Beiträge von Unilein

    Pullern ist auch ein Beschwichtigungssignal. Dein Mann schimpft, der Hund weiß nicht, was los ist und beschwichtigt, damit dein Mann wieder lieb ist. Er duckt sich also, wendet sich ab und im Extremfall pullert er. Das sieht für uns Menschen so aus, als hätte er ein "schlechtes Gewissen". Du schreibst ja auch:

    Zitat

    Einmal hat er gepinkelt weil er ganz genau wußte das er nicht auf die Couch darf.

    Das ist aber in meinen Augen eine menschliche Fehlinterpretation. Wenn er wüsste, dass er es nicht darf, würde er es nicht tun. Aber natürlich weiß er das nicht. Das menschliche Konzept eines Verbotes muss der Hund erst lernen und in der Regel lernt es ein Hund wohl eher niemals. In der Natur kann man von anderen von etwas abgehalten werden, solange sie da sind, aber ein Tier, dass sich auch an ein Verbot hält, wenn niemand mehr da ist, der es durchsetzen könnte, wäre ja dumm. Es würde womöglich verhungern, anstatt zu fressen (weil es das nicht darf) und demzufolge wird solch ein Verhalten auch nicht weitervererbt.


    Dein Hund weiß also wahrscheinlich nicht, dass er nicht auf die Couch darf. Er weiß höchstens, dass du ihn runterschickst, wenn du dabei bist. Deshalb hat er trotzdem keinen Grund, unten zu bleiben, wenn keiner da ist.

    Ich habe mir die Antworten auf den letzten Seiten jetzt nur noch quergelesen, wollte selbst was an die TE schreiben:


    Ich habe so eine Wundertüte aus Border Collie und Labrador, zumindest wird das vermutet. Ich habe sie aber nicht direkt vom Vermehrer und würde das auch niemals tun. Sie kommt aus einem französischen Tierheim. Sie ist extrem reizarm aufgewachsen: 1/2 Jahr im Keller beim Vermehrer oder Käufer eingesperrt gewesen, dann 1,5 Jahre im Zwinger im Tierheim mit 1/2 Stunde Ausgang ins TH-Gelände pro Tag.


    Also sie hat echt 'ne schlechte Vergangenheit, was in erster Linie natürlich ihre Verhaltensprobleme begründet. Trotzdem denke ich, dass die Mischung da auch noch ihren Teil zu beiträgt. Durch die Sensibilität des Border Collies hat sie das alles sehr mitgenommen und arg geprägt. Sie reagiert höchst misstrauisch auf alles Fremde. Menschen und Hunde können es ihr nur sehr schwer recht machen. Fast jedes Verhalten wird als gefährlich eingestuft.


    Im Vergleich zu anderen Hunden mit einer ähnlichen Vergangenheit zieht sie sich aber nicht ängstlich zurück, sondern geht nach vorne. Sie würde fast jeden fremden Hund beißen (unblutig, aber trotzdem schmerzhaft) und bei Menschen versucht sie das unter Umständen auch. Immer dann, wenn (aus ihrer Sicht) Unheimlichkeit mit Schwäche gepaart ist. Also ein Mensch, der sich unheimlich benimmt (stolpert, rennt, sie anschaut, redet, gestikuliert, etwas trägt etc.) und dann schwach wirkt (sich abwendet, weggeht, wegrennt), da kann es schon sein, dass sie reinbeißen will. Bei Hunden ist es noch schlimmer, die sind per se unheimlich, da reicht dann Schwäche zeigen alleine aus. Dieses forsche Verhalten kommt dann vermutlich vom Labrador (? :???: ?).


    Ich denke mal, ein reiner Labrador oder ein reiner Border Collie, der das erlebt hätte, was sie erlebt hat, wäre einfacher zu händeln. Der Labrador wäre vielelicht ohnehin nicht so traumatisiert und hätte das besser weggesteckt. Würde sich von den positiven Erfahrungen, die er anschließend mit Menschen/Hunden macht, leichter überzeugen lassen, dass Fremde okay sind. Der Border Collie würde vielleicht nur ängstlich reagieren und nicht nach vorne gehen. Würde Konfrontationen ausweichen.


    Das kann ich jetzt nur spekulieren.


    Als ich mir Laya angeschafft habe, war mir jedenfalls nicht klar, was ich mir da ins Haus hole. :headbash: Sie ist ein echt toller Hund, super lieb, ruhig und gelehrig. Kann super Leistung bringen aber auch total klasse abschalten. Aber ob ich mit ihr jemals unter Menschen gehen kann, ohne mich dabei zu 100% auf sie zu konzentrieren ... :???:


    Naja... ich würde mir auch beim nächsten Mal wieder die gleiche Mischung holen, wenn eben genau wieder SO ein Hund im Tierheim säße und auf mich wartete. Aber extra so einen Hund zu produzieren :???:


    Überhaupt extra Hunde zu produzieren, wo es doch so viele im Tierheim gibt, ist für mich etwas, das ich nicht unterstützen möchte. Wenn man für Hundenachwuchs sorgt, dann bitte mit der größtmöglichen Fachkompetenz.

    Sooo, bei der Meldestelle war ich noch nicht. In letzter Zeit war so viel mit dem Umzug zu tun. Man denkt, die ganze Arbeit kommt dann während des Umzugs, aber tatsächlich muss man schon 2 Monate vorher 'ne ganze Menge machen ... Für die rechtzeitige Bestellung der neuen Küche waren wir direkt schon 4 Wochen zu spät dran :headbash:


    Zum Thema: Ich habe mir gedacht, dass es für die Referenzen ganz gut wäre, ein Praktikum bei einem Tierheim zu machen. Habe auch schon Kontakt aufgenommen, allerdings wohl nicht mit der richtigen Person, die das dann an die Leitung weitergeleitet hat.


