Beiträge von leezah

    Hallo Angie!


    Dankeschön für deine lieben Worte.. manchmal ist es wirklich schwer sich zu entscheiden, und sich einzugestehen Probleme nicht lösen zu können.
    Ich bin sehr froh darüber, dass dein Freund dich (trotz verschiedener Ansichten) unterstützt, denn das gibt einem Mut und Kraft und irgendwo auch die Motivation es zu schaffen. Man kann sich gegenseitig antreiben.
    Das war ja mein Problem,... ich hatte nur "Stopper" und keinen Antrieb.


    Also fuhren wir gestern nach Frankfurt, Ich hatte Alfons' Sachen in eine Kiste gepackt, er lag unwissend neben mir auf der Rückbank. Mein Freund fuhr (gesprochen hatten wir seit fast 24 Stunden nicht mehr viel)....
    Ich in Tränen aufgelöst, habe versucht, dass Alfons das nicht zu sehr merkt.
    Ging natürlich nicht, schlauer Hund.... Er hat sein Köpfchen auf meine Beine gelegt, und sich an meine Hand geschmiegt, sich ganz nah neben mich gesetzt und ein bisschen "mitgeweint" indem er leise gejault hat.
    Er hatte zwar keine Ahnung WAS passiert.... aber irgendwas negatives musste es ja sein, denn schweigen hört man mich fast nie.


    Auf dem Weg sagte mein Freund (auch mit Kloß im Hals, und der weint wirklich nie), dass ihm gerade alles so unsinnig vorkäme.
    Ich schwieg,....
    Nach einem weiteren Kilometer hielt er an einem Waldweg: "so... wir machen jetzt einen langen Spaziergang, dann gehn wir heim!!"
    Fräulein Quell-Gesicht (ich) schluchzte und weinte und brabbelte irgendwas mit "wäwäwäwäwähhhh ...packst. .... du ...wäwäwäwäääääh... das denn?...... ich ....wääwäwäwä... will das nicht..... buhuuuuuuuu.. nochmal... .*schluck* machen... müssen"


    Mein Freund tackerte sich also schnell mal ein paar Eier an und sagte:
    "ach... ich mein... Der hat schon solche Fortschritte gemacht... warum solltest du deinen Traumhund verlieren, nur weil ichn bisschen Schiss habe und nicht mitspielen will. ..... ich will auch nicht, dass du so fertig bist wegen mir... und schlechter kanns dir ja kaum gehen...."



    ich schwieg...... wir liefen... wir packten ihn wieder ein.
    Und zuhause begonnen wir mit dem Fiedler-training.



    Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, WIE dankbar ich meinem Liebsten bin?


    Seine Angst überwindet er dank dem "magischen Topfdeckel" (fallen lassen, wenn Hund Dominanz-Ansätze macht) jetzt auch, und fühlt sich sicherer.


    Durch seine innere Sicherheit mussten wir gestern den Deckel max. 4 mal fallen lassen, und Alfons motzt nicht mehr rum.



    Gassigänge kurz halten, viel ignorieren.
    Nicht direkt ins Rudel mitaufnehmen.. er muss sich es erarbeiten.
    Durch den Topfdeckel wir sein Dominanztrieb unterbrochen (schock) und kann seine Angstagression aber auch nicht gegen einen wenden, da ja der Topfdeckel das Böse ist.


    So schwer einem das mit dem ignorieren auch fällt, es fruchtet ein bisschen.
    Und dadurch bekommt mein Freund sogar ein wenig Mitleid, und packt seine positiven Gefühle, die er mal zum Hund hatte, wieder aus.



    Und gerade eben beim mini-Spaziergang, war ein unangleinter Hund kurz vor unserer Haustüre. Sein Frauchen hat ihn dann "weggepackt" als Alfons knurrte (daran müssen wir dann auch noch arbeiten) und wir haben uns ganz lieb unterhalten, über Thema Agressionen und auch Kastration, die Vorstellungen die viele Hundehalter fälschlicherweise haben etc.
    Sie sagte am Ende noch, als ich sie aufklärte, dass es noch nicht mein Hund wäre, sondern "nur" auf Probe derzeit, dass man sieht, dass wir ein super Team sind, und sie denkt, dass ich mein Herz längst verloren habe, und wir uns in der Konstellation bestimmt noch öfters sehen.


    Alfons hat sich die meiste Zeit brav neben uns gesetzt oder gestellt (is ja bisschen kalt der Boden) und war aufmerksam.
    Er wollte kurz an ihren Ärmel, habe es aber unterbunden, was er dann auch gelassen hat. (Die Frau war auch super ruhig, ausgeglichen und nett, vor allen Dingen auch zu Alfons)



    Die Hoffnung blüht wieder auf, und solange mein Freund das Training mitmacht (Dorenkamp und Fiedler kontaktiere ich jetzt auch direkt mal über die ersten Erfolge) und wir demnächst eine Einschätzung machen, sehe ich alles positiv.
    Ich hoffe, dass sich die Wogen mit meinem Vater (der immernoch ganz gerne mal klingelt, mir was vor die Tür stellt und dann weggeht) glätten, und Alfons keine Leinenagression entwickelt.




