Hallo,
ich hatte ja mal einen https://www.dogforum.de/hund-gegen-depressionen-t140553.html Thread eröffnet, der auf Grund einiger total verbohrter und unmöglicher User etwas ausgeartet ist.
So ich habe jetzt seit 1,5 Wochen besagten Hund.
Meine Vorstellung:
Ich komme dem Hundi zuvor wenn er mal muss und wir gehen immer brav raus und erledigen dort etwaige Geschäfte. Und das alleinbleiben üben wir auch von Anfang an brav und durch die langsame Steigerung kurz raum verlassen bis hin zu einkaufen gehen brauch ich auch keine Angst haben, dass etwas schief geht. Wir werden den ganzen Tag spielen und alles ist super. Ausserdem ist natürlich alles toll!
Die Realität:
Der Hund traut sich draußen nicht hin zu machen, weil ihn ja so irgendwelche bösen bösen Feinde ausfindig machen und fressen könnten (hab ich vorher noch nie gehört). Ich verbringe stundenlang draußen und sage "Pipi! Pipi!" um dann drinnen nach natürlich draussen nicht erledigtem Geschäft hinter den Pfützen her zu wischen. Ich dachte schon "Der Hund wird NIE Stubenrein, ich geh gar nicht mehr raus".
Der Hund ist sooo ein Jammerlappen, ich gehe kurz aus dem Raum und er jault, er jault hier, er jault da, wenn ihm was nicht passt, und wenn ich ihn nur die Treppe hoch trage.
Wir spielen nicht den ganzen Tag, weil ich da drauf gar keine Lust habe. Und es ist natürlich nicht alles toll.
Er hatte sogar schon Flöhe und ich durfte hier ALLES putzen und mit Insektizid besprühen. Ich bin selbst total zerbissen.
Die ersten beiden Tage dachte ich, ich brech zusammen, weil ich sooo müde war und einfach total kaputt. So kaputt war ich noch nie in meinem Leben.
Aber:
Wir können jetzt schon zuverlässig draußen Pipi && Pupu, sogar auf der Straße, weil meine blöde Nachbarin mich aus dem Gemeinschaftsgarten vertrieben hat (nachdem er den EEENDLICH akzeptiert hatte und ich fast wieder von vorn anfangen durfte). Natürlich geht noch mal was daneben, aber eher weil ich den "richtigen Moment verpasse"
Er jault (je nachdem wie er grade drauf ist) wenn ich den Raum verlasse, hört dann aber fast sofort wieder auf. Ich kann ihn schon 20 Minuten allein lassen und er ist dann im Traumland unterwegs.
Wir spielen gelegentlich, aber meist ist "Ruhe" angesagt, da ich keinen Hibbelhund hier haben möchte, der ständig auf ein tolles Spiel wartet.
Die Flöhe sind erfolgreich bekämpft.
Ich habe dem Hund schon ein paar Sachen beigebracht. Momentan üben wir "Platz" und "Nein".
UUUnd: Wir können die Nacht durchschlafen. Sogar ich kann durchschlafen. Ich bin am Ende des Tages so fertig, dass ich nicht mehr nur zwei Stunden schlafe und dann den Rest der Nacht wachliege, sondern eigentlich von 23 bis 6 Uhr durchschlafe. Und dann werde ich meist von einem Jammern geweckt das mir mitteilt, das da jemand ganz schnell raus muss.
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Fazit:
Beste Idee die ich je hatte. Wir gehen so oft raus, und ich komme nicht mal auf die Idee zu denken "Neee, ich habe keine Lust". Zwar Trickse ich beim Schlafen && Fressen etwas rum, damit ich mir ein mal raus gehen spare, aber das ist eher die Bequemlichkeit. Man denkt auch gar nicht mehr drüber nach, ob man gehen will, oder nicht, weil es einfach wie Zähneputzen ist. Da stellt sich die Frage auch nicht, ob ja oder ne, man macht es einfach.
Wir hatten schon tolle Hundebegegnungen und waren auch schon in der Welpenstunde.
Ansonsten: Ich bin mal gespannt wie das mit der Pubertät wird. Da werde ich sicher dennoch genervt sein.