Diskutiere sowas doch am besten mit denen, die die uneingeschränkte Ausbreitung des Wolfes haben wollen. Die meisten Tierhalter, die grad mit Herdenschutz Aufrüsten beschäftigt sind, werden Dich da eher verständnisarm anschauen, weil sie ihre Wirtschaftsweise an die neuen Gegebenheiten anpassen MÜSSEN, ob sie wollen oder nicht.
Dass die Eigentümer, Eigentümergemeinschaften und auch Pächter die Almen und Co traditionell auch bitte in ihrem Sinne, nämlich als Viehweide nutzen wollen, sollte nachvollziehbar sein. Durch die Beweidung wird doch erst das Natur-Erlebnis Alm möglich gemacht. Wanderer und Co dürfen das alles mit nutzen - aber dass auf die traditionelle Bewirtschaftung verzichtet wird, damit da Hundehalter mit ihren Hunden lang können, dürfte eher utopisch sein. Der Tourismus in diesen Regionen lebt von den erhaltenen Almen und der traditionellen Landwirtschaft dort. Auf die Bewirtschaftung der Almen zu verzichten, damit dort Touris rumstapfen können, würde ein paar Jahre gut gehen, dann ändert sich allmählich das Landschaftbild (und die Lawinengefahr oberhalb der Baumgrenze nimmt durch umgefallenes überständiges Gras, das prima als Lawinenrutschbahn dient zu) und dann ist das Wandererlebnis dort auf einmal auch nicht mehr so toll.
Grad in der Schweiz kann man anhand der interaktiven Karten doch seine Touren super nach den persönlichen Bedürfnissen planen. Man kann sehen wann wo HSH im Einsatz sind und wo reine Rinder- oder Schafalmen sind, oder wo gemischte Beweidung herrscht, wo behirtet wird und wo nicht. Da kann man seine Touren doch auch mit Begleithund entsprechend anpassen, ohne komplett auf das Wandern dort verzichten zu müssen.
LG, Chris
LG, Chris
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Als Tierhalter möchte ich auch keine HSH. Die Hunde sorgen für einen hohen bürokratischen Aufwand, die Ausbildung ist eigentlich nichts, wofür ich bei 5 Schafherden und einer Pferdeherde Zeit fände. Die Rinder hätten ebenfalls Bedarf, werden aber nur von uns als Hilfe betreut. Darum zähle ich die nicht. So, nun müssten alle meine Hunde - minimal gerechnet 12 HSH ausgebildet werden, gefüttert, versorgt, nach geltendem Recht sogar Gassi geführt, mit mobilen Hütten versehen und so weiter. Die E-Zäune sind aber nach wie vor nicht erlaubt bei der Haltung, das Steuerrecht und die Gemeindesatzung zu dieser Anzahl Hunde und den Kosten dafür ist auch unumstößlich, Akzeptanz in der Bevölkerung gibt es keine und Idiot gibt es immer wieder auf meinen Weiden. Wie soll sowas gehen. Wenn allein ich das Örtchen mit NUR 12 HSH fülle und jeder andere Weidetierhalter das Gleiche täte, dann gäbe es bei uns nahezu halb so viele HSH wie Bewohner. Ein Wahnsinn.
Ist aber so und ich freue mich, wenn Wölfe hier wieder heimisch werden, nachdem sie ausgerottet wurden.
Dass Weidetierhalter da eine andere Meinung haben, kann ich verstehen und nachvollziehen. Aber auch die werden sich auf die Situation einstellen können. Ist jetzt halt nur eine Übergangszeit bis wir gelernt haben bzw. uns daran gewöhnt haben damit umzugehen.
Es ist nicht der Untergang des Abendlandes, weil teilweise hört sich das hier und an anderen Stellen so an.
Wie möchtest Du bitte ermessen, was Weidetierhalter können und was nicht? Es ist keine Übergangszeit, sondern erst der Auftakt und da wir geschichtlich bereits wissen, was das bedeutet, ist die Aussage, dass wir erst lernen müssen oder uns daran gewöhnen müssen, mit dem Wolf umzugehen, eine einfach nur dumme Aussage und ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Welche objektiven Gründe sprechen denn dafür in Deutschland Massen von Wölfen zu haben?
Ich schaffe es beim Schafsnetz stecken grad noch mit Mühe, die 1,10-er-Netze vom Gewicht her zu tragen (gut, ich bin auch nicht pumperlgesund), wenn ich die Fläche abgesteckt habe, hab ich erstmal keine Arme mehr - die 1,50-er dürften eine echte Herausforderung sein, auch dabei, sie überhaupt stabil aufzustellen. Das offiziell nicht bestätigte Rudel am TÜP dort hat ja nun in letzter Zeit auch ordentlich zugeschlagen. Ich bin ja der Meinung, dass die Schäfer dort mit HSH besser bedient wären, wer als Wolf mit dem Übern-Zaun-Springen schon Erfolg hatte, wird sich auch durch einen höheren, aber immer noch springbaren Zaun nur kurze Zeit abschrecken lassen.
LG, Chris
Die Netze sind der Horror. Die putzigen Zäunchen, die dort gestellt wurden, sind alles, aber kein Schutz. Anträge kann man in Thüringen noch nicht lange stellen und HSH waren bis zum Sommer nicht förderfähig. Von dem Behörden-Spießrutenlauf und den exorbitanten Kosten abgesehen, sind aber HSH erst ab einer Herdengröße von 100 Tieren förderfähig und auch nicht in der ggf. benötigten Zahl. Der Schäfer dort hat u.U. auch in dem Gebiet andere rechtliche Einschränkungen. Da wir dort auch einen Wohnsitz haben, kann ich euch aber sagen, dass viele Weiden verwaist sind. Andere Tiere (z.B. die großen Rinderherden 15km weiter) sind zwischenzeitlich verschwunden und haben nun Herdenschutz-Esel, die ja bekannter Maßen eher eine Eselei sind. Die fühlen sich weder den Rindern zugehörig, noch haben die Rinder sie gern in ihrer Nähe, für die fetten Weiden sind die armen Viecher auch nicht gerade gut ausgestattet und so stellt sich die Frage, ob Esel derzeit so günstig sind, dass man versucht, die zur Ablenkung zu nutzen ....