Beiträge von Nocte

    Gut in dem verlinkten Bericht, den ich gelesen habe, stand keine Altersangabe des Rindes nur, dass es ein Kalb war, auch nicht dass es aus dem Stall gezerrt wurde. Wildschweine schaffen Hunde aber auch alleine, selbst junge Hunde und ohne vorher etwas erlegt zu haben.


    Ich sehe das Foto leider nicht, aber wie soll ein Wolf einen solchen Brocken bewegt bekommen? Würden die Rinder nicht sogar eher Alarm machen und sich wehren bei einem Wolf als bei einem Hund?
    Mir schlackern öfter mal die Ohren, wenn ich unter vorgehaltener Hand Storys von HH zu hören bekomme, was ihre Tierchen so beim Wald- und Wiesenspaziergang schon so alles gerissen haben. Manche Hunde sind geübte Wiederholungstäter, weil die Halter sie trotz Vorfall frei laufen lassen.

    Es gibt sie, die Hundehalter, die ihre Lieblinge Rehe und Hasen etc. jagen lassen, aber kein Hundehalter wird wohl seinen Hund fröhlich in einen Kuhstall eindringen lassen. Soviel Übung mit Rindern können die nicht haben. Außerdem ist es bei den meisten jagenden Hunden doch so, dass sie die Beute im seltensten Fall fressen und verschleppen. Wenn was gefressen wird, in der Regel kleine Nager. Zusätzlich bleibt anzumerken, dass wildernde Hunde in unserem Land scheinbar in Wolfsgebiete ziehen, um ihrem "Hobby" nachzugehen. Dazu kenne ich es von Rindern nicht, dass ein normaler Haushund einfach geduldet und nicht angegriffen wird. Beim Wolf nehmen dir die Rinder aber schnell vor Panik das "Mobiliar" des Stalls und der Weide auseinander.

    Weil es hier um Hunde geht und nicht um Menschen.Menschen haben einen anderer Stand in der Gesellschaft.

    Genau darum verstehe ich nicht, warum Du das ausklammern willst. Der Mensch hat in den Augen des Menschen in aller Regel einen höheren Stellenwert als ein Hund. Beim Hund fordern wir aber dann höhere Standards ein. Wenn für den Menschen der Gedankengang schon so befremdlich ist und am besten gar nicht drüber diskutiert werden soll, warum dann beim Hund ein Fass aufmachen?


    Ich habe den Eindruck - und da kannst Du mich gern korrigieren, dass dein Wunsch eher aus der Abneigung rührt, ein solches Thema überhaupt anzutasten. Aber nochmal, es geht hier nicht um Behinderungen und die Frage danach, ob ein Leben lebenswert ist, sondern auch beim Menschen "nur" die Frage, ob wir zu unserem eigenen Egoismus jedes Leid in Kauf nehmen lassen müssen. Und mit "in Kauf nehmen lassen" meine ich in solchen Fällen die entstehenden Hunde und Kinder.

    Mir auch - ein Gedanke führt ja aber auch zu weiteren Gedanken.

    Ich möchte nicht das ganze Zitat wieder geben, aber ja, das Thema ist schwierig und deswegen ist es besser, es auf sich ruhen zu lassen.
    Bleiben wir doch lieber bei den Hunden.

    Warum?


    Ich glaube, dass das zum Verständnis hilfreich sein kann. Bin ich gewillt, beim Menschen zuzugestehen, dass Leben, das entsteht per se hinterher aus dem Blickwinkel betrachtet werden muss, dass jeder Zustand besser ist, als nicht da zu sein, dann frage ich mich, warum wir es beim Hund anders sehen sollten?

    Aber das Risiko wird teils billigend in Kauf genommen.
    Ich kenne einige Paare, die nach einem behinderten Kind ein zweites gezeugt haben, obwohl die Gefahr für Behinderung bekannt war.


    Muss jeder selbst entscheiden, wer will hier "richtig oder falsch" sagen?

    Der Gedankengang geht mir auch ab und an mal durch den Kopf. Gab es doch erst neulich im TV. Ein Paar, das wusste, dass das Kind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon im Säuglingsalter ein Tumorleiden haben würde. Kam auch so und der Säugling musste bereits mehrere OPs und Chemo über sich ergehen lassen. Im Freundeskreis gab es viele kritische Stimmen vorher. Im TV werden die Eltern wie Helden dargestellt und die ganze Kritik damit totgeschlagen, dass wir nicht das Recht hätten, die Qualität des werdenden Lebens zu bewerten. Dass in diesem Fall aber kein Leben im Werden war und man um die Abtreibungsfrage stritt, sondern man bewusst ein Kind in die Welt gesetzt hat, dem man als Säugling Qualen zumutet, die man dem Kind weder nehmen, noch erklären kann, wurde ausgeblendet.