    Steffi72:


    nein er wollte denke ich nicht nur an die Klamotten, er hat sich dann teils auch ziemlich böse in die Leine gehängt und hat sich sehr sehr reingesteigert.
    Und immer Schulterhöhe, egal ob klein oder groß.


    Die Kommandos muss er entweder schon kennen, oder er ist ein Einstein.
    Er versteht sie wie gesagt wirklich. Meistens auch nur mit Handzeichen.
    Vielleicht versteht er aber hauptsächlich die Körpersprache im allgemeinen... i don't know... aber kennen und unter normalen Zuständen befolgen tut er sie!

    Zitat


    leezah
    Der Treadstarterin (die sich übrigends lange nicht mehr gemeldet hat) wurde eigentlich ein viel besserer Tip gegeben bzgl. Ballspielen. Nämlich es ganz zu lassen!


    LG
    Kirsten


    darf ich dann trotzdem noch eine tip geben, auch wenn der andere viel besser war?

    Zitat

    Dir wurde echt erlaubt mit Alfons zu arbeiten, ich kenne das Tierheim schon so lange aber so etwas haben die bislang aus rein versicherungstechnischen Gründen noch nie genehmigt. :gut:



    Zitat


    Hallo!
    Ich weiß, dass ich keine neuen Besitzer vermitteln kann, aber ich kann ja die Werbetrommel schlagen, mit Alfons arbeiten, und mögliche neue Besitzer aufklären über die Dinge die wir machen und erreichen, und die Dinge die wir nicht erreicht haben. Und dem Tierheim diese dann "empfehlen".
    Der Pflegerin liegt viel an Alfons, dem Rohdiamanten....also denke ich, dass ich gute Karten habe, an seiner Zukunft beteiligt zu sein.
    Das Tierheim freut sich schließlich auch über Mithilfe, und haben bestimmt keine Einwände, wenn ich mit ihm zB zum Training gehe.
    (das zumindest hoffe ich)



    Wie gesagt, ich hoffe, ich denke.. ich blabla.... :/


    Zur Not wälze ich alle juristischen Möglichkeiten durch, damit Bürokratisch alles korrekt ist...


    Ich bin da sehr sehr stur und verbissen... und hoffe, dass es nicht nur beim hoffen bleibt..




    ___


    edit:


    das tierheim hat eben gesagt "ja, wenn sie den zurückbringen, dann sollen sie ihn danach auch nicht mehr sehen. wir arbeiten natürlich mit ihm, aber hier zeit er ja das verhalten nicht"



    die ehrenamtliche mitarbeiterin würde sich das mal anschauen, wenn sie mal zeit hätte...



    das problem ist, mein freund hat gerade eben noch einmal ausdrücklich gesagt, dass er auch mit maulkorb, und auch mit training, es nicht schafft sich mit dem gedanken anzufreunden mit dem hund zu interagieren.


    ...


    es zerbricht mir das herz, wenn ich gesagt bekomme, dass ich dann keine chance darauf habe, mitzuhelfen an alfons verhalten zu arbeiten...
    Und ich weiß nicht, wie genau ich dem tierheim glauben soll, dass sie etwas unternehmen.....

    Zitat

    Das habe ich versucht, aber er versteht es warscheinlich nicht. und ich weiss auch nicht wie ich ihm das beibringen kann in der welpenschule haben ich das auch nioch nicht gelernt und wenn ich nein sage flippt er dann ja aus



    Du sagst, dass er den Ball behält, wenn er keine Lust mehr hat.
    Wie wäre es denn, wenn du einfach versuchst schon früher aufzuhören mit dem Spiel als er?


    Wenn du den Ball in der Hand hast, bevor du ihn wirfst, muss er dann etwas dafür machen, dass du ihn wirfst?
    Oder springt er gar zu dem Ball hin?



    Also wenn ich Ball spiele sieht das so aus:


    Hund wird auf den Ball aufmerksam gemacht... Schwanzwedeln.
    Hund will an den Ball ran, ich geb ihm den Ball ERST wenn ICH es für richtig halte, nicht wenn er ihn haben will. Also: "sitz" (wenn er sitzt, lob!)
    Dann ball werfen und Auflöskommando/Anspornkommando "ja auf!" zB


    Wenn er nach dem Ball schnappt und partout nicht nach deinen Spielregeln spielt: lass es einfach.



