Ich will, jetzt wo es wieder leergefegt ist, auch wieder zurück in die Heimat. Hier in Belgien darf man ja nirgendwo ohne Leine laufen, und Fonsie hat das Spielen schon wieder total verlernt. Er ist halt einer von der Sorte, der ein paar robuste und vor allem regelmäßige Hundefreunde braucht um glücklich zu sein. Auf den Freilaufflächen sind hier leider extrem viele Assis unterwegs, zu denen ich mich nicht hintraue (bissige Hunde)...
So ein schöner Aufenthalt wie letzten November.. hach.. das wär schön!
Dieses Jahr im Sommer waren wir kurz am (Hunde)Strand.... und -so deutsch wie ich auch bin-, ich hätte kotzen können, als ich gesehen hab, wie sich die Touris benommen haben. 90% haben Häufchen liegen lassen, und die Hunde an die Strandhäuschen pinkeln lassen. Die Dinger sind aus Holz und aus eigener Erfahrung weiss ich, dass der Geruch sehr sehr lange bleibt. Das will man doch nicht riechen, wenn man als einheimischer so eine Hütte gepachtet hat, und immerhin eine ganze Saison dort verbringt. Meine Family hat dort sogar einen Wasserkocher und Tee etc. rumstehen! Und Bücher!
Und die haben da ihre Hunde dranschiffen lassen :/
Und was ich im Sommer nicht so mag ist, dass die Mentalität irgendwie total flöten geht.
Im Herbst/Winter und auch noch im Frühling sind es irgendwie so Hippie-Landleben Leute, die Hunde einfach Hunde seien lassen.
Ich lass Alfons zwar auch nicht absichtlich überall hinrennen, aber am Strand ist der Radius natürlich sehr viel größer, als im Wald zB.
Dann gibts 3 Sorten:
Die einheimischen
Die Touristen
Die "einheimischen Touristen"
die einheimischen haben heimvorteil, und wissen wo wann wieviel los ist, und meiden -falls sie einen unverträglichen Hund haben- meist die Rushhour. Oder sie warnen einen vor, falls sie keinen Kontakt wollen, oder (so machens die meisten) drehen einfach um, laufen Bögen etc.
Die Hunde schnüffeln dann höchstens kurz und weiter gehts. Finde ich super, und das läuft fast immer reibungslos ab.
Die "einheimischen Touristen" benehmen sich ähnlich, haben aber meist besser erzogene Hunde (sind wahrscheinlich alles DFler ) und achten etwas mehr auf die Nettiquette. Sprich: anleinen oder bei Fuß, wenn angeleinter Hund kommt, etwas reservierter und nicht ganz so "leben und leben lassen eingestellt". Läuft auch reibungslos ab.
Und dann: die Touristen. gehen an einen Hundestrand, lassen die Hunde überall hinpoopen, Kommentar: "Der Strand wird sowieso aufgeräumt" oder "Hier ist doch sowieso keiner mehr". Kontakte mit Hunden werden kaum bis garnicht zugelassen, und wenn, nur unfreiwillig.
Ich wurde tatsächlich angeschnauzt (ich war im NL-Outfit gekleidet, wegen Fußball), mein Hund wäre dem anderen Hund von hinten an die Kehle gegangen, und hätte mit Tötungsabsicht beißen wollen.
Ich versuchte mehrmals die Situation zu schlichten, hab mich entschuldigt (für was eigentlich?!), und wollte der jungen Dame noch sagen, dass wenn mal ein Vorfall ist, sie am besten nicht ihren eigenen Hund festhält (sie packte beide Hunde am Nackenfell, später am Halsband), da -falls der andere Hund tatsächlich beißen wollen würde-, ihr Hund nicht wegrennen könnte.
Sie hatte übrigens ihren Hund zu uns geschickt! beide Hunde nahmen Kontakt auf, der andere wurde plötzlich zurückgerufen, Fonsie lief hinterher und wurde dann direkt am Halsband hochgerissen. Sie meinte dann noch ihr Hund sei schonmal gebissen worden, und ließe sich ihr Leben nicht durch eine *** wie mich versauen. ich hatte das weltgrößte Fragezeichen über dem Kopf!!
Andere waren zB dabei Leckerlis rumzuwerfen auf einem VOLLbesetzten Strand, und wieder andere hatten Tennisball Wurfarme dabei und warnten dann:
"HALLO? Der Hund ist ressourcenverteidigend.. Bitte NICHT hierherkommen" (stand vorm Ausgang/Mülleimereck und hielt Leute auf 30 Meter Abstand wie bekloppt)
Ich freue mich also unfassbar darauf, mal wieder auch einen leeren Strand zu gehen, bei denen fiesesten Regenschwallen, viel Sturm und Düsterheit, und einfach jemanden anderen zu treffen, der auch grad einfach die Luft genießt, einen unperfekten, robusten Hund hat, und vor allem eine gesunde Psyche. man unterhält sich dann kurz über die Lichter am Horizont, zeigt sich gegenseitig die Holzwurzel oder schöne Muschel die man gefunden hat, die Hunde balgen und spielen, und dann geht man seines Weges wieder ins warme zuhause um eine "warme choco met slagroom" zu trinken.
so.
alle die sich so ihren Traumaufenthalt vorstellen, bitte melden.
Ich fange auch nicht an zu weinen, wenn mein Hundi mal einen Kratzen abbekommt, oder umgetackled wird, dürfen also auch unperfekte Rabauken sein.
Bewerbungen bitte an mich