Da wirst du hier noch die unterschiedlichsten Meinungen bekommen .
Einige denken, dass das völlig "normal" ist und lassen den Hund einfach in Ruhe fressen bzw. knurren/verteidigen.
Ich für meinen Teil finde das überhaupt nicht i.O. - gerade wenn man Kinder hat (und auch noch ein so kleines, wie du es hast).
Natürlich muss man da aufpassen und die Kinder zu Fresszeiten nicht in die Nähe lassen, parallel kannst du aber ducrhaus einiges üben, damit der Hund zumindest dich nicht als Nahrungskonkurrenten sieht.
Ich hab zwar keine Erfahrungen mit Welpen (dafür aber mit erwachsener Straßenhündin, die sich ihr Futter erkämpfen musste), denke aber, dass man das bei Welpen/Junghunden eigentlich genauso üben und aufbauen kann.
Nie den Napf einfach nur kommentarlos hinstellen oder sogar dulden, dass Hundi evtl. schon beim Herrichten oder Hinstellen an dir hochspringt bzw. sich an den Napf drängt.
Bei uns ist beim Herrichten des Futters Ruhe angesagt, meine Hündin darf brav neben mir sitzen und gucken - mehr aber nicht. Kein Quitschen, Fiepsen, unruhiges Hin-und Herlatschen etc. Beigebracht habe ich ihr das, indem sie anfangs noch in ihrem Körbchen/Deckchen ruhig warten musste (mit Blick auf mich) - sie hat dann bei gutem Benehmen dort schon mal ein paar Bröckchen reingeworfen bekommen. Wenn sie rauskam wieder zurückgeführt. Wenn sie brav blieb, flogen wieder ein paar Bröckchen.... hat sie sehr schnell gelernt...
Anfangs könntest du deinen Hund dort vieleicht noch mit Leine etc. fixieren und sofort, wenn er ruhig bleibt, fliegen Bröckchen dorthin.
Dann der nächste wichtige Schritt: auch nun wird der Napf nicht einfach hingestellt und Hund darf drauflos stürmen. Nein - er hat auf dem Platz zu bleiben, bis du den Napf "freigibst". Denk dir dazu schon gleich ein Kommando aus (bei uns "Nimm's") - es geht aber auch "ok" o.ä.
- da kannst du deiner Phantasie freien Lauf lassen...
So lernt der Hund, dass es sozusagen deins ist und du bestimmst, wann er ran darf.
Du kannst das in diesem Schritt auch schon mit dem Pfiff aus einer Hundepfeife oder "Hier" verbinden. Soll heißen, Hund wartet auf Platz oder ist ggf. woanders beschäftigt - du stellst dich vor den fertigen Napf und trillerst oder rufst dein "Super-Komm-Signal". Hund kommt, (setzt sich vor dich - so ist Zielvorgabe) und du gibst Futter frei. Stell dich anfangs einfach zwischen Hund und Schüssel und verhinder, dass er sich an dir vorbeidrängt. Wenn er dich anschaut, toll loben, Freigabe-Signal, und fressen lassen.
Da hast du dann gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Hund verbindet das Komm-Signal mit toller Belohnung und dass du diese nach Freigabe gibst.
Im nächsten Schritt lass deinen Hund auch ruhig mal vor der Freigabe zusätzlich zum "Ruhe-bewahren" noch etwas "arbeiten" , d.h. du lässt ihn irgendein Kommando ausführen. Sitz, Platz für den Anfang, später auch andere, beliebige "Kunststücke", durchaus auch mehrere hintereinander bis die "Freigabe" mit´"Nimms" o.ä. kommt.
(das aber nur, wenn du vorher nicht den Super-Pfiff angewandt hast - nach dem solltest du möglichst schnell das Futter freigeben.)
Für Fortgeschrittene kannst du den Hund am Futternapf vorbei zu dir rufen und dann erst freigeben.
Du kannst ihn neben dem Futternapf absitzen lassen, dich außer Sichtweite begeben und den Hund zu dir rufen und anschließend erst freigeben (da sollte vielleicht jemand anderes noch unauffällig kontollieren, dass Hund nicht schon was stiebitzt bzw. ihn zur Not davon abhalten).
Während des Fressens vom Futter wegrufen und wieder freigeben.
Diese Schritte ruhig anfangs auch beim Kommen zu dir schon toll belohnen mit super-besonderem Leckerbissen (Fleischwurst o.ä.), damit er lernt, es lohnt sich - auch wenn die Schüssel schon dasteht - zu dir zu kommen.
Wenn das alles gut funktioniert, ist es auch kein Problem dem Hund den Napf (dabei könnte man z.B. auch gleich Kommando "Aus" etc. einführen) beim Fressen wegzunehmen, einen besonderen Leckerbissen zu geben und wieder hinzustellen.
Ich finde es enorm wichtig, dass mein Hund nur nach Freigabe frisst (hat auch Vorteile draussen - du kannst dann auch üben, dass er dort z.B. nicht vom Boden frisst bzw. erst nach Freigabe) - ist wirklich sehr nützlich.
Habe leider selber erst vor Kurzem die leidvolle Erfahrung machen müssen, wie sch.... :zensur: das ist, wenn Hundchen unbeobachtet Müll, der draußen rumliegt in sich reinschlingt....
(daran, dass sie das auch in unbeobachteten Momenten nicht macht, sind wir noch am Üben )
Genauso wichtig find ich es, dass der Hund sich auch Futter/Beute wieder abnehmen lässt, die er nicht haben soll, sei es draußen das verweste Stück Irgendwas oder drinnen der Pantoffel oder die Lieblingspüppi deines Kindes....
Viel Spaß beim Üben....
Ach ja :
und immer viel Geduld bei allen Schritten - klein anfangen und langsam und geduldig aufbauen - nichts übereilen.
Wenn er schon knurrt, nicht zugreifen oder bedrängen, dann lieber wieder einen Schritt zurück beim Üben erstmal "Abwarten" üben.
Wenn Hundi die Erfahrung macht, dass er Erfolg mit dem Knurren hat, weil du zurückzuckst oder -weichst, wird's anschließend schwieriger.... -
und Anlegen sollte man sich mit einem schon warnenden Hund nicht - sonst hast du irgendwann die Zähne in der Hand....
...also langsame Schritte, sodass er gar nicht erst Knurren "muss"....