Zitat
Nach ca. zwei Monaten war der Spuk von alleine vorbei.
das wünsch ich dir auch! Vielleicht ist es ja eine pubertäre Anwandlung.
Sam hat(te) ein ähnliches Verhalten. Die ersten vier Wochen ebenfalls ängstlich und dann ging's los.
Im Gegensatz zu dir habe ich das Problem zu lange nicht bearbeitet bzw bin in eine Vermeidungshaltung gekommen.
Die häusliche Situation händel ich jetzt so, wie oben beschrieben (Klingeln=auf seinen Platz, ggf festmachen, frei kommt er erst, wenn er Ruhe gibt)
Außerhalb der Wohnung gibt es grundsätzliche Regeln:
- Sam muss immer an der den Menschen abgewandten Seite gehen, also ich zwischen Hund und Fremdling
- er bleibt immer an der Kurzen Leine, sobald Menschen uns passieren
- anfangs Bögen um die Menschen gehen, falls möglich und die Individualdistanz langsam verkleinern
- Kommando "schau her" aufgebaut, d.h. sobald er unter Spannung gerät und bevor er ausrastet, muss er Blickkontakt aufnehmen. Dafür gibt's Leckerchen und immer Leckerchen und dickes Lob, wenn er die Situation gemeistert hat.
- Aus der Wohnungs- und Haustür und um unübersichtliche Ecken darf er nie zuerst gehen; ich vergewissere mich immer, ob jemand kommt, damit ich ihn dann auf mich fixieren kann
- wenn wir andere Menschen nicht passieren können (zB Aufzug), muss er sitzen, auf der den Menschen abgewandten Seite, und mich anschauen
- wenn ich ihm lauter befehle, dass er die Klappe zu halten hat, immer so, dass ich nicht in die Richtung der Menschen spreche, damit er nicht meint, ich würde in dieselbe Richtung agieren wie er; also Rücken zu Menschen und Gesicht zu Hund.
- ggf rempel ich ihn kurz an, wenn er nicht mehr reagiert,
- wenn ich merke, dass er leicht unruhig wird und mich anschaut, das macht er in der Regel, auch wenn es nur ein kurzer Moment ist, sag ich: "ist gut" und nehme ihn an die Seite
- "lass es" ist das Kommando, wenn er einen etwas höheren Erregungslevel hat, aber noch nicht ausrastet
Ich glaube, das war das Wesentliche. Viel Training gehört dazu, gerade auch des Grundgehorsams und unglaubliche Aufmerksamkeit.
Bei Sam scheint entscheidend zu sein, dass ich ihm das Gefühl geben muss, Herrin der Lage zu sein, was schwierig ist, da unsere Hirne unterschiedlich funktionieren ;-)
Ich wünsch dir wirklich, dass es nur ne Phase ist. Ansonsten kann euer Leben anstrengend werden...
LG
Edit: Vergessen habe ich zu erwähnen, dass es deutlich besser wurde, seitdem ich Sammi mit Nasenarbeit regelmäßig auslaste und die aufputschenden Ballspiele weggelassen habe