Muah, jetzt hab ich mich grad so ereifert, dass ich mit das Wichtigste vergessen hab.
Ich bin nämlich der Meinung, dass man an diesen vielen Punkten ansetzen kann, um die Bedingungen für den Herdenschutz zu verbessern. Und dazu braucht es so engagierte Betriebe, die diese Problem-Punkte nach aussen tragen, so dass Verbände, Öffentlichkeit, Politik damit konfrontiert werden und sich damit beschäftigen müssen.
LG, Chris
Naja und da hab ich andere Erfahrungen gemacht. Es wird dann immer auf die Äpfel gezeigt und dabei vergessen, dass Birnen nunmal anders schmecken.
Das nach Außen tragen hat bei uns genau gar nichts bewirkt, außer Beschimpfungen - zu faul, nur Hobby, kein Herz für Wölfe, die EU-Gesetzgebung, wird doch ersetzt, ein paar HSH und gut, geht woanders doch auch u.s.w. Das Bild, dass der durchschnittliche Nicht-Tierhalter von den Weidehaltungen hat, ist ungefähr so nah an der Realität, wie wir am Warp-Antrieb.
Es wird nur allzu gern gesagt, aber da geht es doch auch und bei dem Schäfer muss ich sagen - er hat Lob verdient, aber es geht doch trotzdem nicht. Er hat noch keine Risse und ich hoffe, es bleibt so. Das strukturelle Problem ist aber riesig und wird nicht nach außen getragen. Es wird abgefangen und die Masse hat keine Ahnung von den vielen anderen Betrieben. Ich sehe durch das Crowdfunding da auch keinerlei Besserung. Schon deshalb, weil dann wieder gesagt wird, aber schau doch da, warum geht es bei denen ohne andere Gesetze. Die Leute, die andere Gesetze und Regelungen bräuchten, um überhaupt einen derartigen Herdenschutz betreiben zu können, will keiner hören - das ist meine Erfahrung. Ohne Änderungen werde ich auch zukünftig keine HSH einsetzen können. Das ist nicht drin. Ich fürchte aber, dass es bis dahin schon zu spät ist. Mit Glück funktioniert das "eigene Monitoring" so gut, dass ich rechtzeitig die Herden im Stall habe. Und dann? Umsteigen auf Stallhaltung. Waffen am 3-D-Drucker basteln? Ich sehe bei dem Spendenaufruf einen einzelnen Betrieb, dem geholfen wird. Der Mehrheit wird nicht geholfen. Ich bin schon dafür, dem Betrieb Geld zu beschaffen, aber ich störe mich an den Beteiligten - konkret, dass hier die Wolfslobby hinter steht. Der Betrieb könnte in meinen Augen zwischen den Fronten zum Objekt degradiert werden. Und für seine Arbeit bezahlt würde er immer noch nicht. Ich sehe nicht die langfristige Besserung. Die Ideen-Börse ist gut und schön, doch wer sorgt dafür, dass die Ideen umsetzbar sind. Wer kümmert sich um rechtliche Belange. Wer stellt sicher, dass der erste Schwung nicht verpufft?
Auch, wenn ich mich grad mal wieder mit mir selbst unterhalte....
(...)
O.K. Ich rede mit dir ;-)