    Auch wenn er noch ein kleiner Pups ist, er versteht schon ganz schnell, was er mit seinen Methoden alles erreichen kann, zeige ihm, dass die Welt nur funktioniert, wenn er das macht, was du von ihm willst.


    Ganz klasse ist natürlich, wenn das funktioniert, dass du ein "Gib" oä einbaust.


    Entweder bringt er den Ball zurück, aber lässt ihn nicht los, oder er zieht mit dem Ball ab.
    Wenn er Ansätze zum Abziehen macht, locke ihn mit "hier" oä zu dir rüber, dafür gibts dann schon Lob und evtl Leckerli, wenn er den Ball auch (kurz) loslässt.
    Kommt er zu dir gibts auch ein Lob, versuche den Ball zu bekommen (immer ruhig und erwartungsvoll) und sage "Giiiiib".....wenn ers macht gibts ne Party undn Leckerli, wieder den Ball attraktiv machen und von vorne.


    Unterbreche das Spiel recht schnell, damit er nicht die Lust verliert und Lobe ihn (dann wird er bestimmt anfangen mit dir zu balgen, weil er schmollt, das wäre dann die nächste Sache)


    Auch hier:
    Das ist kein Dogma, aber eine Idee. So hat es bei mir mit verschiedenen Hunden geklappt, die das Ballspiel nicht so ganz durch hatten...
    Die waren allerdings auch ein bisschen älter...


    Aber versuchs trotzdem mal. Er muss ja die Kommandos noch nicht ganz verstehen und können, aber die Aufmerksamkeit die er dir dabei schenkt ist wichtig! (Die kannst du auch später sehr gut gebrauchen ;))



    Versuche auch nicht so viel mit den Armen rumzuwedeln,anzufeuern und hektisch zu sein, und den Hund damit zu "pushen"



    Das wäre meine Varainte :)



    Ansonsten: Pass auf, dass er dir nicht auf der Nase rumtanzt.


    Keine Belohnungen für Fehlverhalten, auch Aufmerksamkeit ergattern durch "nerven" (auch wenns süß ist)


    Denn eigentlich solltest du IHN nerven dürfen und nicht anders rum....
    Du brauchst dazu keine Gewalt anzuwenden, aber klare Regeln sind ein muss!


    Wie lebt ihr denn mit ihm zusammen? Darf er ins Bett, aufs Sofa?
    Liegt sein Spielzeug immer für ihn erreichbar rum?


    Verteidigt er sein Körbchen?


    Liebe Grüße
    Lisa



    Ich habe auch mehr oder weniger einen Termin, also, ich werde nachträglich eine Einschätzung machen, auch um die Zukunft Alfons' wegen, damit man weiß wo seine Baustellen sind, und daran arbeiten kann, und das seinen zukünftigen Besitzern auch klipp und klarr beibringen kann.



    Ich hoffe ich kann meinen Freund dazu überreden, wenigstens DORTHIN mitzukommen, um der Situation noch etwas gutes beitragen zu können..


    Die Dinge, die man dann im Tierheim selbst, oder in der freien Wildbahn verwirklichen kann, werde ich dann mit ihm machen.
    Aber bei mir zuhause ist es der falsche Platz, weil es eben nicht nur mich in meinem Leben gibt. So traurig es ist.


    Und das Vetrauen, was ich gerne zwischen Alfons und "allen anderen" aufbauen würde, geht nicht, solange alle (!) in Angst und Schrecken sind.


    Frau Fiedler (die die Woche einen ziemlich dicken Blumenstrauß nach Hause bekommt) sieht das auch so, dass ich mir die Frage stellen muss, ob denn mein Umfeld jemald wieder Vertrauen zu dem Hund hätte.
    Und das kann ich ganz klar mit einem Nein beantworten.


    Für ein einsames Hüttenleben nur zu zweit wären wir perfekt... aber nicht für das Leben, was ich hier führe, und führen möchte.





    Steffi E


    Ja, dieses "versteinern" ist wie bei dir beschrieben, und das macht mir auch Gedanken, denn ich denke, dass die Lebenssituation hier (obwohl ich ruhig gelegen wohne) zu stressig für ihn ist, und er sich immer mehr in sein Stress-kompensations-verhalten reinsteigert.
    Ich versuche dann komplett ruhig zu bleiben, und Ruhe und Kraft irgendwie auch rüberzubringen, aber es bringt nicht sehr viel.
    Dann noch das zwanghafte Ablecken von allen möglichen Dingen, oder Wasser trinken bis zum geht nicht mehr...
    All das hat er davor auch nicht getan, und erst die Situation hier ist "dran schuld", dass das (wieder?!) ausgelöst wird.


