Beiträge von Nocte

    Pro und Contra.
    Erst durch die detaillierteren Beschreibungen von Chris2406 habe ich eine Vorstellung, was für einen zusätzlichen Aufwand es für die Weidetierhaltung bedeutet. Bis dato bin ich auch davon ausgegangen (oberflächliche Betrachtung), dass Wölfe, wenn genug Wild vorhanden, Weidetiere eher in Ruhe lassen und bin von hier und da einem Rudel ausgegangen welches mit Abstand zum Menschen leben.


    Wie immer kann nur etwas "vernünftiges" heraus kommen wenn alle zusammen arbeiten und so manche Annahmen noch einmal überdacht werden (das hier in DE z.B. nicht so viele Rudel verkraftet werden können wie angedacht wird) müssen. Ich bin gegen Massentierhaltung (und Anbindehaltung - und finde aus dem Grund jeden einzelnen Riss zu viel) und würde gern viel mehr Weidetiere sehen (hier gibt es gar keine, sind alle im Stall angebunden-ab und an sehe ich mal einen Schäfer mit ein paar Schafen, aber nur von der Autobahn aus). Wie soll das aber funktionieren, wenn jetzt die vorhandenen Weidetierbestände aus Sicherheitsgründen in einen Stall sollen und irgendwann dann gar nicht mehr auf die Weide können (was dazu führt, dass diese Haltung über kurz oder lang ganz eingestellt werden müsste).


    "Wir überlassen die Wölfe der Natur" (reagieren nur wenn unbedingt notwendig) funktioniert hier nicht wirklich. Wäre es nicht eine Möglichkeit die Wölfe zu sterilisieren? Einfangen, sterilisieren, Chipen, freilassen und wenn sie Weidetieren zu Nahe kommen mit einer kleinen organisierten Treibjagd vertreiben? Das vorhandene Gesetz widerspricht dem wohl (?) aber die Wölfe lernen doch sehr schnell (Mensch ist mit Vorsicht zu genießen) und ist für alle Beteiligten vielleicht sicherer als was jetzt so "getrieben" wird?

    Die Contra-Seite macht jawohl sehr deutlich was geht und warum es so nicht geht, wie es gerade läuft. Du wirfst hier Haltungsarten durcheinander. Der Halter, der viele Tiere in Festställen untergebracht hat, hat durch den Wolf keine neuen Probleme - jedenfalls nicht, was den Herdenschutz angeht. Diejenigen interessiert das Problem der Weidetiere evtl. aus Mitleid, aber nicht aus Gründen eigener Betroffenheit. Ganz im Gegenteil - wo Flächennutzer weichen, werden die frei. Nicht jede Fläche ist ja eine Extensivfläche oder ein Deich.


    Die Weidetierhalter (inkl. Pferdehaltern), die betroffen sind, organisieren Mahnfeuer, gehen an die Presse u.s.w. Das hat den Effekt, dass viele in den sozialen Medien verunglimpft werden, im realen Leben auch bedroht und bisweilen hört es da nicht auf. Die Weidetierhalter sind mit Sicherheit nicht verschwiegen - die interessiert nur keinen. Warum denkst Du denn, dass die eine Bringschuld haben, damit Du weißt, was Weidehaltung bedeutet? Es kostet vielleicht 10 Minuten, das im Internet herauszufinden. Das Thema Wolf wird seit Jahren hoch und runter durchdekliniert, aber so lange den großen sogenannten Naturschutzvereinen Deutungshoheit eingeräumt wird, die mit ihren Broschüren und Programmen in Städten, Kitas und Schulen und in millionenschweren Wolfsberatungsprojekten die öffentliche Meinung formen dürfen, in einzelnen Ländern schon am Verbandsklagerecht gearbeitet wird und ein Großteil der Stadtbevölkerung lieber am Vorurteil dummer Bauern festhält, anstatt das Thema ein wenig differenziert zu betrachten, so lange haben die Weidetierhalter schlechte Karten, selbst wenn sie sich zusammenschließen. Wir sehen doch, wer welche Posten besetzt.

    Dazu paßt:Nabu, BUND und Co im Millionenbereich: Naturschutzverbände erhalten umstrittene EU-Agrarsubventionen
    Artikel vom Januar.


