Beiträge von Nocte

    Ich denke schon, dass es auch in D illegale Abschüsse gibt, bei denen der Wolf dann nicht medienwirksam irgendwo abgelegt, sondern verbuddelt wird.


    Zustimmen kann ich dem als alter Pfadfinder nun nicht, machen würde ich es auch nicht, nachvollziehen kann ich es aber doch irgendwie.
    (...)

    Ich muss ja gestehen, dass mein Pfadfinderherz da gar nicht blutet. Es macht einen Unterschied, ob jemand in den Wald geht und sinnlos aus purem Spaß an der Freude etwas abballern will. Leute, die sowas gut finden, kenne ich nicht. Wenn bei uns jemand illegal einen Wolf schösse, dann aus Vernunftsgrünen und dem Wissen, dass auf offiziellen Wegen keinerlei Problembewusstsein oder gar ein Abhilfegedanke da wäre.


    Was sollen die Menschen denn machen? Kein Geschöpf auf dieser Erde verführe mit einem Räuber wie dem Wolf,wie wir Menschen. Wo Nahrungskonkurrenz herrscht, wird der Konkurrent entweder gemieden oder angegriffen. Wo das eigene Leben bedroht ist und Meiden nicht geht, schließen sich Tiere wenigstens zum Wegmobben zusammen. Natürlich ist das nicht die Garantie dafür, nie angegriffen oder gefressen zu werden,aber ein einfach ergeben und es dem eigenen möglichen Angreifer noch in der heimischen Höhle nett zu machen .... ne, das gibt es in der Natur nicht.

    Von Bramsche habe ich bisher nur gutes gehört. Das liegt zwar nicht mehr ganz in NRW, sondern NS.


    Zum Beispiel. Eine meiner Besuchshündinnen hatte vor einiger Zeit einen ganz schlimmen Bandscheibenvorfall gepaart mit grotten schlechten Hüften. Eine TK hier im Umfeld meinte man könne sie nur noch erlösen, da sie gar nicht mehr stehen konnte. Der Haustierarzt war gleicher Ansicht.
    Die Behandlung in Bramsche war zeitaufwendig und teuer, aber sie läuft wieder. Die Schmerzmittel konnten reduziert werden, sie hat wieder Lebensfreude und tobt. Selbst am Fahrrad kann sie wieder langsam traben, soll sie sogar um Muskeln aufzubauen.

    Ist ja fast NRW, unser niedersächsische Zipfel da. Meine Hündin und auch Pflegehunde wurden in Bramsche operiert und behandelt. Die haben gleich noch eine wahnsinnig gute Physio im Haus. Gerade Olga hat Ahnung und bringt auch schwere Fälle auf die Beine.


    Vielleicht wäre die Physio für euch eine Option. Die finden oft noch Sachen, wenn die Ärzte schon ratlos sind.

    Ich hab heute mit jemanden gesprochen, der im äußersten Osten Deutschlands an der polnischen Grenze wohnt. Er meinte, bei ihnen im Ort seien schon drei Wölfe geschossen worden. Man spricht da nur nicht in der Presse drüber, aber es sei ein offenes Geheimnis unter den Einheimischen.


    Meint ihr, das stimmt? Also dass durchaus Wölfe geschossen werden, aber nicht darüber berichtet wird? Weil entweder keiner drüben will (Schuss mit Genehmigung) oder drüber reden kann (Schuss ohne Genehmigung)?

    Vorstellen kann ich es mir - ich hätte auch keinerlei Interesse daran, zu wissen, wer aus dem Ort einen Wolf geschossen hat und noch weniger Interesse hätte ich daran, den hinzuhängen oder gar die Presse, Wolfskuschler und Ordnungsorgane (, die ja nur ihren Job machen,) auf den Plan zu rufen.