    Mein Freund will partout nicht mehr zu dem Hund. Mein Vater auch nicht (der redet nicht mal mehr mit mir). Meine Mutter hat ihn noch nicht kennengelernt, und ich möchte es auch lieber nicht, weil das ihr Traumbild wohl zerschmettern würde...
    Dinge auf die ich verzichten kann:
    Zeit, Kraft, Geld : JA!
    aber meine Nächsten kann ich nicht wegschieben, letztenendes sind solche Menschen meine Kraftspender.



    Peewee:


    Hallo!
    Ich weiß, dass ich keine neuen Besitzer vermitteln kann, aber ich kann ja die Werbetrommel schlagen, mit Alfons arbeiten, und mögliche neue Besitzer aufklären über die Dinge die wir machen und erreichen, und die Dinge die wir nicht erreicht haben. Und dem Tierheim diese dann "empfehlen".
    Der Pflegerin liegt viel an Alfons, dem Rohdiamanten.... also denke ich, dass ich gute Karten habe, an seiner Zukunft beteiligt zu sein.
    Das Tierheim freut sich schließlich auch über Mithilfe, und haben bestimmt keine Einwände, wenn ich mit ihm zB zum Training gehe.
    (das zumindest hoffe ich)


    @steffi72


    Hallo,


    Du hast ja ein paar Thesen bzw Fragen in den Raum gestellt... ich versuche sie dir mal kurz und knapp zu beantworten, also nicht böse sein, wenn der Ton etwas forsch klingt... das liegt daran, dass ich nicht mehr so die Muse zum ausformulieren habe...


    Also:


    Grundgehorsam:


    Alfons hat ein wenig Grundgehorsam.
    Er versteht die Kommandos:


    Sitz
    Platz
    Neeeeein/Aus/Pfui
    Korb
    Hier
    und komm (auflösung des Kommandos davor)


    Solange ich mit ihm unterwegs bin, und niemand ist dabei, befolgt er diese Kommandos gewissenhaft. Wenn dabei noch Futter im Spiel ist, tut er das in zehnfacher Geschwindigkeit.


    -Durch den Wind, ist er tatsächlich oft, ich versuche ihn dann zu beruhigen.
    Allerdings ist er in "agressiven Situationen" zu 95% konzentriert und sehr sehr genau bei der Sache...Mittlerweile hält er schon eine Lauer-Position ein, wenn uns jemand auf dem Spaziergang entgegenkommt.
    Er ist sozusagen ausser Balance, was das betrifft.


    -Absicherung/Trainer:
    Wie erwähnt, ich werde mit ihm arbeiten. nur HIER geht das leider nicht (ich habe auch Nachbarn mit einem kleinen Sohn... Auch mit Maulkorb kann da durch die Körpergrößen einiges passieren, und im Treppenhaus begegnet man sich schon einmal)


    -Überdeht,neue Umegbung
    neue Umgebung ja. Viele leute: nein. Er wurde von meiner Besten Freundin und mir hier her gefahren, diese war Samstag zum Spaziergang da.
    Ansonsten mein Vater, der Montag kurz da war, und Samstag morgen mit durch den Park gelaufen ist (alles ohne Kontakt)
    Meinen Freund und mich kannte er ja schon.


    -Besuch fressen
    Alfons will nicht nur Besuch fressen, der Vorfall mit meinem Vater fand draußen statt, fremde Menschen "tackled" er auch an, springt an ihnen hoch, schnappt nach ihnen,knurrt,bellt, "lauert".


    -das Ankommen
    Ja das stimmt, angekommen ist er noch nicht, wir haben uns noch nicht aufeinander eingespielt, und bis auf sein Korb (oder bei mir in der Nähe) ist er desorientiert.


    -Er weiß, dass das anspringen nicht erwünscht ist.
    bei mir nicht agressiv (ich kann auch bei agressivem Verhalten eingreifen, bis jetzt akzeptierte er mich immer), bei mir auffordernd (alarm, spiel, freude, "gib mir mein essen/spielzeug") oder aufmüpfig, aber schnell lassend.
    bei den anderen ist er aber agressiv. beissen, knurren, bellen.
    Und es geht nicht etwas kaputt weil er eben recht stark bzw groß ist, sondern weil er so fest in die klamotte reinbeisst. er beisst rein, lehnt sich dagegen und schüttel seinen kopf und die "beute" gleich mit.
    DAS ist mehr als eine Unart!



    Hunde pöbelt er seit neuestem an. Egal wen. alle. Zähenfletschend, knurrend,bellen (kreischen eher) und in die Leie hängend.
    Auch wenn der andere Hund sich nicht für ihn interessiert hat, oder gar freudig war.


    Das hat er in den Wochen davor nie gemacht.
    Mit Leine hat er eigentlich auch kein Problem, kann aber natürlich sein, dass dadurch sein Ego so immens gewachsen ist.



    Auch mit Anleinen/anderes Zimmer (sogar mit Maulkorb) möchte kein Besuch mehr hierherkommen.
    An den Mauli muss er jetzt gewöhnt werden, und wie gesagt: Training steht aufm Plan.