    Aber für den Herdenschutz gelten De-Minimis-Regelungen. :fluchen:


    LG, Chris

    Das Thema ist eines, bei dem mein ewig niedriger Blutdruck aus dem Ruder laufen kann. Ich finde die Schenkungen von allgemeinem Land an den BUND sowie die Ausgleichszahlungen und Subventionen für diese sogenannten Naturschutzvereine derart fehl am Platz.

    (...)


    Es gibt auch noch andere Mittel, man sollte nur ab wegen, ob man den Wolf erschrecken, verletzen oder töten will.
    Wobei mir das Letztere nicht gefallen würde :fear:

    Wenn das Tier auf deinem Hof aufläuft, sprich, Du dem z.B. Nachts beim Kontrollgang im Stall vor die Füße läufst, wirst Du schnell eine andere Einstellung haben. Jeder normale Mensch wird in einer echten Bedrohungssituation hoffentlich einen funktionierenden Überlebenswillen haben und der beinhaltet bei den meisten Menschen ab einem gewissen Punkt kein Abwägen mehr, ob das nun "gefallen würde". Mir wäre der tot dann lieber. Der kommt immer wieder und mit Sicherheit bringt er irgendwann Freunde und Verwandte mit.

    (...)


    Der nicht transparente Umgang beider Seiten macht das Ganze sehr schwierig. (...)

    Welche beiden Seiten meinst Du?

    Ich glaube ja, wenn erst Pferde gerissen werden, dann setzen sich Menschen dafür ein, dass Wölfe geschossen werden. Weil da viel mehr Emotionen und Geld dran hängen.

    Das glaube ich nicht. Es wurden doch schon Pferde gerissen und wie üblich wird das angezweifelt und als Komplott hingestellt. Man kann nur hoffen, dass alle Tierhalter einen gemeinsamen Standpunkt finden und dass die umliegenden Gemeinden mit halbwegs intelligenten Menschen gesegnet sind.


    Geht es so weiter, dann kann ich jeden verstehen, der versucht, sich zu bewaffnen.

    Ich könnte kotzen, kaum ist man eines der Viecher losgeworden, stehen die nächsten in den Startlöchern. Ich hoffe, nachdem sich das, was die angeblichen Naturschützer und sogenannten Volksdiener da so ausdenken in Thüringen und Hessen, in eine sehr unschöne Richtung entwickelt, dass das Kerlchen bei mir und das andere 30km weiter, schnell vor ein Auto rennen und wenn das schon nicht klappt, dann wenigstens die Fütterung vom Nabu meinen Schafen vorziehen.

    Ja, Sichtung gab es, vor 4 Jahren schon oder so.
    Aber wenn du die Leute so gut kennst und es nur daher weißt, scheint es ja eine interne Sache zu sein, die nicht an die große Glocke gehangen wird.
    Aber da bin ich ja jetzt ganz pragmatisch. Ich vermute einfach mal, dass die Wölfis sich wunderbar wohl fühlen auf einem riesigen, bis vor kurzem stillgelegten Übungsgelände. Und wenn mir da nie jemand begegnet ist, gehe ich doch hier viel entspannter an die Sache ran beim Gassi.

    Bei meiner Sichtung hatte ich weder ein Handy dabei, noch am Steuer die Möglichkeit, das zu nutzen. Das war offiziell ein streunender Hund ... Deckte sich aber mit der Beobachtung eines befreundeten Jägers, der einen vom Ansitz aus gesehen hat. Erst vor 2 Monaten haben auch Kunden von so einer Begegnung gesprochen.


    Ich muss ja gestehen, dass ich hin- und hergerissen bin. Das gesamte Wolfsmanagement versagt und beruht auf einer eklatanten Unwissenheit und Lügen über Lügen. Jeder streunende Hund, der da verschwindet, ist mir persönlich in dem Fall nicht unwillkommen.

    Aber wenn es doch immer so war? Das ist mMn der entscheidende Unterschied. Seit 96 hab ich Hunde und hatte täglich xfach das Vergnügen mit Wildsichtungen (offenbar ist das bei Dir im Moment vergleichbar). Jetzt ist das Wild heimlich und hauptsächlich unsichtbar. Was kommt da noch als Grund in Frage, außer die Anwesenheit des Wolfes?

    Das erfurter Umland ist nur in der Theorie wolfsfrei. Das weiß ich sicher - aus eigener Erfahrung und von befreundeten Jägern aus Revieren dort. Es gab sogar mal eine Karte online, in der drei Sichtungen (glaube 1 Paar und 2 Einzelwölfe) aufgeführt waren.

