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Negative Erfahrungen zu meiner Familie sind einfach, dass er z.B. richtig beißt, nicht zwickt!!!
Das er richtig zubeisst, liegt an DIR zu vermeiden.
Leider kann jeder Hund zum Beisser zu werden - und ich glaube langsam aber sicher, dass es viel schwieriger, als man glaubt, dass zu vermeiden. Leider ist es dazu nämlich durchaus nicht notwendig, einen Hund zu misshandeln.
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Sicherlich nicht toll für das Tier, aber der Versuch war wenigstens da diesem Tier ein besseres Zuhause zu geben, als im Heim
Ja, ich glaube dir gerne deine ehrenwerte Motivation. Allerdings kommt es für Tierheimhunde v.a. darauf an, möglichst wohin vermittelt zu werden, wo sie bleiben können. Wenn sie dafür 2 oder 3 Monate länger im Heim verweilen müssen - egal. Hunde, die jung und gesund sind und bis dato noch nicht als problematisch aufgefallen sind, lassen sich noch relativ leicht vermitteln.
Lange bleiben v.a. Hunde von der Sorte Kampfschmuser, Beisser (ob aus Angst- oder Dominzgründen egal), mehrfache Tierheimaufenthalte, schon sehr lange im Tierheim, mehrfache Besitzerwechsel bekannt, alt und/oder krank. Ich denke, wenn sich deiner so unproblematisch verhalten hat, wie von dir beschrieben, hätten sich auch andere Menschen für ihn gefunden. Allerdings, je öfter der Hund rumgereicht wird und wieder ins Tierheim zurück muss - desto schwieriger wird er werden. Ähnlich wie bei Heimkindern...
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Momentan nach dem heutigen Tag sind wir super zufrieden mit unserem Hund!
3 Stunden durch den Wald gelaufen, viel gebalgt und gespielt, nun liegt er bei der Frau an den Füßen auf der Couch!
Schön! Aber geht nicht davon aus, dass es so bleiben wird... Es könnte - aber eher unwahrscheinlich.
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Ich frage mich ehrlich gesagt, ob Ihr als Hundeführer geboren worden seit??
Absolut nicht. Ich wollte schon immer gerne einen Hund haben. Was mir aber - zum Glück - nie möglich war. Deshalb führe ich seit fast einem Jahr 4-5 mal die Woche im Tierheim Hunde Gassie. Und ich kann, denke ich wirklich froh sein. Denn dabei lerne ich immer mehr und immer noch, dass selbst einfache Hunde für mich nicht wirklich einfach sind. Da schnappt immer mal wieder mein Liebling beim Bürsten nach mir - weil ich ihm mit seiner Artrose versehentlich weh tue. Und ich weiss überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll. Oder eine wirklich alte Hündin beisst sich plötzlich mit einem Rüden - obwohl sie sich doch vorher immer mit (fast... ) allen Rüden verstanden hat..., halb blind ist, schon deutliche Probleme leider mit dem Laufen hat, und auch sonst vollkommen friedfertig ist...
"Mein" jetziger Hund - ein kleiner, sehr junger, verschmusster und verspieler Chiwhawha hat in seinen ersten Tagen durchaus keine Radfahrer und Jogger angebellt und wollte hinter denen her. Ein Tag laufen wir problemlos an einem anderen Rüden vorbei - und beim nächsten mal gibt es beim Selben schon von Weitem wieder großes Theater... Oder ich bekomme langsam den Verdacht, dass er Weibchen auch immer weniger mag...
Im Tierheim kann man auch die Einlebeproblematik beobachten. In den ersten Tagen sind alle (!!!) Hunde ganz anders, als nach 3-4 Wochen...
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Scheinbar hat niemand von Euch jemals mit dem ersten Hund angefangen!?
Noch nicht. Ich bin mir aber trotzdem recht sicher, dass es nicht einfach wird. Nicht so einfach, wie ihr Euch das anscheinend vorgestellt habt.
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Wir werden uns eine private Trainerin zur Hand nehmen und alles geben, damit der Hund sein Zuhause, was er verdient hat, bei uns findet!
Super!!!
Ich glaube, es wird sich lohnen, wenn ihr dran bleibt und Bine so wenig zurückgebt, wie ihr Euren Sohn ins Heim oder zur Pflege gebt (und auch dazu würde ich euch raten, wenn er gewalttäg wäre und ihr machtlos und aus gutem Grund Angst vor ihm habt und andere Hilfsversuche von Aussen nicht viel gebracht haben - in etwa das selbe wie bei einem Hund. Zwei Familienmitglieder...)
Deine Frau muss ihre Angst vor knurrenden, bellenden, schnappenden Hunden loswerden. Und auch vor einem Biss dürfte sie keine Angst haben. Denn dass man z.B. beim Versuch, ineinander verbissene Hunde zu trennen, was abbekommt, passiert leider schnell. Und selbst wenn nicht, gefährlich sehen Hundekämpfe immer aus. Selbst wenn sie normalerweise nicht zu ernsthaften Verletzungen führen sollten, weil zufälligerweise beide beteiligten Hunden sozialkompetent genug sind.
Oder wenn der "friedlichste Hund der Welt" an der Leine abdreht und wild um sich schnappt und scheinbar nichts mehr mitbekommt, ausser seinen Erzfeind, auf den der um jeden Preis (und sei es sein Leben...) los muss...
Und garade dann sollte man souverän bleiben und keinstesfalls Angst oder auch nur Schreck zeigen. Was mir des öfteren schon NICHT gelungen ist...
Immerhin, als ich vor einem Jahr das erste Mal im Tierheim war, hatte ich - leichte - Angst vor allen fremden Hunden. Das hat sich aber wirklich ganz schnell gelegt. Und ganz sicher nicht, weil die TH-Hunde alle so ungefährlich, lieb und friedfertig sind ("meine" schon so ziemlich, aber die anderen ganz sicher nicht).
Viel Erfolg!
Wolfsspitzfan