    Die konkreten Probleme zähle ich jetzt nicht auf, das wäre ein Roman, weil die nicht so konkret sind. Wären sie das, fiele mir einiges vermutlich leichter.


    Ich hoffe ich habe soweit alles ein wenig erklärt...


    Liebe Grüße Lisa

    Zitat

    Ich verfolge deinen Threat von anfang an und war eigentlich überzeugt, dass eure Geschichte ein Happy End haben wird. Du hast die Sache so ernst genommen und dir Mühe gegeben! Ehrlich, Hut ab! :gut: Als dann die Sache mit der Lederjacke deines Vaters passiert ist, dachte ich: oh,oh! :hilfe: Aber inzwischen bin ich mir nicht sicher, dass dein Wauzi ganz gesund ist (ich mein das nicht böse!). Vielleicht sollte da ein Verhaltenstherapeut (gibt`s den auch für Hunde?) oder ein spezialisierter TA hinzu gezogen werden. Du bist jetzt ganz allein mit dem Hund? Ich glaube, mir wäre wohler, wenn ich noch jemanden da hätte!!! Nur für den Fall, dass dein Hund "sich ganz vergisst"! :???:
    Ich drück euch trotzdem ganz doll die Daumen!
    Fragglemama und Hundis



    Hallo Fragglemama,


    Ich hatte auch gehofft, dass das alles ein Happy End hat.
    Ich bin auch der Meinung, dass Alfons nicht gesund ist...
    Ich denke, dass er einiges mitgemacht hat, und das ganze nicht verarbeiten konnte, und seine Probleme einfach wegbellt und Zwangshandlungen entwickelt.


    Eben auf dem Abendspaziergang ist er sogar bei einem Hund total ausgerastet.... eigentlich ist er mit Hunden sehr verträglich, und sieht auch irgendwann ein, wann zappe ist. Eben aber war Zähnefletschen und in die Leine hängen, springen, bellen und knurren angesagt.


    Unterwegs haben wir einen guten Freund von mir getroffen, er hat selber einen Hund, seine Freundin auch einen Angstagressiven Beller aus dem Tierheim.
    Alfons hat sich so vom Boden abgewuchtet, dass ich ihn kaum zurückziehen konnte, als er zum "Tackle" ansetzte.


    Beide Situationen gingen dann gut aus, durch mein Eingreifen, abwenden und "sitz".


    ... Auf dem Rückweg sprang er noch an einem Passanten hoch, und schnappte nach ihm, nur weil dieser zu nah an uns vorbei lief.



    Als ich ihn (noch als Gonzo) aus dem Tierheim hier her holte, und auch als ich ihn die Wochen besuchte und spazieren ging, er zeigte nie ein solch agressives Verhalten. Wir haben uns aus dem Angst und Stress - Teil herausgearbeitet, Vertrauen aufgebaut, und Spaß am Leben herausgekitzelt.


    Und jetzt so ein Extrem..... Das hat nicht mehr nur was mit "wer ist hier der Boss?" zu tun. Diese Ausmaße waren wirklich nicht vorhersehbar. Und ich hatte bereits mit etwas sehr, sehr schlimmen gerechnet.


    Frau Fiedler gab mir ja einen Rat, wie ich die Situation hier daheim handlen soll, um ihn in seine Schranken zu weisen.
    Und mit langem, langem, langem Training und meines Erachtens alles Therapeutischen Optionen, ist es bestimmt auch möglich irgendwann, in ferner Zukunft einen Hund zu haben, der einigermaßen ausgeglichen ist
    und bereit ist, sich der Welt zu öffnen.


    Aber für das Training brauche ich Verstaärkung... und diese gibt es nicht mehr.


    Mein Vater wendet sich von mir ab.
    Meine Freunde wenden sich von mir ab.
    Und letztendlich auch mein Freund sagt, dass er das nicht kann und nicht packt, seelisch.



    Ich habe die Wahl zwischen Sozialer Verdörrung, Unverständnis anderer, Abweisung, und mein Leben für Alfons und sein Training komplett umzukrempeln, oder Alfons aufzugeben, und mich dafür selbst nicht zu vergessen.


    Ich weiß nicht, wieviel Taschentücher und Klopapierrollen ich jetzt schon vollgeweint habe... aber Fakt ist:


    Mit Alfons bin ich alleine. Und alleine schaffe ich das nicht.


    Ich werde mich reinhängen, dass er einen Platz bei jemandem findet, der sich mit Verhaltensstörungen auskennt, und das Potenzial in ihm sieht.
    Aber ich als Lisa, wie sie hier und jetzt ist und besteht, kann das nicht, nicht unter diesem Druck von außen, nicht mit diesen Gegebenheiten.


