Danke für die weiteren Antworten, sehr interessant, das zu lesen
Die negativ-punkte auf meiner Liste überwiegen momentan zwar (eig. gibt es, soweit ich das sehe, ja nur wenig dafür punkte. Weil man will oder den Hund zum arbeiten braucht, um unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten zu haben, damit Ersthund gesellschafft hat, weils schön ist...) aber das sind ähnliche Sachen, wie die, die hier schon genannt wurden..
Hab jetzt leider nicht viel Zeit, schreibe ein paar meiner Negativ-punkte aber mal eben auf und hoffe, das ich nichts wichtiges vergesse...
Dagegen sprechen z.B.;
-mehr Zeit, Dreck, Geld, Geduld
- u.u getrennt gehen (für den Anfang eh schon eingeplant), bei Krankheit o. damit jeder Hund auch mal Zeit für sich hat
- bei unterschiedlichen Geschlechtern trennen o. kastrieren (wie habt ihr das gehandhabt? Habt/hattet ihr die Möglichkeit, während der Stehzeit, zu trennen?)
- bei gleichen Geschlechtern evtl. später, bei geschlechtsreife, Probleme (?)
- Evtl. später Probleme, betreffend "Rudeldynamik" (gemeinsam prollen, gesteigerter Jagdtrieb/Jagdmotivation gemeinsam höher, u.ä.)
- möglicherweise Probleme bei Unterbringung (Urlaub, Krankheit, etc.)
- mehrere Hunde möglw. nicht so gerne gesehen (Restaurant, Öffi-Nutzung, Urlaub)
- Probleme, falls die Charaktere zu unterschiedlich sind
- gegenseitiges anstecken bei Krankheit
Ich werde später, gegen Abend, noch mal versuchen, was dazu zu schreiben...
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Als Hundehalter mit Schäferhund steht man oft genug schon am Rande der Gesellschaft. Wie schlimm kann das mit 2 Hunden werden? Bei uns hat das schwarze Äußere immer wieder dafür gesorgt, dass Leute Angst vor meinem Ersthund hatten. Seit das Minitier dabei ist, ist das besser. Zum einen weil das Minitier niedlich ist und zum anderen, weil der große schwarze Hund es nicht aufgefressen hat.
Zeit, Dreck, Geduld:
Es kommt auf die Hundewahl an. Hinter einem Hund kann man genauso hinterherputzen, wie hinter zweien und das kostet vielleicht auch mehr Staubsaugerbeutel und Zeit. Je nachdem, was für ein Zweithund einzieht, fällt es vielleicht nicht ins Gewicht. Unser dritter Hund ist z.B. nie dreckig. Ich schwöre, dass er durch den gleichen Matsch rennt, wie die anderen und auch bis zu den Ohren drin versinkt. Trotzdem ist der Terrier mit einer deutlich geringen Oberfläche deutlich dreckiger als der Aussie. Mehr Geld für Futter, die Hundesteuer, die Versicherungen und auch die Unterbringung und sonstigen Ausgaben (Tierarzt, ggf. Hundeschule etc.) kostet es schon. Das kann man nur selbst einschätzen, ob man das stemmen kann und will. Die Zeit kann ich persönlich jetzt nicht so sehr als Mehraufwand sehen, denn es ist meine Entscheidung, ob und wieviel Zeit ich in jeden Hund einzeln investiere. Wenn die Hunde so ein A**** und ein Eimer sind, wie unsere mit dem Blauen, dann ist es kein zeitlicher Mehraufwand, weil die ohnehin alles zusammen machen und sich gar nicht die Frage stellt, ob man jetzt vielleicht doch dreimal Gassi geht. Die Zeit, die ich mit jedem Hund verbringe, macht Spaß (Tierarzt und Pflichtübungen mal ausgenommen). Wenn ich den ersten aber schon so knapp eingetaktet habe, dass eventuelle Extrazeit nicht möglich ist, dann ist das natürlich ein ernster Punkt. Für mich kommt der aber an anderen Stellen deutlicher zum Tragen, nämlich wenn der Hund alt ist und auch die körperlichen Bedürfnisse und Zipperlein eben mehr Zeit in Anspruch nehmen, auf die der zweite Hund dann keinen Einfluss haben darf oder kann. Geduld braucht man bei jedem Hund. Bei manchen Rassen mehr, bei anderen weniger und die schauen sich fast alle zuerst den Unsinn beieinander ab. Die generelle Hundewahl muss da passen und das sowohl zu dir, als auch dem ersten Hund. Mein Hund hatte Mitspracherecht und das hat sich für uns bewährt.
unterschiedliche Geschlechter:
Wir trennen in der Läufigkeit. Das kann anstrengend sein und in einem Mietshaus oder einer Mietswohnung vielleicht auch sehr anstrengend, wenn die Hunde kreativ und stimmlich begabt sind. Bei uns ist das größere Problem die Kreativität einer der Hündinnen, so dass wir doppelt sichern und dann natürlich auch nicht vergessen dürfen, dass Frau Hund Türen öffnen kann und Herr Hund Fenster. Wir haben neben einem Kennel, der immer als Ruheort zur Verfügung steht Schlösser an Fenstern und Türen. Meine Ersthündin kann auch noch Schlüssel umdrehen und daher hängen die außer Reichweite ... sollte man nicht verlegen. Das ist vielleicht nicht der alltägliche Fall, aber möglich und größentechnisch liegt dein Schäfi in etwa auf gleicher Körperhöhe.
