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Hallo zusammen
Wie würdet Ihr dann folgende Situation "beenden":
Er wird wild beim spielen, schnappt nach den Händen, bis es weh tut.
Er bekommt ein Pfui, ich nehm alle Spielsachen weg, gehe und ignorier Ihn...
Er - hinterher und in die Hose/Beine beißen. weiter ignorieren.
Das sind Spielaufforderungen, das würde ich zweigleisig lösen:
1. Du bestimmst, wann gespielt wird nicht er. Aber: Nahezu jede Reaktion auf eine Spielaufforderung ist in der Hundesprache ein "Mitspielen". Deshalb ist ignorieren schon richtig aber nimm ihm den Spaß. Bleib stehen. Rühr Dich nicht mehr und schau ihn nicht an, nicht mit einem Wimpernschlag, dann wird es sehr schnell langweilig für ihn. Wahrscheinlich wird er die erste Zeit, sobald Du wieder losgehst, wieder anfangen - aber bei so kleinen Hunden braucht Erziehung schon auch Geduld. Mach das ein paar Tage immer wieder, Du wirst sehen, er hört dann auf.
2. Du musst die Beißhemmung mit ihm trainieren. Dann hört auch das heftige Schnappen auf (bleibt angedeutet zur Spielaufforderung aber das ist dann nicht mehr so unangenehm). Also: Tobespiel beginnen, Wenn`s wehtut (wenn Du hart im Nehmen bist, ruhig auch schon vorher, stell Dir halt vor, was einem Kind wehtun würde), laut aufheulen, Hund wegschieben. In Deinem Fall ruhig in ein anderes Zimmer setzen, Tür zu. Ich denke, er ist schon ein wenig desensiblisiert, so dass Wegschieben allein vielleicht nicht mehr reicht. Nur noch mit ihm Spielen, wenn er brav ist. Dann von Dir aus auffordern. Und sobald er anfängt zu überdrehen das Spiel beenden. Auch das klappt nicht beim ersten Mal. Aber nach einer Woche dürfte das Gröbste überstanden sein. Versuch es doch mal so zu sehen: Er tobt, er setzt sich auf den Bauch, er schnappt, er knurrt (oder sowas in der Art), vielleicht bellt er auch. Du sagst "nein" oder unterwirfst ihn gar: Er weiß doch aber nicht, wofür von all den Aktionen. Er lernt, dass Du der Stärkere bist - aber glaub mir, das weiß er sowieso. Du bist 10x? so groß. Er muss lernen, dass zu wild nicht erwünscht ist. Damit will er Deine Aufmerksamkeit erregen. Die kriegt er nicht mehr und also wird er es bald lassen. Aber denk dran, er muss erst begreifen, dass es das Gesamtverhalten ist, das Du nicht willst. Gib ihm also ein bisschen Zeit.
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Bringt mich aber nicht weiter, da er kehrt macht und sich dann an knabbern von Couch/Teppich/Möbel etc. macht...
Auch das tun alle Welpen. Nein und Ersatz bieten. Kaufknochen, Beißring, Handschuh, was auch immer. Das ist leider eine recht hartnäckige Phase, die mit der Rasse aber rein garnichts zu tun hat. Sie müssen es lernen aber das dauert ein bisschen, weil der Kaudrang einfach zu groß ist.
Also: Ich halte das immer noch für ein recht normales Verhalten. Bisschens sehr aufgedreht ja - ist halt ein aktiver Hund. Er will Aufmerksamkeit, wie jedes Baby. Und muss wie jedes Baby lernen, dass er die nicht immer bekommt. Deshalb sowenig Reaktion wie möglich. Eben nicht auf den Rücken drehen, das gehört irgendwann einfach für ihn zum Spiel dazu. Tut ja nicht wirklich weh. Du hast dann zwar kurzfristig gewonnen, aber das hält ja so einen Welpen nicht vom Spielen ab. Und mit Dominanz hat das, was Du da geschildert hast, echt nix zu tun. Das hat meine (kleiner Mix aus was weiß ich - aber definitiv kein Kampfhund bei, eher so Shephaerd hat Dackel besprungen) alles auch getan, und versucht es manchmal auch heute noch. Ist aber viel, viel, viel weniger geworden.
Viel Erfolg - und bitte, hab Geduld.
LG
Kirsten