    Mein Leben mit Alfons geht weiter, im Herzen wahrscheinlich für immer, aber ich werde versuchen, im TSV Frankfurt so viel wie es geht beizutragen, dass er, und später auch andere Hunde wie er, die Möglichkeiten bekommen, sich positiv zu entwickeln.



    Wenn hier irgendjemand irgendjemanden kennt, der sich mit Problemhunden dieser Art beschäftigt, und ihr glaubt, Alfons wäre dort gut aufgehoben, bitte meldet euch bei mir!


    Auch wenn er mich im Moment noch akzeptiert, ich weiß nicht wie lange es dauert, bis er auch bei mir die Situation aus dem nichts zum kippen bringt, denn das hier ist meines Erachtens kein normaler Problemhund...



    wie Fragglemama sagt, alleine habe ich Bedenken, dass er sich "ganz vergisst",





    Und wie gesagt, MIT ihm.. bin ich alleine....


    Morgen fahren wir zum Tierheim... es wird wohl einen frühzeitigen Abbruch der Probezeit geben. Ich hoffe, dass wir von dort aus an ihm arbeiten können, und er sein Glück findet....



    Ich danke euch allen nochmal für die Ratschläge und vor allen Dingen für den Mut und die Rückendeckung... ich wünschte mein Umfeld würde die Dinge genau so sehen wie ihr.


    Danke!



    Alfons lag auf seinem Platz (neben der Couch in der Ecke, auf die Couch darf er nicht). Geschlafen hat er meines Erachtens nicht, er hat draußen den Fußgängern gelauscht nehme ich an, seine Ohren waren am wackeln.


    ich stand auf (normales tempo) und alfons sprang vor mich und bellte mich an, lehnte sich gegen mich (auf zwei beinen) !
    ich war etwas fassungslos, fragte ihn ob er bekloppt ist, habe "aus" gesagt.. er hat weiter gebellt.. ich (wollte eigentlich ja wieder sitzen, war nur kurz aufegstanden), bin plakativ stehen geblieben,hab seinen lärm ignoriert für ein bell-intervall, er hat den platz gewechelt, sprich is um mich drumherumgetanzt, dann hab ich nochmal ruhig und langgezogen auuuuuus gesagt. -während ich einfach meinen kram , den ich speziell dafür erfunden habe, und sinnlos was am schreibtisch machte, weitermache und ihn nicht anschaue-


    er war zwar ruhig, aber total überfordert, und hat sich dann in raum gestellt und gestarrt,.. ins nichts.





    staffy:


    ja dat war mir schon klar, aber die email funktionierte auch nicht, also er ist garnicht kontaktierbar sozusagen.
    und ja, den tip hätte ich besser verfolgt, oder den, den hund nicht mit heim zu nehmen, oder ettliche andere. gelaufen isses nu aber eben anders :/



    ___


    edit numero 2


    Habe email von Claudia Fiedler bekommen, sie riet mir, einen Platz zu suchen, der der Anleinplatz wird, dort eine stabile Leine dran machen ggf. ne Decke, und ihn anbinden wenn er mich anbellt, anknurrt, anspringt oder anstarrt.


    nur abmachen für gassi (steht jetzt an) und füttern.



    Habe nocheinmal ein paar Rückfragen gemailt.
    Sie sagte mir ich könne sie auch heut Abend noch anrufen.



    Habe hier mal in einem Hundepsychologie buch nachgeschlagen, wie die Agressionformen genannt werden.


    Von zehn stk, treffen vier zu:



    Dominanzagression (allen anderen gegenüber, die emotional recht nahe sind. keine fremden auf der straße zB)


    rivalisierende Agressivität (allen die in der wohnung sind, oder menschen die aufmerksamkeit von mir bekommen)


    angstbedingte Agressivität (naja.. erklärt sich von selbst, immer wenn er angst hat, und dann gegen das, wovor er angst hat


    territoriale Agression (gegen "eindringlinge", und gegen mich, als ich von der couch aufstand -wobei das nicht sicher ist, aber ich vermute es-)



    Bis auf die Angstbedingte Agression, kann man bei allen einen roten Faden erkennen. Also habe ich hinsichtlich des Trainings gute Hoffnung, da es die gleiche bzw ähnliche baustellen sind....


    im moment ist er unterwürfig, leckt mir füße und hände, außerdem zieht er oft den schwanz ein....



    nach ettlichen zurückbring-aktionen liegt er jetzt auf seiner decke, an seinem neuen, unbequemen, nicht mittelpunkt-des geschehen platz, an dem auch die leine hängt, falls benötigt.



    wenn er kurz liegen geblieben ist, gibts gleich ne dunkel-runde gassi.


    ich bin ja mal gespannt, wie der abend noch verläuft...



    ___



    edit 3:



    aufm boden is wutzisabber, und sein genital ist auch am dröppeln.....



