Hallo,
es kann auch nicht sein, dass alte Eltern mal alles richtig machen, oder?
Also: Welpenschule und Welpenspielen sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge. Das reine Welpenspielen ist superwichtig, obwohl man hier auch auf unterschiedliche Meinungen trifft, aber i.d.R. ist es die beste Möglichkeit, dass Hunde lernen, sich untereinander zu verstehen. Ich bin absolut dafür, es sei denn man hat im Bekanntenkreis genügend Hunde mit verständigen HH in unterschiedlichen Größen und Altersklassen.
Die Welpenschule ist i.d.R. ein Mix aus Welpenspielen und ersten Übungen lernen. Ich finde auch das durchaus sinnvoll. Wird nicht überall angeboten - und die meisten kriegen das wohl auch alleine hin. Aber schädlich ist das nun auch nicht. Den meisten Hunden macht das sehr viel Spaß und für die HH, besonders unerfahrene, ist es eine gute Hilfestellung. Und in jedem Fall zeugt es von Engagement und Verantwortungsbewusstsein frühzeitig Kontakt zu einer HuSchu zu haben.
Die fünf MInuten abends sind leider tatsächlich normal - allerdings muss man das nicht zwingend eine Std. lang ertragen. Es ist schon ein Zeichen dafür, dass die Kleinen überdreht sind. Da kann man Abhilfe schaffen, indem man evtl. ein wenig am Rythmus schraubt (das können aber, mit Verlaub, tatsächlich nur Deine Eltern selbst, sie müssen den Tagesablauf gestalten) und indem man den Kleinen ruhig auch mal ins Bettchen steckt, er wird dann schon wieder runterkommen. Aber ein bisschen ausgelassen und heftig toben muss er schon dürfen. Die Beißhemmung sollte natürlich trainiert werden und Klamotten oder gar Hände/Füße schnappen mit einem deutlichen "Nein" und stattdessen Kauspielzeug ins Mäulchen abtrainiert werden (aber das wissen Deine Eltern sicher aus der Welpenschule und sind dabei, oder? Von heut auf morgen geht das nicht, bis zum 7. Monat muss man das allerdings auch nicht aussitzen).
Das alles spricht insgesamt eher für eine leichte Über- als für eine Unterforderung. So kleine Welpen sollen im Idealfall (was aber eben wirklich nicht immer klappt) 20 Std. schlafen, gerade Goldies (wenn HD-Vorbelastung nicht ausgeschlossen ist) sollen nur eine Viertelstunde am Stück Gassiegehen (5 Min./Monat), sollen keine Treppen steigen und auch möglichst nicht viel springen. Deshalb ist es gerade wichtig, in diesem Altern schon den Kopf zu beschäftigen, mit Übungen zum Grundgehorsam: Platz, Sitz, Hier, Komm etc. , kleinen Schnüffelspielen, kleinen Apportierspielen etc. Aber max. zweimal tägl. 5 Min., länger können sie sich noch nicht konzentrieren. Und wenn man diese fünf Min. nicht trifft, lässt man es noch.
Hoffe, ich konnte eine ungefähre Richtung geben. Wenn Du noch mehr Fragen hast, gerne her damit. Aber bitte denk dran: Deine Eltern erziehen den Hund - es gibt 1.000 Theorien zur Hundeerziehung. Aber solange sie gewaltfrei sind, ist es in jedem Fall wichtig, dass dieselbe Sprache von allen Bezugspersonen gesprochen wird.
Spreche da aus eigener Erfahung. Meine Tochter (26) und ihr Freund wissen (auch?) gerne mal alles besser und jedesmal, wenn die beiden ihre Theorien an meiner Frida ausprobiert haben, fing ich fast von vorne wieder an.
Meins überhaupt nicht böse, aber: Es ist echt wichtig, dass Regeln von denen aufgestellt werden, die nun mal mit Hundi leben und dass sich alle daran halten. Sonst wirds unnötig schwierig. Aber man kann natürlich hie und da diskutieren, weshalb ich gerne alle Fragen beantworte. (Und nicht nur ich natürlich).
Liebe Grüße
Kirsten