Beiträge von Grisou

    Kannst du ganz einfach erkennen, und zwar an den Behängen.


    (Huch, noch`n Gedicht) :^^:


    Wenn du dem Hund von vorne ins Gesicht blickst, achte mal auf den vorderen Saum der Behänge. Sind die wie bei Darrell nach aussen gedreht und sind die Behänge auffällig hoch angesetzt, dann ist Laufhund mit drin. Ob das allerdings eine Bracke des Südens oder eine der Mitte war, kann man nicht sagen.


    Zum Beagle: Der ist eine Kreuzung aus Vorfahren Westfälischer Dachsbracken und engl. Terriern.
    Beagle und Bracke kann man leicht unterscheiden, und zwar hat der Beagle immer deutlichen Stop, die Bracken als reingezüchtete Nachkommen mediterraner Windhunde haben das nicht, es sei denn, sie wurden mal mit Bracken der Mitte verpaart, was man bis etwa Mitte des letzten Jahrhunderts immer wieder mal gerne machte, um mehr Schärfe in die Hunde zu bekommen. Aber auch dann mendelt sich der Winhundschädel immer wieder durch.

    Stimmt bei großen Würfen fast immer, allerdings mit einer kleinen Abweichung: Der älteste Rüde und die jüngste Hündin sind oft die "griffigsten".


    Die Erklärung ist einfach: Die Welpen nutzen die Milchleisten nach ein paar Tagen ziemlich ungeordnet. Die Rüden nehmen schneller zu als die Hündinnen und sind "robuster." Der älteste Rüde wird am meisten angemufft, weil er fast immer hintn trinkt, wo es mehr gibt; die kleinste Hündin muß am meisten kämpfen, da sie keinen freien Platz bekommt.

    :D


    ...man muß nur fest dran glauben...


    Wenn ichs mal zu Ende denke:
    Wenn deine Hündin ihr Verhalten deinem Freund gegenüber ändert, weil der ein Mann ist, muß sie ihn zwangsläufig als nicht in Frage kommenden Sexualpartner sehen.
    Und das möchte ich dann doch in Zweifel stellen....


    :shocked:


    Ich kann mich nicht erinnern, daß meine Hündinnen in der Hitze mir gegenüber zickig waren oder sogar so lebensmüde, nach mir zu schnappen.

    Das Kernproblem ist, daß viele Hundehalter im Besuch von Hundeschulen ein gesellschaftliches Event sehen, aber nicht wirklich arbeiten wollen. Dadurch kommen die, die wirklich mit ihren Hunden weiter kommen wollen, zu kurz.


    Bevor man sich um einen Trainer bemüht, sollte man sich an den Tisch setzen und mal sortiert nach Dringlichkeiten aufschreiben, was im Leben mit dem Hund verbesserungswürdig ist, was stört, was dagegen positiv zu vermelden ist, was erhalten werden muß im Wesen des Hundes.


    Wenn man das mal getan hat, hat man bis dato aus dem Bauch heraus als störend wahrgenommene Eigenschaften bewertet und meistens geht einem dabei schon ein Licht auf.


    Mit dieser Liste geht man zu einem Trainer und lässt sich einen Trainingsplan erstellen, aus dem hervorgeht, wie hoch etwa Zeit und Kosten zu veranschlagen sind. Ich wundere mich immer wieder, mit welcher an Dummheit grenzenden Leichtgläubigkeit sich HH von ihren Trainern übern Tisch ziehen lassen, die in der KFZ-Werkstatt schon für einen Reifenwechsel einen Kostenvoranschlag haben wollen. Wenns um Haustier geht, setzt der Verstand scheinbar auch schon mal aus.


    Dieser Arbeitsplan ist vom Trainer einzuhalten, sonst gibts weniger bis kein Geld.


    Wenn man so vorgeht, werden sich die schlechten gleich von selbst verabschieden.

    Das sehe ich etwas anders.
    Wenn er nicht die mentale Stärke hat, wirklich führen zu können, wird er bei manchen Hunden Schiffbruch erleiden. Und im vorstehenden Fall könnte das evtl. ein Problem sein, denn manch Hunde halten Geduld für Schwäche.

    Das ist das vielzitierte Problem der Authentizität.
    Ob ein Hund seinen Chef für voll nimmt, entscheidet sich in den ersten Tagen, manchmal sogar Minuten des gemeinsamen Lebens.