    Nö, eigentlich nicht. Klar, wenn sie satt sind gibt es auch Phasen, in denen sie rumliegen, aber meine Schäfchen haben den ganzen Tag über was zu tun. Eines passt auf und meldet, wenn irgendwas komisch ist oder die Futterlieferanten kommen. Die jüngeren und Lämmer rennen und springen den ganzen Tag durch die Gegend, auch auf die Alten drauf. Wenn der Kindergarten groß ist, dann passen abwechselnd verschiedene Altschafe auf, während die Kleinen beim Vater und den Tanten geparkt werden, fressen die Muttis. Auch die älteren Schafe springen gerne mal wie angepiekt durch die Gegend und haben Spaß. Natürlich nimmt die meiste Zeit das Fressen ein, aber manche Sorten klettern sehr gern. Sie putzen sich gegenseitig und sind auch neugierig. Wirklich faul in der Gegend rumliegen tun meine Schafe dann, wenn die Wiese sehr satt ist und es relativ warm. Schafe helfen sich auch gegenseitig. Sind Bäume auf den Weiden, an deren Ästen die Schafe knabbern können (und dürfen), dann klettern sie am Stamm hoch, um größer zu sein. Manchmal dient ein Schaf als Aufstieghilfe während ein anderes die Äste runterholt. Sich gegenseitig boxen und Schaukämpfe kommen auch zwischen den Damen vor, gern dann, wenn ein Aulamm in der Herde bleibt und irgendwann so erwachsen ist, dass es mal Grenzen austestet und auch gern nach dem Scheren - da erkennen sich die Schafe scheinbar nicht gleich wieder. Gib denen Bälle und sie spielen auch damit.

    Wenn mir jemand eine Wolfsweste zur Verfügung stellt, können wir ja Wetten abschliessen, wie lange es dauert, bis sie in Einzelteilen aus dem Rindermagen rausoperiert werden muss


    LG, Chris

    Und ich fand dich mal nett! Arme Macs, armer Bingo. Ich komm die alle adoptieren :)

    Na ja, dass Rehe, wenn sie gehetzt werden oder sich gehetzt fühlen, total panisch sind und in alles reinknallen (auch mehrfach hintereinander), was im Weg steht und nicht übersprungen werden kann, habe ich leider selbst schon erlebt und weiss das auch von mir bekannten Jägern


    Bildung von grösseren Gruppen könnte ich mir bei höherem Jagddruck durch Wölfe schon vorstellen, das ist ein Instinktverhalten.

    Da wir wegen der Wölfe ja nun etappenweise zu Zäunen Marke Jurassic Parc kommen müssen, sind sie nun auch höher. Für meine Schafe allein würden 90cm reichen. Die sind zauntreu, so lange sie nicht in Panik versetzt werden. Da ginge auch ein Litzenzaun, unter dem Kröten, Hasen und co. gut durchpassen. In Zeiten großer Beutegreifer ist das vorbei ... und die Tiere trotzdem nicht sicher.

    *grübel* Aber müssten denn die Jäger nicht merken ob der Bestand in ihren Revieren abgenommen hat?
    Denn laut den Romantikern fressen Wölfe ja fast nur Rehe, da müsste doch grad in den Wolfsgebieten ein deutlich spürbarer Rückgang am Reh sein.

    In einigen Gegenden kenne ich Jagdpächter, die das wirklich beschreiben. Gravierender ist die Verhaltensänderung der Rehe. Während die Rehe an einem meiner jetzigen Wohnort noch im Wald zu finden sind, sieht es 60km weiter anders aus. Da stehen sie nun vermehrt auf der freien Fläche. Das mag Zufall sein und auch der Wildtierdichte geschuldet, aber auch so viele Bambis auf der Autobahn und Straße, wie im letzten Jahr, habe ich bei gleich gebliebenem Fahrverhalten, noch nie erlebt. Ich habe außer an Wildwechselstrecken früher keine Rehe gehabt, die in meinen E-Zaun geknallt sind, wenn der so stand, dass ein Vorbeiwechseln ohne Schwierigkeiten möglich wäre. Das kann eigentlich (auch aus den Spurmustern) nur im vollen Lauf passiert sein. Sonst rennen die mir nicht in mit Flatterband garnierte E-Zäune, die noch dazu weithin sichtbar sind. Ich kenne die Rehe, die ich täglich sehe eigentlich recht gut. Ich weiß, welche Gruppe, wieviele Tiere hat, wie alt, die ungefähr sind und wer mit wem durch die Gegend streift. Ich weiß auch, wo sie sich "gern" aufhalten. In diesem Jahr gab es eine Gruppenfluktuation, die ich so noch nicht erlebt habe und auch Gruppenstärken, die ich so noch nie gesehen hatte.


    Es gibt eine Jagdstrecke bei uns, die dem allseits hoch gelobten Pseudo-Naturschutz-Terror-Trupp gehört. Die Jäger müssen da immer und immer wieder verunglücktes Wild erlösen kommen oder eben Suchen und dann erlösen. Alles Reden und Streiten zwecklos.


    Das ist naürlich alles rein subjektiv und nur meine Erfahrung. Ob sich das auch objektiv so verhält, können sicher eher die Jagdpächter und Forstwirte sagen.