    Das Thema ist schwierig, aber eben etwas, das erst mal die Eltern, Familie und die Sozialkassen betrifft. Beim Hund und der Hundezucht ist keiner finanziell mitbetroffen, aber das Ausmaß ist ungleich größer als bei den vereinzelt bewusst gezeugten Kindern, die wissentlich schwer erkrankt oder behindert sein würden.

    Du hast das richtig verstanden :-)Ich hatte extra auf dem Biohof eingekauft, um eben für alle was auf dem Tisch zu haben, hatte Waffeln gebacken und ja auch Milch für den Kaffee gekauft. Das gab "Haue". Ich fand das extrem kurios und verwirrend.

    Der DSH war lange Jahre "meine" Rasse, ich habe mich aber aufgrund der gesundheitlichen Probleme die man beim DSH nicht verleugnen kann, schweren Herzens gegen einen weiteren DSH entschieden.

    Ich beziehe die Antwort gleich mit auf den Seitenhieb gegen den überlangen Rücken etc.


    Bei uns war es im Grunde auch so - DSH, nie wieder. Der Dackel, den ich in Kindertagen zur Seite hatte, sah für mich noch deutlich anders aus, als viele Dackel heute. Deine Tammy scheint mir auch kein Hund zu sein, der heute auf einer Ausstellung noch einen Blumentopf bekäme.


    Auch wenn unser Rauhhaarteckel schon einen überlangen Rücken hatte und die damit einhergehende Dackellähme ihn getroffen hat, muss ich doch sagen, dass ich deshalb schon keinen Dackel mehr wollte, aber heute müsste ich vermutlich ewig suchen, bis ich einen Hund finden würde, der unserem von den Proportionen her glich. Beim Dackel gibt es die Übertypisierung wie bei allen anderen Rassen für die wir uns so entscheiden können. Ich sehe sie auch, die Dackel, die mehr an Schiffsrümpfe als Hunde erinnern. Die, deren Brust übermäßig breit und tief ist und deren Rücken immer länger, deren Beine immer kürzer und deren Nasen keinen Stopp mehr haben. Wo sind denn die Hunde hin, die in meinen 30 jahre alten Büchern noch Champions waren und eben noch deutlicher von den Rasseursprüngen erzählten? Hunde mit Bein, kürzerem Rücken, normaleren Proportionen.


    Wenn ich an unsere Dackel - also Tammy und meinen verstorbenen Hund - denke, dann sehe ich, dass es aber doch Leute gibt, die die Rasse mit ihren Ecken und Kanten mögen und trotzdem gern an den Hunden älteren Typ festhalten würden. Es gibt bei den Dackeln auch Zuchten, die zur Dissidenz zählen, aber eben auf Bein und Brust deutlich über der Erde achten. Trotzdem entwickelt sich die Mehrheit weg vom gesünderen Körper. Wir scheinen also bei unserem Ideal, bestimmte optische Eigenschaften zu verfestigen, quer durch alle Rassen den Drang zu haben, alles zu übertreiben. Wahrscheinlich kann man bei jeder Rasse Mischung an irgendeinem Punkt sagen, die Rasse ist / war Qualzucht.

    Wir wollen mal nicht verheimlichen, dass es andersrum aber auch sehr oft so ist. Das Lagerdenken haben Fleischesser nicht für sich gepachtet.


    Vielleicht erheitert es euch ja, dass ich mal ein Essen ausgerichtet habe für eine Gruppe, in der Vegetarier und Veganer mit n=1 klar in der Unterzahl waren. Ratet mal, wer sich anhören durfte, dass die (Bio-)Milch und (Bio-)Eier, die für besagte Nichtvegetarier auf dem Tisch stand, ja total schlimm sei. Genau - der Vegetarier :-) Das war strange und entbehrte nicht einer gewissen Situationskomik.


    Andersrum erlebe ich es aber auch oft genug, dass sich Menschen anmaßen, mit dem erhobenen Zeigefinger durch die Gegend zu laufen und als einzige Rechtfertigung anführen, dass sie Veganer seien. Da wird auch mit den gleichen idiotischen Parolen und dem Gefühl moralischer Überlegenheit ohne jedes Ansehen der Umstände auf Menschen eingeredete, die weder drum gebeten haben, noch einer Belehrung bedurft.


    Aber ich gebe zu, es auch nicht an die große Glocke zu hängen, dass n=1 ich (gewesen und seit Jahrzehnten) bin ;-)