Wir sind erst seit ein paar Wochen Zweithundalter, aber bislang kann ich sagen, dass sich das Leben nicht so extrem für uns verändert hat.
Ich gehe mit beiden Hunden zusammen raus, aber auch mal nur mit einem - zum Üben. Die Futterzubereitung kostet genauso viel Zeit wie vorher. Die Kosten mit Nr. 2 sind nätürlich höher, weil die Hundesteuer hier 'saumäßig' hoch ist und auch der 2. Hund anständig versichert werden sollte. Eine Erstausstattung musste her, da die Kleine beim besten Willen in nix von der Großen passen würde.
Der Erziehungsaufwand bei unseren zweien ist noch recht groß, weil beide aus schlechten Verhältnissen kommen und dort nicht erzogen wurden. Zudem ist unsere Große erst 9 Monate alt und beginnt gerade uns kräftig auszutesten. Mit dem Training auf dem Plazt/Trainer mussten wir seit Dezember aussetzen (HD-OP-Reha).
Was ich tatsächlich als Einschränkung empfinde, ist dass das gemeinsame Gassi-Gehen viel mehr Konzentration von mir erfordert. Unsere Kleine ist jagdlich ambitioniert. Ich muss die Umgebung immer und überall im Auge haben um beide Hunde rechtzeitig an meine Seite und ins Sitz zu befördern, damit sie keinen Jogger anbellen oder gar ein Fahrrad verfolgen. Die Einschränkung rührt dabei weniger von den Hunden, als Gassi-Bekanntschaften oder Passanten her. Ich werde oft für unhöflich gehalten, weil ich in solchen Situationen ein Gespräch unterbreche und mich um die Hunde kümmere.
Essen gehen, tun wir eigentlich nie. Wir können beide problemlos allein lassen, es liegt also nicht an den Hunden. Urlaub ist eine Geldfrage, aber auch da würden wir die Hunde mitnehmen. Für Notfälle haben wir zudem Pflegefamilien und eine Pension in der Hinterhand.
Ein angenehmer Nebeneffekt unseres Zweithundes ist, dass unsere Große nun nicht mehr so oft als aggressiver, großer, schwarzer Hund empfunden wird. Leute, die vorher die Straßenseite wechselten, bleiben nun stehen und erfreuen sich an meinem ungleichen Paar.
Wenn ich länger drüber nachdenke, fallen mir bestimmt noch 1000 Sachen ein. Alles in Allem macht es mehr Aufwand. Er hält sich jedoch in Grenzen und die Vorteile überwiegen in unserem Fall ganz eindeutig.