    Wo ich Urlaub machen, ist ja zum Glück eine ganz individuelle Entscheidung. Mir ist wichtig, angstfrei mit Maja durch die Gegend ziehen zu können. Im Wolfsgebiet ist das nicht möglich. Also ist Wolfsgebiet raus. Pech gehabt für den jeweiligen Tourismus :ka: .


    Andere fahren nicht nach Dänemark aus Angst um ihren Hund. Kann ich nicht nachvollziehen. Entweder ist mein Hund erzogen/unter Kontrolle, dann habe ich nichts zu befürchten. Oder er ist es nicht. Dann sollte er meiner Meinung nach außerhalb Dänemarks genauso gesichert werden, dass er andere nicht bedrohen kann. Aber so hat jeder halt andere Kriterien.

    Das wird erst kommen. Noch leidet der Tourismus nicht. Mit Dänemark finde ich das aber nur bedingt vergleichbar. Wenn ich nachweisen muss, dass mein Hund einer bestimmten Rasse NICHT angehört und er mir nur aus diesem Grund weggenommen werden kann, hat das nichts mit einer allgemeinen Gefahr zu tun. Der Wolf ist aber ein Lebensrisiko, dass kein Mensch mit einem funktionierenden Selbsterhaltungstrieb in seiner direkten Nähe dulden dürfte. Ich rede nicht davon, den jagen zu gehen, sondern ihn auf meinen normalen Wegen zu Schule, Weide, Arbeit auf dem Hof, im Wald etc. zu treffen und mit einzubilden, den mit meinen Klatsch- und Sangeskünsten ewig und drei Tage davon abhalten zu können, meine Tiere und ggf. mich als Futter oder zu beseitigenden Störfaktor zur betrachten. Der ist mir im In-Fight einfach sowas von überlegen. Kommt er dann in ein paar Jahren mit seinen 5 bis 15 Freunden, ja dann ...

    Meine Kollegin durfte letzte Woche zu einer thüringer Veranstaltung, die Wolf, Luchs und ???? zum Thema hatte, vom Artenschutzzentrum in Ranis.


    Sie hat mir berichtet, daß die Dozenten die Nutztierproblematik (einschließlich Schutzmöglichkeiten) ganz klar sehen und auch die Konsequenzen des unbegrenzten, ungesteuerten Wachstums der Wolfspopulation im Auge haben.


    Nur die anwesenden Vertreter des NABU sollen sich geweigert haben, ihre Denkmuster zu verlassen, die anderen Teilnehmer kamen schön ins Grübeln...

    Da geht es gerade auf einigen Veranstaltungen hoch her. Besagter Verein samt der vielen gut geschulten Wolfsberater sind absolut beratungsresistent, was ich erstaunlich finde, wenn deren Tierchen einfach mal in den Hochsicherheitstrakt andernorts umziehen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    (...) Aber dennoch sehe4 ich keine Alternative dazu, das auszubalancieren. Wölfe kehren zurück hierzulande und ganz prinzipiell halte ich das für gut. Und Wölfe für schützenswert.
    @Chris2406

    Diese Idee lässt mir die Haare zu Berge stehen. Es heißt, ein Kompromiss sei dann perfekt, wenn alle unzufrieden sind. Da ist noch Luft.


    Es ist absoluter Unsinn, bei der derzeitigen Rechtslage solche Forderungen in den Raum zu stellen. Es gibt verdammt viele gewichtige Gründe GEGEN die Wiederansiedlung von Wölfen, aber keinen einzigen guten Grund dafür. Es gibt viele rechtliche Vorschriften, die ein "Ausbalancieren" nicht möglich machen. Mal von der Tierquälerei der armen Esel abgesehen, können die z.B. auf Deichen und Ausgleichsflächen schon rein rechtlich nicht eingesetzt werden. Den restlichen rechtlichen Kram rolle ich nicht wieder auf. Der Wolf ist nicht einfach eingewandert und zurückgekehrt, sondern zusätzlich wurde er aktiv angesiedelt. Das heißt, dass pseudo-Wissenschaft als großer Freilandversuch über uns ausgekippt wurde und das zu Lasten des ländlichen Raumes, der Natur und echten Tierschutzes. Das ist Wahnsinn!


