@Pflanzerin :
ganz ehrlich, du verallgemeinerst da doch zu sehr und gehst offenbar (nur) von Hunden aus, die bereits eine (sehr gute) Beziehung zu jemanden (ob Menschen oder anderem Rudelmitglied) haben und noch dazu dem eher devoteren Typ angehören.
Dass man diese mit einem klaren Tabu von so einigem Abhalten kann stellt sicher niemand in Abrede.
Wenn dann noch die Gewöhnung an die Nager hinzukommt, kann es auch durchaus sein, dass das Tabu auch in Abwesenheit des Halters eingehalten wird. Kann sein - muss aber nicht.
Denn wie sagt man so schön... ? "Tabu's sind dazu da, um gebrochen zu werden"....
Schade, wenn das dann auf Kosten der kleinen Tierchen ginge...
Sicher ist so ein "Verhältnis" zwischen Jäger und potentieller Beute eigentlich nur, wenn die Parteien möglichst jung aneinander gewöhnt werden und freundschaftlich miteinander umgehen (also auch spielen, kuscheln etc.). Sie sich also nicht mehr als Jäger/Beute wahrnehmen - nicht hingegen wenn sie "nur" mit einem Tabu belegt sind (es sei denn, die in Aussicht gestellte "Strafe" ist so eklatant, dass der Hund um seine Unversehrtheit7Leben fürchten muss - dann kann es so nachhaltig sein, dass es wirklich "abgesichert" ist) - aber über solche Erziehungsmethoden wollen wir hier wohl nicht reden.
Zudem finde ich, dass der Vorschlag (Tabu mit deutlicher Körpersprache/Vorgehen gegen den Hund) bei einem Hund dessen Vorgeschichte (und ganzes Potential) man nicht kennt ganz gewaltig in die Hose (im wahrsten Sinne des Wortes, wenn er nämlich ggf. drinhängt) gehen kann.
Manche Hunde, die durchaus noch gut auf ein "Nein" und mittelstarken Druck reagieren, können bei dem Quentchen zuviel auch aus Verteidigungsabsicht plötzlich recht unschön reagieren.
Wenn das alles so "easy und einfach" wäre, gäbe es nicht auch dutzende (durchaus kompetenter Hundehalter), die plötzlich Probleme mit ihrem Hund haben, wenn Kind, neuer Partner oder andere "Neuigkeiten" ins Leben kommen.
Selbst in gewachsenen Beziehungen (auch unter bekannten Rudelmitgliedern z.B.) kann es später unter bestimmten Auslösern noch zu Auseinandersetzungen kommen - und bei dem Größenverhältnis Hund ./. Maus braucht man nicht viel Phantasie um sich auszumalen für wen das nicht so schön enden könnte.
Dass man einem Hund, zu dem man eine gute Beziehung hat, natürlich über "do's and dont's" erziehen und damit auch das Zusammenleben mit anderen Spezies im gleichen Haushalt regeln kann, stellt hier sicher niemand in Abrede - aber das erfordert Zeit und Training - insbesondere bei einem jagdlich ambitionierten Hund. Der kann noch so schön mit dem Huhn im Gras liegen - wenn es plötzlich flattert und wegrennt sieht das nochmal wieder anders aus und schon mal ganz anders, wenn der Geruch und das Bewegungsmuster mit "hetzen, jagen macht Spaß" und "schmecken tut's auch noch gut" verbunden ist.
Dein Beispiel von der Mutterhündin und dem Rest des Rudels passt hier insofern auch so gar nicht rein...?? Sind doch gänzlich andere Vorzeichen/Bedingungen..?? Sicher wollen 1. die anderen Hunde die Welpen nicht fressen, 2. werden sie von "Mama" ja auch immer wieder daran erinnert, dass sie (noch) nicht dürfen und 3. nähern sie sich durchaus wieder der Wurfkiste sobald "Mama" außer Sicht oder definitiv in einem anderen Raum ist (zumindest die Hunde, die ich kenne... ).
So - aber genug dazu - und wieder zur Themenstarterin und ihrem "Problem":
ich glaub, du solltest dich erstmal in einem ruhigen Moment ganz ernsthaft und ehrlich fragen, ob du DIESEN Hund UNBEDINGT willst..?? Dich verliebt hast...?? In auf gar keinen Fall mehr hergeben willst...??
Nur dann würde ich mir an deiner Stelle einen Kopf über Training/Trainer/Hu-Ta und andere Lösungen machen - und dann findet sich auch eine Lösung und ein Weg.
Wenn du gefühlsmäßig noch nicht zu sehr gebunden und eher auf dem "Urlaubs-Hund"-Level bist, dann würde ich es genauso angehen: such in Zusammenarbeit mit dem Tierheim einen anderen Platz für die Maus. Ob sie in der Zeit (die sich durchaus in die Länge ziehen kann) bei dir bleiben sollte oder vielleicht ins Heim geht und du vielleicht weiter mit ihr spazieren gehst, bleibt deiner Einschätzung zu ihrem (und eurem) Stresslevel überlassen.
Nur aus Mitleid oder weil man einmal eine Entscheidung so getroffen hat an etwas festzuhalten, bei dem man aber merkt, dass es nicht gut für alle Beteiligten ist (oder zumindest anders um einiges besser ginge) ist meines Erachtens auch nicht fair.
Und die meisten Hunde - insbesondere wenn sie die ersten Lebensmonate bereits ohne enge Bindung zum Menschen aufgewachsen sind, gewöhnen sich recht gut und schnell an neue Menschen bzw. Dosenöffner und haben auch kein größeres Problem damit wenn diese wechseln (auch wenn es natürlich schön wäre, wenn sie irgendwann zur Ruhe kommen könnten).
Hör auch ein bißchen auf deinen Bauch und Herz und lass nicht nur Verstand, Gewissensbisse und Mitleid entscheiden....