Von Nachkontrollen und Vorkontrollen weiss ich bei uns nichts, kann aber sein, dass die stattfinden. Auf jeden Fall macht sich das Tierheim ein Bild vom zukünftigen Halter. Nicht nur der Halter muss den Hund haben wollen, sondern das Tierheim muss den Halter als geeignet für den Hund empfinden - nicht nur Tierheime können blöd sein - Interessenten können das auch sehr gut!
Wie ausführlich der zukünftige Besitzer den Hund vorher kennenlernen muss, hängt von Besitzer und Hund ab. Wenn ein sympascher Interessent mit viel Hundevorerfahrung und passenden Lebensbedingungen wirklich sehr interessiert an einem bestimmten, bisher als total unproblematisch aufgefallenem Hund ist, dann wird da wohl nicht viel Aufhebens drum gemacht.
Empfohlen wird mind. 1x vorher Spazierengehen aber jedem, ob es Pflicht ist, weiss ich nicht genau - ich glaube aber eher nicht.
Je Problematischer der Hund oder je mehr Unsicherheiten bzgl. des Interessenten (also z.B. keine Vorerfahrung mit Hunden, andere Haustiere, Familienmitglieder usw.), desto mehr Wert legt das Tierheim auf vorherige gemeinsame Spaziergänge - oft dann auch erstmal gemeinsam mit dem Tierheimpersonal oder einem Stamm-Gassie-Geher.
Wenn dabei rauskommt, dass die Beziehung nicht funktionieren wird, dann wird der Hund auch nicht vermittelt!
Ein gutes Tierheim KANN kein Interesse daran haben, dass der Hund nach kurzer Zeit wieder da ist... dann ja mit noch mehr schlechten Erfahrungen Vermittlungsaussichten!!
Übers Wochenende mit heim nehmen oder so - ich glaube, dass machen die nur, wo es dafür stichhaltige Argumente gibt - z.B. wenn getestet werden muss, wie der Hund sich mit dem Stubentiger verträgt.
Hunde reservieren macht das Tierheim hier auch. Finde ich äusserst kulant. Und zwar weil ich nach 3 Monaten als Gassie-Geherin langsam den Eindruck habe, dass es eher die Regel als die Ausnahme ist, dass die Leute die Hunde reservieren, ja sogar schon fest zusagen, dass sie sie zu einem bestimmten Termin abholen - aber das am Ende einfach nicht tun, oft sogar einfach nur zum vereinbarten Termin dann nicht da sind - oder den Hund 2 Wochen reservieren, den Eindruck hinterlassen, dass man sich ganz sicher ist, dass man DIESEN Hund unbedingt haben will - auch wenn man ihn noch gar nicht kennt und dann sich nach den ersten 100 m Gassie-gehen umentscheiden, weil der Hund noch nicht so perfekt erzogen ist, wie man das gern hätte...
Für den Hund sind das dann immer wieder verlorene Tage und Wochen, denn in der Zeit können keine neuen Interessenten gesucht werden...
Und für das Tierheimpersonal ist oft mit vergeblicher Arbeit verbunden (z.B. testen, ob der Hund die weite Autofahrt gut überstehen wird, ob der Hund sich immer noch so gut mit anderen Katzen versteht, ...)
LG,
Wolfsspitzfan