    Wenn der Welpenkäufer, den Welpen auf dem Schoß, am Tisch des Züchters sitzt und beim ersten unerwünschten Verhalten der Welpe mit klarem "Nein" auf den Boden gesetzt wird, sind die Weichen schon in die richtige Richtung gestellt.

    Kann ich so nicht sagen.
    Ich vermute aber, daß sich die Situation bei mir so nicht ergeben hätte.


    Ein Hund kann ein Nein nur dann akzeptieren, wenn er gelernt hat, daß es ernst gemeint ist. Um ihm das zu erklären, war das Sofa der denkbar ungünstigste Ort. Die Anforderung war ja ganz offensichtlich zu groß. Ergo - soweit zurück, bis dahin, wo das Nein funktioniert und ab da in kleineren Schritten weiter machen.


    Da liegt ein Denkfehler vor.
    Verhalten, Signale und Rangordnung sind das Ergebnis von Größe, Gewicht oder Beisskraft.


    Wir haben ein Verständnisproblem beim Begriff der Wesensschwäche. Ich verstehe Wesensschwäche als ein von der natürlichen Norm deutlich abweichendes Verhalten.
    Daraus ist nicht abzuleiten, das wesensschwache Hunde in der Zivilisation früher sterben, sie sterben, wie du schon schreibst, in der Natur früher.


    Schlimm ist Wesensschwäche unter Umständen schon.
    Immerhin kann man nicht behaupten, daß Pügelknaben ein erfülltes glückliches Leben haben. Genauso wenig wie Kopfhunde, die in völliger Verkennung der Ursache ihres unerwünschten Verhaltens kastriert wurden. Nur mal so als Beispiele.....


    Ich bitte, bei deiner sicher an sich schlüssigen Sichtweise eines nicht zu vergessen:
    Wir führen weitestgehend Verhaltenskrüppel.


    Das klingt jetzt brutaler als es gemeint ist, ich wills zu erklären versuchen.


    Du schreibst:
    Er agiert immer, damit er nicht ausgeschlossen wird.
    Er agiert immer so, damit seine Versorgung garantiert wird.
    Immer ist das Überleben die Triebkraft!


    Dieses Verhalten ist weitgehend nicht natürlich, sondern wird forciert und führt immer wieder in der Folge zu Verhaltensstörungen bis hin zum Kaspar-Hauser-Syndrom. Wir verniedlichen das mit dem positiv belegten Begriff der Bindung.




    Es gibt leider noch immer Unbelehrbare, die ihre Welpen unberücksichtigt ihrer subjektiven Entwicklung mit 8 Wochen abgeben. Diese Welpen haben zwar ihre speziellen Anlagen, sie haben aber noch kein ihren Anlagen entsprechendes Gruppenverhalten außerhalb des Wurfes gelernt.


    Diese Welpen werden dann bei Welpenspieltagen mit andern Anarchisten zusammen gebracht, die ebenfalls keinerlei Sozialverhalten erlernt haben. Dagegen wird der Kontakt mit älteren Hunden weitestgehen vermieden. Das Ergebnis kann nicht befriedigen, Blinde können Blinden keinen Sonnenaufgang beschreiben.


    Ebenso haben diese Hunde bisher nur eine Erzieherin kennen gelernt, nämlich ihre Mutter. Der in der Natur vorkommende Erziehungsprozess durch andere dem Rudel angehörende ältere Hunde unter dem Schutz ihrer Mutter blieb ihnen vorenthalten.


    Nun erziehen Hündinnen ihre Welpen zwar allesamt mit aversiven Mitteln, in ihrem Verhalten den Welpen gegenüber sind sie aber trotzdem sehr unterschiedlich. Manche falten ihre Welpen beim geringsten Anlass gnadenlos zusammen, andere lassen sich ohne Gegenwehr die Zitzen blutig saugen.
    Es ist einleuchtend, daß man mit dem Welpen am besten fährt, wenn man den Erziehungsstil der Mutter kopiert. Weil das leider Gottes der einzige ist, den sie kennen und verinnerlicht haben.


    Und deshalb passen auch zahlreiche Erziehungsstile nicht zu unseren Hunden. Weil die Erfinder dieser Methoden glauben, sie hätten es mit Hunden zu tun, deren Entwicklung normal verlaufen sei. Aber das ist sie definitiv nicht. Rudelverhalten, Unter - und Überordnung haben sie nie oder viel zu spät gelernt.



    Aus meiner langjährigen Praxis heraus kann ich sagen: Keine Hunde sind so einfach zu führen wie Hunde, die mit anderen Hunden bei ihrer Mutter leben. Die sind nämlich normal.