Hallo Pompeya,
ich bin Vollzeit berufstätig, lebe alleine und habe seit vier Jahren einen Hund aus dem Tierheim.
Den Sam kann ich mit ins Büro nehmen und ich bin auch in der glücklichen Lage, zu Hause arbeiten zu können. Zudem habe ich immer mal wieder Hundesitter für ein bis zwei Tage die Woche, mal ganztags, mal nur zum spazieren gehen.
Zu deiner Frage, was ein Sitter kostet kann ich nur sagen, es hängt davon ab, was du von dem Sitter verlangst.
Wenn du den Hund nur für 20 Tage im Monat abgibst, bist du bei einem Tagessatz von 10 € bereits bei 200 €.
Für 10 € kann aber niemand verlangen, dass ein Hund wirklich mehr als verwahrt wird...
Die Hundepensionen, die ich mir angeschaut habe, verlangten so 10 bis 12 € am Tag. Das hieß aber, dass die Hunde überwiegend im Zwinger waren und ab und an in den Freilauf kamen.
So etwas wollte ich nicht für meinen Hund.
Es gibt auch Pensionen, in denen die Hunde den ganzen Tag draußen zusammen mit anderen Hunden sein können.
Was aber machst du, wenn dein Hund gemobbt wird oder sich zu einem Beißer entwickelt oder sonst was?
Für 10 € kannst du nicht verlangen, dass die Pensionsbetreiber immer einzeln mit ihm raus gehen.
Private Sitter haben auch so ihre Vor- und Nachteile.
Für 10 € am Tag läuft der Hund irgendwie mit. Vielleicht bekommt er ständig Leckerchen oder die sonstige Behandlung ist nicht gut.
Dann ist der Sitter krank oder hat Urlaub oder zeigt dich bei der Minijobcentrale an und du darfst Sozialversicherungsbeiträge und Steuern zahlen.
Unabhängig von einem täglichen Betreuungsproblem:
Ein Hund kann das Leben, wenn man Vollzeit berufstätig ist, vollständig ändern!
Ich jedenfalls fliege nicht mehr in Urlaub sondern mache ausschließlich hundgerechte Urlaube in der Vor- oder Nachsaison.
Am Wochenende gehe ich in die Hundeschule.
Morgens vor der Arbeit früh raus und die Arbeitspausen verbringe ich ebenfalls mit dem Hund.
Dann das schlechte Gewissen, wenn ich eine Woche habe, in der Sam zu kurz kommt. Sei es, weil ich auf Geburtstage muss, am Abend Veranstaltungen habe oder ähnliches..
Bei einem 8 Stunden Arbeitstag noch mindestens zwei Stunden mit dem Tier draußen zu verbringen und auch dessen sonstige Bedürfnisse zu befriedigen, lässt alle Zeitfenster schon sehr schrumpfen, wenn man die Zeit für die eigenen rudimentären Bedürfnisse (duschen, essen, einkaufen, putzen, noch irgendwelche Sozialkontakte pflegen) mit einrechnet.
Ich habe es im Ergebnis nicht bereut. Aber: Es ist viel zeit- und organisationsintensiver, als ich es jemals für möglich gehalten habe.
Überleg's dir gut...
LG