unterschiedliche Geschlechter:
Meine drei machen weniger Unterschiede zwischen Geschlechtern, sondern eher darum, wer mit wem darf - so ganz gleichberechtigt. Hündinnen und Rüden sind gleichermaßen willkommen oder unwillkommen. Wir kennen Rüden, die alle lieben, Hündinnen, die alle lieben, andersrum auch Hunde beiderlei Geschlechts, die alle hassen und welche, die der eine mag, aber der andere nicht. Ist allerdings unser Plushund läufig, dann setzt etappenweise das Hirn aus und dann muss ich wirklich aufpassen, weil sie dann der Ansicht ist, der Rüde gehöre ihr und zwar nur ihr. Wenn er auch so wäre, gute Nacht, ist er aber nicht :-) Die Hündin hat esübrigens generell weniger mit Rüden als Hündinnen. Im Grunde kann ihr aber auch jeder Hund gestohlen bleiben. Die andere Hündin der Vorbesitzer hasst sie und das beruht auf Gegenseitigkeit. Die wollen sich ernsthaft ans Leder und in der Größenklasse (Schäfi) bin ich nicht erpicht drauf, eine Auseinandersetzung trennen zu müssen. Beim Vorbesitzer zog das einen Rippenbruch nach sich. Womit wir beim nächsten Problem wären:
die Größe:
Mir ist wichtig, dass ich die Hunde auch gemeinsam an der Leine noch halten kann - rein körperlich. Bei mir hängen dann ab und an 16 Pfoten an den Leinen. Wenn die sich alle gleichzeitig in eine Richtung in Bewegung setzen und einen Plan haben, der so gar nicht zu meinem passt, dann bin ich froh, dass selten alle gleichzeitig an der Leine randalieren. Ich möchte mir ungern ausmalen, wie das bei Hunden aussähe, die das doppelte auf die Wage bringen.
Rudeldynamik:
Gruppendynamik kann die Pest sein, aber auch positiv wirken. Ich rechne immer damit, dass sie sich den Quark abkucken und freue mich über das Gute. Das bricht selten einfach über einen herein und die Hunde verraten auch viel voneinander. Wie es am Ende aussieht ... who knows.
Unterbringung, Restaurant:
Nicht wegzudiskutieren .... im schlimmsten Fall bleiben nur kommerzielle Anbieter und wenn man das absolute Problemtier hat, auch die nicht. Eine Unterbringung zweier eingespielter Hunde kann nochmal anders sein, als einen einzelnen in eine Betreuung zu geben. Es kann durchaus einfacher sein, wenn die Hunde als Team den "Süß-Faktor" haben. In Restaurants hatten wir bislang nur ganz oder gar nicht. Wenn die Hunde nicht willkommen sind, will man aber selbst auch nicht da sein oder man geht ohne Hunde aus. Im Hotel hatte ich zeitgleich schon 3 Hunde mit und das war immer unkompliziert. Wir haben noch jedes Mal einen Nachlass auf die Reinigungskosten bekommen, die eigentlich pro Hund abgerechnet werden. Urlaub in der Ferienwohnung kann eine Alternative sein, wenn man gern in den Urlaub will. Da hängen sich die Leute eher an Rassen als an der Anzahl auf.
Ansteckung:
Das hatten wir wirklich selten. Meine Hündin ist körperlich angeschlagen und hat daher auch schonmal Zwingerhusten mitgenommen. Das ging harmlos ab und die anderen beiden Hunde haben sich nicht angesteckt. Auch Erbrechen und Durchfall hatten immer eine erkennbare Ursache, wenn es zeitgleich beide getroffen hat. Der Terrier ist unverwüstlich. Die zieht sich eher Verletzungen zu. Die Gesundheit selbst sollte man aber auf dem Schirm haben. Auch Rassekrankheiten treten selten von Anfang an auf. Meine Ersthündin hat HD, angeknackste Nieren, eine Bauchspeicheldrüseninsuffizienz, Schäferkeratitis und Spondylose neben diversen Allergien. Ich könnte das auch bei mehr Hunden ertragen und handhaben, aber wollen würde ich das nicht. Die OPs waren teuer, die Behandlung und Medikamente sind es auch. Ich habe daher auch beim Zweithund diverse Untersuchungen für de in Frage kommenden Tierheimhunde bezahlt, um das im Vorfeld auszuschließen.
Alter:
Ich mag gern Hunde in einem ähnlichen Alter, weil sie Interessen teilen und auch gleich fit sind. Hunde unterschiedlichen Alters haben aber auch Vorteile. Sie lernen viel voneinandr, auch im Umgang und ich muss nicht erwarten, dass sie gemeinsam wegsterben. Mehrere pflegeintensive Rentner können einen schon belasten und das Loch, wenn sie kurz nacheinander sterben, kann tief sein. Ein Welpe oder Hund in einer Rüpelphase kann aber einen echten Senior überfordern. Den Stein der Weisen habe ich da nicht gefunden, hoffe aber natürlich, dass meine Hunde alle gesund horbeinalt werden ;-)
Spricht das alles wirklich gegen einen Zweithund? Für mich überwiegen die Vorteile, aber das muss jeder selbst entscheiden. Der einzige Punkt, bei dem ich keine Kompromisse eingehe ist der, dass sich die Hund hassen würden. Dann würde ich einen abgeben. Ich möchte auch nicht zwangsweise mit jemandem leben müssen, mit dem es ständig knallt. Das wäre ein Stressfaktor, den ich meinen Hunden nicht zumuten würde.