Ich kann nicht sagen, dass ich manchmal keinen Bock auf meinen Hund habe. Eher schon, dass ich es manchmal schön fände, wenn bestimmte Pflichten nicht anstünden. Damit meine ich, dass ich jetzt zur kalten Jahreszeit auch gern mal länger, als bis 5 Uhr schlafen würde.
Sonst ziehe ich viel Kraft daraus, dass sie da ist und ich kehre von jedem Spaziergang mit einem guten Gefühl zurück - selbst wenn sie den größten Blödsinn verzapft.
Durch sie achte ich auf mehr auf mich, denn seit ich sie habe, mache ich regelmäßige Pausen und arbeite auch nicht mehr so viele Nächte durch. Sie kümmert sich auch um mich. Als ich mal einen Kreislaufzusammenbruch hatte, wich sie nicht von meiner Seite, selbst als der Arzt kam.
Sie hat zwar viele Flausen im Kopf, scheint aber unendlich dankbar dafür zu sein, dass sie endlich ein Heim hat, in dem sie bleiben darf ohne misshandelt zu werden. Vielleicht habe ich deshalb eine besondere Beziehung zu ihr, denn ich habe jeden Tag wieder das Gefühl, die Grausamkeiten wettmachen zu müssen, die ihr angetan wurden.
Meinem Mann geht es allerdings auch so, dass er manchmal keinen Bock auf sie hat - wenn sie z.B. draußen nicht hört, oder sie Aufmerksamkeit fordert, wenn er eigentlich arbeiten will, wenn er keinen Bock hat bei nassem Wetter rauszugehen und und und... Das wäre aber sicher anders, wenn der Hund mehr auf ihn, als mich bezogen wäre.
Insgesamt ist es aber, denke ich o.K. wie Du dich manchmal fühlst - es geht dem Hund ja auch manchmal ähnlich. Sorgen musst Du dir erst machen, wenn diese Tage überwiegen.