    ....


    zufall? oder markiert er hier?



    ok, werd ich machen....
    Das Problem ist.. ich habe eine Tür ausgehängt, also habe ich quasi nur zwei zimmer. einmal das große wohnzimmer, und das schlafzimmer.
    Und eben noch eine Küche.



    Wenn man zur Wohnungstür reinkommt, gehts links zur Küche, rechts zum Wohnzimmer-doppelraum und geradeaus zum Schlafzimmer.


    Ich würde jetzt also das wohnzimmer quasi abkapseln, in dem ich die Tür vom Flur dahin geschlossen halte, und wir im Schlafzimmer/Flur/Küchen-Trakt leben.


    Ich habe aber das Gefühl das Alfons noch mehr ausflippt, wenn er isoliert ist...



    apropos ausflippen


    gerade eben, hat er, als ich im Wohnzimmer von der Couch aufstand, mich angebellt und hat mich angesprungen (ohne beissen oder knabbern).
    Er denkt wohl wirklich dass dieser Raum SEIN raum wäre.


    Jetzt hab ich seinen Korb ins Schlafzimmer verfrachtet, und schlafe auf der Couch (groß und gemütlich).
    Da kann ich die Türe schließen, und trotzdem normal weiterleben, da ich überall hin laufen kann.



    Nebenbei erwähnt:


    nein, ich kann immernoch niemanden erreichen, und ja, langsam wird es mir zu bunt.


    Ich will nicht in meiner eigenen Wohnung Angst haben müssen.
    Und es dauert nicht mehr lange, bis ich diese habe.


    Mein Vater meidet mich schon, und mein Freund ist kurz davor.

    hallo!



    Dorenkamp ist bis jetzt nicht zu erreichen, und ich will ihn jetzt auch nicht so sehr nerven, dass er von vornerein keine Lust darauf hat, mit mir zu arbeiten!


    Email kam mit Fehlermeldung zurück :/


    Im Tierheim ist auch tote Hose


    ich probiers weiterhin....



    Jetzt mal eine Frage... meinen Freund kennt Alfons ja....
    Da springt er zwar auch rum und ist aufgedreht und aufmüpfig, aber zeigt nicht solche Agressionen, und gerät nicht in so eine wirre Panik.


    Heute Abend kommt mein Freund jedenfalls von seinem Wochenendtrip zurück, und ich würde ihn natülich unglaublich gerne bei mir haben, allein schon um mir mein Köpfchen zu streicheln, und mir Mut zu machen!


    Jetzt überlege ich mir, ob er zu mir kommen soll.
    Bisher gab es da ja keine großartigen Probleme...
    Bin mir aber natürlich auch unsicher.


    Aber für den Fall, dass es so kommen wird, dass mein Freund hierherkommt (wär ja schon krass, wenn Alfons IHN aus der Wohnung vertreiben wollen würde). Was kann ich denn am besten tun, damit alles gut verläuft?


    Ich habe mir überlegt, Alfons Liegeplatz vllt zu ändern, so dass der große Raum nicht sein Revier ist, sondern, dass er mit ins Schlafzimmer kommt.


    Desweiteren dachte ich, dass wir uns draußen treffen, um erst mal zu schauen, wie so die Begrüßungsfreude ist.


    Danach würde mein Freund mit reinkommen, und auch vorrausgehen, und soll Alfons komplett ignorieren. Ich werde jegliche Formen des anspringens mit einem "neeein" unterbinden, und versuche die Idee schon im Keim zu ersticken. Früher oder später legt er sich dann so oder so in seinen Korb, wenn er einem nicht gerade die ganze Zeit hinterherläuft.



    Jetzt die Fragen:


    Wie kann ich mich zu meinem Freund irgendwie noch besonders verhalten?
    (zB IHN quasi ranghöher behandeln, viel bei ihm sein, viel weg von ihm sein, etc.)


    Ist es korrekt, wenn mein Freund Alfons ignoriert, und ICH dazwischen gehe, und ein Abbruchkommando gebe?


    Wie kann ich die Wohnung "präparieren", dass es reibungsloser funktionieren könnte? Ist das mit dem Schlafzimmer eine gute Idee?



    Bell-Protokoll:


    Alfons hat heute, als ich geduscht habe zweimal den im Treppenhaus laufenden Nachbarn zusammen gebellt.
    Als ich draußen war und er zum bellen ansetzte, reichte ein ruhiges "auuuus" und ein zu seinem Platz laufen.


    Manchmal muss ich mich dort aber auch richtig hinsetzen und gemütlich-sein vormachen, dass ers peilt.


    Bei offenen Fenster blaffte er auch manchmal nach draußen. Das hat er jetzt schon durch, dass er das nicht soll und, dass das auch nichts bedrohliches ist.


