Es war auch schon sehr, sehr lange mein Wunsch, zwei Hunde zu haben. Und doch hat es ganz lange gedauert, bis im letzten Jahr unser Anton bei uns eingezogen ist.
Ich habe zwei Kinder ( inzwischen 12 und fast 8 Jahre alt) und weiß deshalb, wie zeitintensiv Kinder sind. Klar, als Babys sind sie noch klein und süß und schlafen viel, aber sie werden ja auch älter. Und die Ansprüche ändern sich. Z. B. war ich mit beiden in der Krabbelgruppe, dann kommen ungeplante Umstände dazu, z. B. Krankheit und Arztbesuche. Außerdem hatte ich jeweils nur 1 Jahr Erziehungsurlaub, bin dann wieder (halbtags) arbeiten gegangen. Durch den Erziehungsurlaub und dann die Halbtagstätigkeit, haben wir weniger Geld zur Verfügung als vorher. Zwei Hunde kosten eben auch mindestens doppelt Geld an Futter, Versicherung, Steuer. Mein Senior ist leider ein Sorgenkind, wir haben schon etliche Euro beim Tierarzt gelassen, auch diese unvorhergesehenen Ausgaben müssen berücksichtigt werden. Und nicht nur Deine Hunde kosten Geld, Dein Kind natürlich auch. Und das wird nicht weniger, wenn sie älter werden: Kindergarten, Busticket, das eine oder andere Hobby ( in unserem Fall Reitunterricht), vom alltäglichen garnicht zu reden: neue Klamotten, Schuhe, Schulbedarf, usw. usw. .
Es ist auch nicht so, daß Deine Hunde sich prima miteinander beschäftigen. In unserem Fall zumindest nicht. Sie kuscheln miteinander, sind nicht allein, aber sich wirklich austoben zusammen und spielen? Nicht wirklich. Das heißt, sie brauchen nicht weniger Zeit und Aufmerksamkeit, wenn sie zu zweit sind. Im Gegenteil: jeder will bespaßt, erzogen und bewegt werden. Gut, bei uns ist der Altersunterschied zwischen den Hunden 10 Jahre. Unser Senior ist also "fertig", was die Erziehung angeht und ich kann mich voll und ganz dem Halbstarken widmen, was auch nötig ist. Zwei von der Sorte möchte ich im Moment nicht haben. Und dann noch ein Baby, oder Kleinkind? Ich fürchte, bei mir würde entweder das Kind oder der Junghund den kürzeren ziehen... .
Aber der Wunsch nach einem zweiten Hund war eben auch bei mir da. Ich hatte das Glück, mich fast sechs Jahre lang um die Hündin meiner Schwiegereltern, die auch im Ort wohnen, kümmern zu können. Sie hat Gero und mich bei allen großen Spaziergängen begleitet, bis wir sie dann im letzten Jahr leider von ihrem Krebsleiden erlösen mußten. Wenn ich mich zeitlich nicht um sie kümmern konnte, waren da immernoch meine Schwiegereltern (die natürlich auch alle Kosten für ihre Hündin übernommen haben).
Im letzten Februar waren wir (bzw ich, meinen Mann konnte ich überzeugen) der Meinung, daß unsere Kinder selbständig genug sind, um uns nicht mehr rund um die Uhr zu brauchen, daß unserem Senior ein Zweithund gut tun würde, daß er außerdem nichtmehr das Maß an Zeit braucht, das wir während seiner Erziehung haben aufbringen müssen und auch , daß wir das alles finanziell geregelt kriegen, auch wenn wir dafür auf das eine oder andere (z. B. Urlaub) verzichten müssen.
Ich sage Dir nicht: tu dies oder laß das, sondern ich wollte Dir nur meine Geschichte und meine Überlegungen dazu aufzeigen. Es besteht ja immerhin die Möglichkeit, daß Du Dir einen zweiten Hund holst und sich Dein Babywunsch dann doch ganz schnell erfüllt... .
Grüßle