Ich habe mir die Antworten auf den letzten Seiten jetzt nur noch quergelesen, wollte selbst was an die TE schreiben:
Ich habe so eine Wundertüte aus Border Collie und Labrador, zumindest wird das vermutet. Ich habe sie aber nicht direkt vom Vermehrer und würde das auch niemals tun. Sie kommt aus einem französischen Tierheim. Sie ist extrem reizarm aufgewachsen: 1/2 Jahr im Keller beim Vermehrer oder Käufer eingesperrt gewesen, dann 1,5 Jahre im Zwinger im Tierheim mit 1/2 Stunde Ausgang ins TH-Gelände pro Tag.
Also sie hat echt 'ne schlechte Vergangenheit, was in erster Linie natürlich ihre Verhaltensprobleme begründet. Trotzdem denke ich, dass die Mischung da auch noch ihren Teil zu beiträgt. Durch die Sensibilität des Border Collies hat sie das alles sehr mitgenommen und arg geprägt. Sie reagiert höchst misstrauisch auf alles Fremde. Menschen und Hunde können es ihr nur sehr schwer recht machen. Fast jedes Verhalten wird als gefährlich eingestuft.
Im Vergleich zu anderen Hunden mit einer ähnlichen Vergangenheit zieht sie sich aber nicht ängstlich zurück, sondern geht nach vorne. Sie würde fast jeden fremden Hund beißen (unblutig, aber trotzdem schmerzhaft) und bei Menschen versucht sie das unter Umständen auch. Immer dann, wenn (aus ihrer Sicht) Unheimlichkeit mit Schwäche gepaart ist. Also ein Mensch, der sich unheimlich benimmt (stolpert, rennt, sie anschaut, redet, gestikuliert, etwas trägt etc.) und dann schwach wirkt (sich abwendet, weggeht, wegrennt), da kann es schon sein, dass sie reinbeißen will. Bei Hunden ist es noch schlimmer, die sind per se unheimlich, da reicht dann Schwäche zeigen alleine aus. Dieses forsche Verhalten kommt dann vermutlich vom Labrador (? ?).
Ich denke mal, ein reiner Labrador oder ein reiner Border Collie, der das erlebt hätte, was sie erlebt hat, wäre einfacher zu händeln. Der Labrador wäre vielelicht ohnehin nicht so traumatisiert und hätte das besser weggesteckt. Würde sich von den positiven Erfahrungen, die er anschließend mit Menschen/Hunden macht, leichter überzeugen lassen, dass Fremde okay sind. Der Border Collie würde vielleicht nur ängstlich reagieren und nicht nach vorne gehen. Würde Konfrontationen ausweichen.
Das kann ich jetzt nur spekulieren.
Als ich mir Laya angeschafft habe, war mir jedenfalls nicht klar, was ich mir da ins Haus hole. Sie ist ein echt toller Hund, super lieb, ruhig und gelehrig. Kann super Leistung bringen aber auch total klasse abschalten. Aber ob ich mit ihr jemals unter Menschen gehen kann, ohne mich dabei zu 100% auf sie zu konzentrieren ...
Naja... ich würde mir auch beim nächsten Mal wieder die gleiche Mischung holen, wenn eben genau wieder SO ein Hund im Tierheim säße und auf mich wartete. Aber extra so einen Hund zu produzieren
Überhaupt extra Hunde zu produzieren, wo es doch so viele im Tierheim gibt, ist für mich etwas, das ich nicht unterstützen möchte. Wenn man für Hundenachwuchs sorgt, dann bitte mit der größtmöglichen Fachkompetenz.