleren Alters mit vier oder fünf Kleinpudeln, die grundsätzlich im Wald freilaufen. Immer schießt einer der Pudel kläffend in Richtung anderer Hunde und immer machen einige der anderen Pudel mit.
    Ich bin dann bereits als ich sie sah drei Meter oder so in den Wald gegangen um auszuweichen.
    Dennoch schossen die Hunde auf uns zu und ich hab sie abgeblockt, indem ich ein Bein ausgestreckt habe und mit Arm und Stimme eine Abwehrbewegung machte.
    Hat auch funktioniert und die Hunde gingen weg von uns.


    Die Frau machte mich dann an.
    Wenn mein Hund so unverträglich sei, bräuchte er einen Maulkorb und ich hätte offensichtlich ein Problem mit meinem Hund. Ich könnte ihre Hunde nicht treten etc.
    Ich habe dann gesagt, ich hätte nicht getreten sondern die Hunde abgeblockt. Meiner müsste wegen der Menschen an der Leine bleiben und würde durch Hunde wie ihre leinenaggressiv, er sei aber grundsätzlich sozial verträglich, nur an der Leine nicht.
    Ihr Hund sei ein junger Hund und wolle nur spielen, so die Frau. Und wenn ich mich in die Büsche bewege, würde ich meinem Hund die Sozialkontakte nehmen.
    Worauf ich sagte, er habe Sozialkontakte.
    Sie dann: Das sieht man ja und ist gegangen.


    Eigentlich reagiere ich relativ gelassen in solchen Situationen und diskutiere auch nicht mit den Leuten.
    Heute fiel es mir schwer.


    Hab ich was falsch gemacht? O.k., meine Abwehrbewegung mit dem Bein hat sie sicher aufgeregt. Kann ich sogar verstehen.
    Aber wie soll ich mich denn verhalten? Muss ich dem Sammi im Wald nen Maulkorb aufsetzen, damit zu 100 % nix passiert, wenn so ein Pudelrudel mit ihm "spielen" will?
    Für mich war es keine Spielaufforderung der Pudel.
    Was soll ich denn noch tun?
    Muss ich jetzt dem Sammi beibringen, gelassen durch ein Rudel kläffender Pudel zu gehen?
    Oder darf ich gar nicht mehr mit ihm in den Wald, wenn er angeleint ist?


    Ratlose Grüße
    Andrea

    Na ja, wenn die eigene Kommune kein Tierheim hat, scheint es tatsächlich außerordentlich schwierig zu sein.
    Ich habe selbst etwas rumtelefoniert, weil ich die Geschichte nicht glauben konnte und weil ich ja einen solchen "Fundhund" habe.


    LG
    Andrea


    Edit: Wenn ich länger darüber nachdenke, habt ihr natürlich recht...
    Trotzdem wäre es schöner, es gäbe Plätze für solche Tiere und sie würden nicht ausgesetzt.

    Soweit Zweifel an der grundsätzlichen Geschichte aufgekommen sind, weiß ich definitiv aus verschiedenen Quellen, dass sie zumindest im Kerngehalt stimmt.


    Zweifel habe ich an der Offenheit der Halterin und an deren Selbstwahrnehmung, aber das ist ja eigentlich hier unerheblich.


    Mich hat es nur so irritiert, dass es sogar schwer ist, einen Tierheimplatz zu finden. Vielleicht auch, weil ich erstmalig mit so einer Geschichte konfrontiert wurde.


    Natürlich sind Tierheime nicht dazu da, verantwortungslose Halter zu entlasten.


    Andererseits ist ein solcher Hund, wie der Retrievermix, seriös von Privat kaum zu vermitteln.


    Der Hund scheint aber einiges an Potential zu besitzen. Er ist lernfähig, aufmerksam, sportlich, gesundheitlich topfit, bei vertrauten Menschen verschmust und hat sich auch an zwei weitere Hunde im Haushalt gewöhnt.
    Warum er wurde, wie er ist, kann ich nur vermuten.
    Ich bezweifel allerdings, dass die Halterin in der Lage war, ihm ausreichend Sicherheit zu vermitteln und konsequent Grenzen aufzuzeigen.


    Und irgendwie habe ich in meiner Naivität gedacht, dass es Tierschutzvereine oder andere Organisationen gibt, die sich gerade solcher Tiere annehmen.


    Na ja, wenn es stimmt, hat sie ja einen Tierheimplatz in Norddeutschland.


    LG
    Andrea mit Sammi, "problematischer Fundhund" genau aus dem Ort, in dem die Halterin wohnt und mir als Anfängerhund vermittelt, was sicher nicht passiert wäre, wenn die Heime solche Abgabetiere aufnehmen würden.

    Hallo Bianca,


    subjektiv wird die Halterin sicher der Auffassung sein, alles ihr mögliche getan zu haben; sowohl hinsichtlich der Vermittlungsgesuche als auch in der vorherigen "Therapie".
    Sie ist aber nicht wirklich "zugänglich" und zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung liegen da nach meinem Eindruck wohl Welten :(


    LG
    Andrea

    Ich weiß nicht, wie ernsthaft sie sich gekümmert hat, habe aber oft Probleme, mit dem, wie und was sie schreibt.
    Sie hat wohl ganz viel mit dem Hund probiert (verschiedene Trainer und verschiedene Hundesportarten), aber ich vermute, nichts durchgezogen. Und sie ist zu jung für das Tier, das schon als Welpe bei ihr einzog.


    Aber das ist nur meine Einschätzung. Ich kenne sie nicht persönlich. Der Hund tut mir nur so leid, weil es ein ziemlich pfiffiges und bildschönes Tier ist, das sicher keine Chance hat, wenn er noch durch mehrere Hände geht.


    Die Notorga werde ich googlen und den Tip weitergeben. Danke.



    Mich wundert nur, dass es keine Organisation oder Stelle für solche Tiere gibt. Das wird ja kein Einzelfall sein.


    LG
    Andrea