Beiträge von Grisou


    Kein Problem.


    Bei der Leistungszucht fließen sämtliche Prüfungsergebnisse der potentiellen Zuchtpartner sowie deren Geschwister in die Wurfplanung ein.


    Nehmen wir an, ich hätte eine Hündin und du einen Rüden, den ich gerne für meine Hündin hätte.
    Dann kann ich mir deinen Hund ansehen, du zeigst mir, wie toll der Hund arbeitet, wie chic er ist.
    Aber dein Rüde könnte ja ein Sonderfall sein, es kann ja sein, daß seine Geschwister grottenschlecht sind. Das weißt du nicht und ich auch nicht. Da die Geschwister deines Rüden aber dummerweise nie vorgestellt, nie geprüft wurden, kann mir auch das Zuchtbuch nicht weiter helfen, und dann würde ich mich für deinen Rüden nicht entscheiden, das Risiko wäre mir zu groß.


    Du siehst, es ist elementar wichtig, daß alle Gebrauchshunde auch wirklich "gebraucht" werden, denn wie will man eine Zuchthündin bewerten, wenn nur ein Drittel oder Viertel geprüft wurde, der Rest aber nicht?


    Falsch ist der Schluß, in der Leistungszucht könne man einen Teil der Welpen nicht brauchen. Vielmehr kommts drauf an, was die Hunde leisten sollen. Ich habe Hunde gezüchtet, die waren solche Leistungsneurotiker, die mußten jeden Tag ran. Es gab aber auch welche, die 5 Tage regungslos auf dem Sofa liegen konnten und trotzdem 2 Tage dann gute Leistungen brachten.


    Okay?

    Vielleicht hilft ja mehr nachdenken. Ich nehms dir mal ab:


    Unterhalte dich mal mit den Anhängern von AJT oder deren "Erfinderin", Frau Gröning.
    Die sagen übereinstimmend, daß sie bei einer nicht unbeträchtlichen Anzahl Hunden in Sachen Jagdtrieb scheitern.


    Nicht ich bin ignorant, sondern du. Ignorant, zynisch, kalt. Denn du machst dir im Gegensatz zu mir keinerlei Gedanken, was dann aus diesen Hunden wird, was aus deren Haltern und deren Familie wird, wenn die Hunde zum Wanderpokal werden.

    2 Punkte dazu:


    - Interessanterweise sind die Hunde der Gruppe Pointer und Setter die meist nach Deutschland importierten Tierschutzhunde. Und das sind sehr häufig ziemliche Problemhunde.


    - Die mittlere Größe der von mir gezüchteten Würfe lag bei 6.
    Obwohl ich strengstens auf Leistung gezogen habe, waren in jedem Wurf ein bis zwei Welpen, die ich bedenkenlos auch an Nichtjäger abgegeben hätte, wäre damit die Zuchtbasis nicht verengt worden.



    Fazit:
    Es kommt auf den Züchter an. Der kennt die Welpen am besten und kann beraten,ob man für den Hund geeignet ist, den man haben möchte.


    Ist der Züchter nicht bekannt (Tierschutz), sollte man von Jagdhunden die Finger lassen. Es wird oft gut gehen, aber was, wenn nicht? Dann hat man einen Hund, mit dem man nicht glücklich ist und der mit seinem Besitzer nicht glücklich ist.


    Das Problem hat drei Ursachen:
    - die Mentalität der ländlichen Bevölkerung, die dem Leben eines Tieres keinerlei Wert beimißt
    - die mangelnde Umsetzung und Kontrolle der herrschenden Gesetzgebung
    - die bei uns übliche Vorgabe, nur mit geprüften Hunden jagen zu dürfen, ist eine Ausnahme und gibt es in Südeuropa nicht.


    Alles Probleme, die die Länder selbst regeln können und müssen.

    Bates, ich gebe zu, ich habe, was Welpenaufzucht angeht, eine Neurose.


    Ich halte es für eine unglaubliche Leistung der Evolution, ein Lebewesen in den Stand zu versetzen, innerhalb weniger Wochen genug zu lernen, um mit Artgenossen aller Art zurecht zu kommen. (Ich bin Vater dreier Söhne, bei denen habe ich dazu Jahre gebraucht.)


    Natürlich schildere ich meine persönliche Ansicht des Optimums und du hast natürllich Recht - wer kann das leisten, wer kann das in Anspruch nehmen? Oft genug, auch da hast du Recht, gehts ja auch "ohne" oder mit weniger ganz gut.


    Andererseits hat mich die Vergangenheit gelehrt, es ist DIE hervorragende, die beste Investition in die Zukunft von Halter UND Hund. Denn sie erspart Unmengen von Erziehungsarbeit.

    Uuups.
    Sorry, Export von Spanien nach D.


    Und Versuchung?
    Ganz ehrlich, was würdest du machen, wenn die jemand den Wert eines Kleinwagens für einen Hund auf den Tisch legt? Ich muß zugeben, ich habe gezögert.

    Was hier in diesem thread abgeht, ist erschütternd!


    Es ist entscheidend, ob es sich um Jagdverhalten handelt oder nicht.
    Wenn es Jagdverhalten war, nimmt die Wahrscheinlichkeit, daß dem Kind etwas passiert, stark ab. Denn Kinder gehören nicht zum üblichen Nahrungs - und Beutespektrum unserer Hunde.


    War es aber kein Jagdverhalten, sondern eine für zahllose Terrier ganz normale Form der Triebbefriedigung, steigt die Gefahr für das Kind der Halter dramatisch.


    Um zu erkennen, ob es sich um Jagdverhalten handelt, muß man in der Lage sein, die verhaltensbiologischen Abläufe bei der Jagd zu erkennen. (Übrigens frage ich mich, wie ein AJT OHNE dieses Wissen erfolgreich sein soll. Und bisher habe ich zu diesem Thema hier noch keine allzu profunden Beiträge gelesen.)
    Es wäre schön, wenn die Bejaher des Jagdverhaltens disbezüglich mal ein paar Argumente brächten, anstatt aus der Glaskugel zu lesen und damit vielleicht die Halter unbewußt dazu zu bewegen, eine vielleicht latente Gefahr zu gering einzuschätzen.


    Um meine Meinung zu untermauern:
    Marderhunde haben eine hervorragende Strategie, sich vor Wölfen und Hunden zu schützen - sie stellen sich ganz einfach tot. Damit wird die Reizkette unterbrochen - erledigt.
    Wenn Beute sich nicht wie Beute benimmt, hört sie auf, Beute zu sein.