hm...
Ich lese sehr viel und schon deutlich länger, als ich angemeldet bin hier im Forum und habe mir immer insbesondere die MASSA-Threads angeschaut und die diversen Reaktionen darauf.
Vieles von dem, was MASSA schreibt, finde ich gar nicht so schlecht und gerade der von ihm propagierte ruhige Umgang mit dem Hund ist etwas, was ich selbst oft nicht beherzigt habe, weil ich mich ständig aufrege. Ruhig und gelassen klappt es meistens deutlich besser.
Aber:
Mich ärgert jedes mal der Kommunikationsstil von MASSA und die häufig fehlende Differenziertheit. F-L-K ist kein Allheilmittel für alle Hunde.
Die oben beschriebene Methode mag eine von 1.000 sein. Ob es eine gute ist, ist eine andere Frage. Vor allem ist es eine andere Frage, ob diese Methode beliebig bei den verschiedenen Hunden (und Haltern) einsetzbar ist, was ich bezweifel.
Schleppleine und Halsband geht gar nicht, meine ich. Dazu muss man sich nur mit einem Tierphysiotherapeuten unterhalten oder sich mit der Anatomie des Hundes beschäftigen. Aber dazu wurde ja schon alles gesagt.
Wenn ich einen Hund mit so geringen Jagdinstinkten habe, dass ich ihn stoppen kann, bevor die Schlepp richtig auf Zug ist, mag die Methode bei einem aufmerksamen Halter funktionieren.
Ich habe sie unbewusst und ohne Schlepp angewandt. Bei uns gibts unglaublich viele Kaninchen, die wenig scheu sind. Ich habe mich auf eine solche WIese gesetzt, Sammi bei mir gehalten, gewartet bis die Kaninchen zurück kamen, ihm dann verbal verboten hinzugehen (er kennt das Kommando nein relativ zuverlässig, jedenfalls dann, wenn seine Trieblage noch nicht extrem hoch ist), ihn dabei am Geschirr gehalten und für Blickkontakt etc belohnt.
Es hat tatsächlich eine Stunde auf dieser Wiese gereicht und Kaninchen sind seitdem tabu. Ich kann nachts durch einen kleinen Park gehen, in dem es unglaublich viele Kaninchen gibt und er registriert sie, wird ein wenig aufmerksam und sobald ich ruhig sage: "Sind doch nur Ninchen" ist alles gut.
Das heißt aber nicht, dass Sammi nicht mehr jagd.
Er jagd nur keine Kaninchen mehr. Bei plötzlich auftauchendem Wild, das eben nicht ständig zum Training zur Verfügung steht (Feldhasen, Rehe, freilaufende Katzen), ist das Jagdverhalten da und ich könnte noch so oft sagen: "Sind doch nur Ninchen" - er würde dennoch jagen.
Und in solchen Situationen käme ich mit der von MASSA beschriebenen Methode auch kein Stück weiter, ohne meinen Hund oder mich ernsthaft zu verletzen.
LG