Hey,
Ich hab das "tasmanische Teufel" Verhalten bei meinem Hund einigermaßen in den Griff bekommen in dem ich in kleinen Schritten geübt habe.
Vorraussetzung:
Ihr trefft euch gemeinsam an einem Ort, wo die Hunde direkt danach frei laufen können.
Ablauf:
Phase 1:
Ihr trefft euch, die Hunde sehen sich, ziehen wie bekloppt. Ihr gebt jeweils ein "Sitz" Kommando (Abwarten und Tee trinken, zur Not kurz vor den Hund stellen, und Sicht für einen Moment versperren).
Wenn beide Hunde sitzen, wird gelobt und danach freigelassen. (Freilauf ist hier quasi das Leckerli)."soooo ist fein!"....."und lauf!"
"Und lauf" hilft meinem Hund, weil er weiss, dass die Aufgabe erst erfüllt ist, wenn dieses Wort kommt. Alles davor, wie zum Beispiel ein Hallo an den entgegenkommenden Passanten mit Hund, oder ein Schuhebinden, Nase putzen oder was auch immer von dir, heisst nicht, dass Action kommt. nein. erst wenn du "und lauf" sagst.
Einfacher wirds am Anfang vielleicht, wenn nicht BEIDE Hunde sitz machen müssen. Sonst verpassen sich die Momente vielleicht immer wieder, wenns wirklich so Hibbelpeter sind.
Also, erstmal auf den eigenen Hund konzentrieren
Phase 2:
Ihr trefft euch, die Hunde sehen sich, ziehen wie bekloppt und setzen sich von selbst hin. Lob und freilaufen lassen.
Phase 3:
Ihr trefft euch.. dieses Mal lauft ihr näher aneinander ran. Immer nur so nahe, bis das von-selbst-hinsetzen klappt.
Ziel:
Hund begreift, dass er mit Hektik nicht bekommt was er will, er hat eine Alternativhandlung ->"wenn ich aufgeregt bin, setze ich mich hin. Das bringt mich zum Ziel".
Nach und nach sollte etwas Ruhe einkehren.
Problem:
Jetzt gibts aber nur ein Sitz. Wie soll man dabei laufen?
Lösung/Parallelübungen:
Zuhause ähnliche Aufgaben stellen. Bei ALLEM was der Hund will, immer erst Ruhe bzw. Konzentration einfordern. Impulskontrolle kann schon beim füttern beginnen. zB dem Hund in Zeitlupe ein Leckerli zum Maul führen. Bei jedem entgegenkommen vom Hund, mit der Hand wieder weiterweggehen. Auflösen zB mit "und nimm". Futternapf erst freigeben, wenn Hund DICH anguckt, und nicht das Futter, oder Pfote gibt, oder auf seinen Platz geht oder oder oder.
Wenn das alles so ein bisschen sitzt, also einfach der Gedankengang, "Ah okay, vielleicht sollte ich mal etwas relaxen" aufkommt, anstatt totale "boah geil, boah geil, boah geil" Laune, kannst du zB mal probieren, ob deine Hündin zu einer kurzen Strecke in einem gemeinsamen bei Fuß fähig ist (das ist schon arg viel Stress für einen Vierbeiner).
Zu Hause kannst du das zB üben, in dem du Leckerlis in der Hand hast, und den Hund an der Hand führst, die du etwas abwinkelst, oder einfach einen Finger ausstreckst.
Wenn er das Sichtzeichen kennt (die Hand), kannst du mal probieren, ihn 1-2 Meter im Fuß zu führen, obwohl sein Napf rumsteht. Immer Leckerlis aus der Hand geben, Konzentration aufrecht erhalten und dann freigeben ("und nimm").
Versuche immer nur kleine kleine Schritte zu üben, damit deine Hündin lernt, dass eine Belohnung in Sicht ist, und sie die Aufgabe noch nachvollziehen kann.
In nem Park mit Leinenpflicht ist sowas allerdings total doof. Da müsstet ihr halt die Übung machen, und danach schnuppern lassen oder so.
Aber die Übungen für zuhause sind gold wert sach ich dir
Wir hatten übrigens am Anfang ein totales Problem mit Leinenaggression wegen diesem rumgezerre und reinsteigern. Anfangs war es nur Spielen, später wurde es Frust und Krawall.
Mittlerweile gehts ganz gut. Manchmal fiepst er noch, und bellt/knurrt, wenn ihm einer auf die Pelle rückt. Aber das dulde ich derzeit noch.
Liebe Grüße und viel Erfolg
Lisa