Hallo!
so.... nichtmal 30 Stunden nach seinem Einzug, bin ich mir bei einem Problem mit Alfons (ehemals Gonzo) unsicher.
Er ist ein Labador-Ridgeback Mischling, eineinhalb Jahre alt und kommt aus dem Tierheim. Im Moment ist er chemisch Kastriert (vom TH) . Es gibt keine Anzeichen auf Misshandlung,trotzdem ist er Menschen gegenüber sehr sehr ängstlich.
Sein Manko ist die Respektlosigkeit, bzw das ewige austesten.
Er ist aber eben auch in der Phase seines Lebens in der man sich die Hörner abstößt und rebellieren muss. Gepaart mit unerzogenheit durch Tierheim-Aufwachsen und vermutlich den Ridgeback-genen führt das zu ein paar Problemen.
Problem 1)
Die Ärmelgeschichte, bei mir tut er es nicht, er scheint mich als Boss anzusehen,das ist schonmal gut!
Anderen, denen er zwar Vertraut, aber sich nicht so ganz unterordnen will, zieht er an den Klamotten, beisst nicht, aber zieht an den Klamotten.
Heute ist dann schon der Wollpulli meines Freundes drauf gegangen.
Da arbeiten wir dran, es wir schon besser.
Ich hab ihm gesagt er soll konsequent bei "nein!" bleiben, versuchen es auch gleich zu betonen, er brauch es nicht brüllen, aber einfach konsequent sagen. Dabei soll er die Arme am Körper lassen (er neigt zum..."wedeln"..) und Alfons ignorieren.
Wenn Alfons ihn umklammern möchte, soll er ihn an der Brustgegend wegdrücken und "aus" sagen.
Das klappt jetzt mittlerweile schon ganz gut. Bei anderen Personen haben wir es (noch) nicht.
DAS problem glaube ich geht easy peasy weg durch konsequenz und wenn alle an einem Strang ziehen.
Problem 2)
Es klingelt! es klopft! es spricht!
das alles ist Terror für Alfons.
Klar verständlich, und an sich kein Problem.
Bellen und Knurren kann ich nachvollziehen, ist ja auch alles neu etc.
Ich verlange ja nicht, dass alles gleich Prima klappt.
ABER
Wie gehe ich das denn in dem Moment an?
Mein Plan war:
Es klingelt, ich schick ihn auf seinen Platz, er bleibt dort, ich öffne die Tür, er bleibt immer noch auf seinem Platz, Gast kommt rein, ich schließe die Tür, rufe Alfons bei und er wird begrüßt (Leckerli)
In den Übungssituationen funktioniert das irgendwie.
Wir haben "Klingel-Training" gemacht, sprich:
mein Freund hat den Schlüssel und ein bisschen Leberwurst und wartet draußen im Treppenhaus (ich wohne in EG von 4 Parteien, Reihenhaus).
Ich habe auch ein Leckerli (Leberwurst eignete sich wegen der langen Abschlabberzeit) und schicke ihn, wenn klingelt auf seinen Platz (Das hat er schon raus eigentlich, was SEIN Platz ist) dann wird er gelobt ("feeeein!") und darf schlabbern.
Mein Freund kommt rein, solange es ruhig ist und nachdem ICH zu ihm gegangen bin (Alfons auf seinem Platz wartend), darf Hundi auch kommen ("na komm") und bekommt Leckerli vom Gast.
Hat heute beim ÜBEN prima geklappt.
Dann eben klingelt der Gas und Strom Ableser und redet im Treppenhausmit meinem Nachbarn.
Alfie ist natürlich komplett ausgerastet, knurrt und bellt sehr sehr laut und tief.
Ich sage "aus", Ich schicke ihn auf seinen Platz, für eine sekunde dachte ich es klappt, aber nee... er bellt und knurrt und fletscht seine Zähne.
Da der Strom-Mann ja rein MUSS, habe ich die Tür zugemacht, zwischen Wohnzimmer und Flur, während ich dann im Flur an der Haustür mit dem Strommann geredet habe.
Alfons hat sich gegen die Tür gewuchtet (!!!) und gebellt was das Zeug hält.
Irgendwann waren Nachbar und Strommann weg.
In dem ganzen Terz knurrt er teilweise auch mich an, also nicht nur den Eindringling.
Ich war dann richtig böse mit ihm habe seh laut "AUS!" gesagt (dabei bin ich eigentlich eher die ruhige) und versucht ihn auf seinen Platz zu schicken, keine Reaktion. Bellen und zur Tür rennen.
ich habe immerwieder "aus!" gesagt beim bellen, und ihn wenn er kurz ruhig war gelobt.
Jetzt liegt er wieder ruhig auf seinem Platz und ratzt.
Eckdaten:
Sein Platz ist nicht am "durchgang", er liegt neben der Couch.
Ich hab nur ein Wohnzimmer, das mit dem Arbeitszimmer verbunden ist (ohne Tür) und zum Schlafzimmer geht (Tür zu).
vom Arbeitszimmer gehts dann zum Flur, Kpche,Bad und eben die böse,böse Haustür.
Er war ausgelastet. Wir sind grad vom langen Spaziergang zurück und haben noch Ball gespielt, und Gehorsam geübt. (den Ball muss er nicht nur holen, und draufrumkauen oder zurückbringen, sondern auch suchen)
Also behaupte ich mal, er müsste ausgelastet sein.
Ansonsten ist er super gehorsam und wahnsinnig lernbegierig, verhält sich eher ruhig und ist echt klasse.
Aber bei der Tür rastet er so weit aus, dass ich nicht zu ihm durchdringe, er überrennt mich teilweise richtig. er wirkt wie in Panik, nur ohne Angst.
Seine Haare sind übrigens nicht aufgestellt, und der Schwanz nicht eingezogen.
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Jetzt würde ich gerne wissen, ob denn das Klingel und Besucher Training überhaupt gut so ist, wie es ist, und ob ich beim ECHTEN klingeln noch irgendetwas beachten kann, damit er ein bisschen ruhiger bleibt.
Ich erwarte keine Wunder, und bin bereit zum Arbeiten, aber nehme gerne Tipps und Erfahrungen an
Liebe Grüße
Lisa