    Unsere Vorfahren waren nicht blöd und blind und sind hasserfüllt durch die Gegend gerannt mit keinem anderen Ziel als Wölfe auszurotten. Wer die Wölfe hier möchte und aktiv ansiedelt, der will hier aber nicht für die Kosten und personellen Aufwendungen aufkommen. Nein, die werden auf die Tierhalter abgewälzt und nebenbei werden beide Hände aufgehalten für (IN)Kompetenzzentren. Lasst die Wölfe in Siedlungsnähe schießen, entnehmt konsequent alle Hybride und siedelt keine zusätzlichen Tiere an, dazu Aufhebung des Wahnsinns zum Hegeabschuss und das Einstellen von Forderungen, wie: "Ein Wolf in der Umgebung ist als Lebensrisiko hinzunehmen", "Tempo 50 in Wolfszonen" u.s.w. und dazu Personal, das die Weiden rund um die Uhr in Wolfsgebieten schützt.


    Die Oberfrechheit an den Pseudo-Öko-Terroristen ist, dass die gleichzeitig noch Gelder fordern, um Feldhasen zu schützen, ein Klagerecht (noch nur in Niedersachsen) zu erwirken und angeblichen Umweltschutz durchzusetzen, obwohl sie selbst keine Kompetenzen haben und aktiv GEGEN die Natur vorgehen.


    Das Beispiel mit dem Kangal - so es denn so war - zeigt übrigens eine Verklärtheit gegenüber HSH, die ihresgleichen sucht Wenn man das bei den Herdenschützern und Unterstützern liest, fragt man sich, warum Chris mit den zwei Mcs so einen Kokolores betreibt - die sind schließlich genetische Selbstläufer und NUR bei falscher Vermehrung und in Stadthaltung mal kompliziert :p

    Bei uns hier in der Nähe gibt es den Alternativen Wolfs- und Bärenpark. Das ist ein etwas anderer Ansatz. Die bieten Bären aus schlechter Haltung (Circus-Bären, Käfighaltung usw.) die Möglichkeit ein Leben in "freier Wildbahn" zu bieten.(...)


    Ein Besuch steht auf meinem Plan... und finde daran nichts verwerflich.

    Ich sehe es nicht so unkritisch. Klar kann keiner von uns etwas dafür, dass solche Tiere existieren, aber wenn gesamtgesellschaftlich ein Interesse daran bestünde, jegliche Unterstützung solcher Haltungsformen zu entziehen, indem man z.B. einen Zirkus mit unzulänglicher Haltung boykottiert oder dem Restaurant mit den Bären keinen Besuch abstattet, dann gäbe es weniger dieser armen Kreaturen. Andererseits braucht man gute Zoos zur Arterhaltung.


    Wölfe sind aber nicht vom Aussterben bedroht und die meisten Parks ziehen Welpen extra als Handaufzucht groß, um sie in Parks halten zu können.


    Dem speziellen Park würde ich bei einer guten Haltung wahrscheinlich auch Geld spenden, aber auch bei so einem Park wäre für mich das Ende der Fahnenstange der Besuch im Park. Ich bin der Ansicht, dass absolut KEINERLEI Raubtierkuscheln in Wolfsparks stattfinden darf. Das verharmlost die Natur der Tiere, versetzt sie unnötig in Stress und bringt Menschen in Gefahr. Wer einen Nervenkitzel braucht, kann Bungie Jumpen. Sofern in einem Park Raubtierbesuch IM Gehege angeboten wird, ist das für mich ein Grund, den zu meiden.

    Vielleicht sollte man sie daran erinnern daß die Landeier auf wundersame Weise an der Produktion der Lebensmittel die gewiss auch in Städten konsumiert werden doch irgendwie beteiligt sind. Schluss mit Rinderhack für 4,99 (was ohnehin schon krank ist).
    Ab jetzt mit Wolfszuschlag nur 9,99 das Kilo im Angebot.

    Darum geht es, wenn ihr mich fragt. Auf diese Weise wird der Bevölkerung auch die letzte Kontrolle über ihre Lebensmittel entzogen. Weidetiere, Gatterwild, aber auch Weidetiere, die nicht primär dem Nahrungserwerb dienen und Geflügel wird weichen. Wo geht man dann also kaufen, wenn man nicht zum Veganer mutieren will? Beim Discounter. Das Fleisch wird durch den Wolf nicht teurer. Den meisten ist Bio jetzt schon zu teuer.