    Jetzt liegt er trotz spielender Kinder, fahrenden Fahrrädern und rufenden Männern, in seinem Korb und pennt.



    Liebe Grüße
    Lisa

    Zitat

    Gut moeglich ist's auf jeden Fall...es gibt so einige Neurologische Abnormalitaeten auf die das Verhaltensmuster, bzw. die Beschreibung passen koennten.....


    Wenn der Trainer, der ihn ja live beobachten kann, auch der Meinung ist kann ich Dir eine super TA in Giessen empfehlen die sich auf Hunde mit neurologischen Problemen spezialisiert. :)


    ich werde dich auf dem laufenden halten!


    ich habe im Übrigen grad selbst ein paar Zwangshandlungen und nervliche Probleme...
    nachdem der Nachbar weg war und ich mich im bett umdrehte, bellte mich alfons einfach an, am stück.


    wenn der hund einen selbst anbellt, fühlt sich das schon ein bisschen anders an,.....jetzt kann ich irgendwie auch die Personen verstehen, die ihm jetzt schon lieber ausm Weg gehn, wenn er laut wird.
    Hab dann aus gesagt und Ruhe war.


    Aber ich kann nicht schlafen, habe tierische Magenkrämpfe, meine Muskeln im Bein zucken wie blöd, ich zittere an den Händen und bei jeder Bewegung von Alfons kreuze ich die Finger und bin eigentlich schon total platt.


    _


    edit:


    ich war jetz noch eine nächtliche Runde mit ihm laufen, wir beide waren etwas unruhig, und da dacht ich mir "na komm. bevor wir beide in angst und schrecken leben..." ...
    er hat im sitz gewartet, bis ich die türe auf hatte und "komm" rief (ich hab ihm beigebracht, dass ich bei türen als erstes durchgehe), lief perfekt an der leine, hat an jeder straße sitz gemacht und war sehr aufmerksam mir gegenüber.


    wir waren im minipark hier ums eck, dort führt unter anderem ein hauptweg durch die mitte. alfons dreht sich beim laufen um, und sieht weit in der ferne eine dunkle kapuzen gestalt, er zieht den schwanz ein und zittert, ich sehe dann auch endlich mal "sein problem" (brille ist dringendst nötig), versuchs mit "na komm" und weiter laufen, war nix.
    der typ war schon recht nah, und da hab ich einfach mal hallo gesagt, und meinte, dass mein hund ein wenig angst vor ihm habe.
    er hat dann die kapuze seiner schwarzen daunenjacke abgesetzt, freundlich "wie bitte?" gesagt. ich also das ganze wiederholt.
    während dessen setzt sich klein alfons ganz brav hin und beobachtet mich und ihn (er war ein blonder wuschelkopf, und doch noch ziemlich jung und nett, anstatt alt und assi). monsieur wuschelkopf fragte dann noch wie alt der hund denn sei, und ob er dann immernoch so eine angst hätte, ich beantwortete die frage, mit der tierheimfloskel und dann gingen wir getrennte wege.


    alfons saß die ganze zeit neben mir.
    er hat ihn nicht fixiert, nich geknurrt, kein fell hochstellen.
    er hatte ein wenig schiss, aber das hatte sich schnell gelegt, wir sind (ich in gedanken) schwanz wedelnd weitergelaufen.


    dann kam uns noch ein mann entgegen, älter,schneller,dunkler.
    alfons hat sich kurz nach ihm umgeschaut und ist mir weiter hinterhergetapst.



    jetzt liegt er da und pennt. (nachdem er meine unterhose die aufm boden abgeleckt hat :/ ,und ein "pfui" einkassierte)



    das alles gibt mir ein wenig hoffnung.


    Ich glaube, er vertraut mir zwar ein wenig, und zwar soviel, dass er mich als führerin ansieht, und sich an mir orientiert, aber er vertraut mir nicht genug, als dass er sich, in für ihn bedrohlichen situationen, an mich wendet.



    also:
    vertrauen, vertrauen, vertrauen!


    bis dahin mach ich erstmal ganz ganz langsam, und versuche auch mal mehr solche spaziergänge zu abgelegenen zeiten zu machen.
    dann haben wir die perfekten probeläufe, an denen er/wir sich vielleicht orientieren können (und die mir nebenher nochmal verdeutlichen, warum genau dieser hund bei mir ist, und wieso er nicht wegsoll)


    hoffentlich klappt alles mit dem Trainer... ein ganz kleines bisschen vom Alfons-Geld-Puffer kann ich ja für sowas ausgeben.
    Arbeiten gehen kann ich im moment ja leider nicht wegen ihm :/ sonst würd ich überstunden schieben....


    nungut.


    ich wünsche euch allen eine geruhsame nacht, ein schönes frühstück und einen tollen Sonntagmorgen!


    Lisa


    wenn (!) ich was zu ihm sagte