    Was wäre denn wohl eine gute Zeitspanne für so ein Praktikum? Kostet mich ja auch einiges an Zeit, in der ich sonst nix machen kann. Soll aber auch nicht so wirken, als hätte ich das nur mal schnell-schnell gemacht, um diese Referenz eben zu haben. Also was wäre da wohl am besten? 4 Wochen? 8 Wochen? 12 Wochen?


    Ansonsten habe ich tagelang über den Namen meiner Homepage gegrübelt. Das ist total schwer, da was zu finden, das kurz, eindeutig und noch nicht vergeben ist und dabei Liebe zum Tier aber auch Kompetenz ausstrahlt. :???:

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    Hilft das Buch wirklich? Also zu verstehen?
    Hab nämlich auch so ne schissbacke :headbash:

    Um's verstehen geht's in dem Buch eher weniger. Ist ja nur sehr dünn. Aber es geht darum, wie man das furchtauslösende Objekt schrittweise in ein freudeauslösendes Objekt verwandelt und das wirklich gut und motivierend geschrieben. Meine Rezension bei ciao.de habe ich ja verlinkt ;-)


    Jemand hatte weiter vorne geschrieben:


    Zitat

    Gefühle und Emotionen kannst du nicht wirklich wegtrainieren.


    Aber genau das kannst du eben doch. Du kannst Gefühle konditionieren. So sind die negativen Gefühle ja meist erst entstanden und genau so veränderst du sie. Und das klappt auch beim Menschen.


    Wenn ich alleine bedenke, welche Freude bei mir der Anblick einer Tafel Kinderschokolade auslöst :hust: Bei einem Höhlenmenschen würdest du damit eher Skepsis auslösen. Alles reine Konditionierung ;-)

    Also meine bietet auch einen furchterregenden Anblick bei fremden Hunden. Da sie aber so ein hübscher Border Collie :gott: ist, glauben die Leute mir dann trotzdem, wenn ich sage, die tut nur so und ist eigentlich ganz lieb :ops: (stimmt nur so halb *fg*). Aber wenn sie ein rotti wäre, würden mir das bestimmt weniger Leute glauben :( Die haben ja leider einen schlechteren Ruf.


    Naja wie auch immer: Meine würde in einen fremden Hund schmerzhaft aber unblutig reinbeißen. Die braucht erstmal eine langsame Annäherungs- und Schnupperphase (in der ich sie dann auch festhalte und jederzeit eingreifen kann - also genau das Gegenteil von dem, was normalerweise empfoheln wird). Dann ist sie aber ganz lieb. Wäre sie jetzt aber ind er Hand von jemand, der die "das machen die Hunde schon unter sich aus"-Meinung vertritt, möchte ich nciht der andere Hund sein :???:


    Deswegen schlag dem Mann doch vor, ob er sich nicht einen leichten Maulkorb kaufen will, den er dann dranmacht, wenn ihr euch mal wieder trefft. Dann können die Hunde erstmal gesichert spielen und wenn das friedlich abläuft, kanne r den Maulkorb abmachen.

    Ich muss jetzt nochmal was schreiben, weil ich das mit dem

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    Otto Normalhundehalter

    eingebracht habe. Glaube, mich rechtfertigen zu müssen. :ops: Das ist für mich keine Beleidigung, sondern ein umgangssprachlicher Ausdruck für jemanden, der der Mehrheit entspricht. In dem Fall könnte es ein Hundehalter sein, der keine Prüfungen mit seinem Hund ablegt, ich meinte aber schlicht einen Hundehalter, der nicht in einem Hundeforum angemeldet ist.


    Ich finde, dass das inzwischen in jedem Fachgebiet so ist: Wenn du die Meinungen der Leute in einem Forum mit den Meinungen der Leute auf der Straße ("Otto Normal") vergleichst, dann meinst du, sie kämen aus zwei verschiedenen Zivilisationen, so unterschiedlich sind die Meinungen.


    Habe damit gemeint, dass das, was im realen Umfeld des TE offenbar Gang und Gebe ist (Sitz+Bleib) hier im Forum völlig anders sein kann, ohne dass das irgendwie verwunderlich wäre.


    Aber wahrscheinlich stimmt das immer weniger und wir nähern uns langsam einem Stadium an, in dem Otto Normal auf der Straße genauso häufig anzutreffen ist wie Lieschen 2.0 ;-) (Das wäre dann die Foren-Leserin)


    Also nicht böse gemeint! :headbash:

    Sehe das wie du und den meisten hier im Forum wird es wohl ähnlich gehen. Das ist eher Otto Normalhundehalter, für den das völlig normal ist, dass sein Hund ein Sitz von sich aus auflöst, der mit dem "Bleib" arbeitet.


    Ich habe ein bleib, wenn sie stehen/liegen/sitzen darf wie sie lustig ist, solange sie an der Stelle bleibt. Das hat sie aber noch nicht verstanden ;-) Sie verharrt dann in stehender Haltung oder setzt sich hin. Auch ok.

    Als Gassigänger mit 3 Hunden nehme ich alle drei in eine Hand (links) und benutze die andere Hand dazu, Einfluss zu nehmen, wenn einer zu doll zieht, auf die Straße laufen will oder wir einem Passanten Platz machen müssen. Das würde auch noch mit 1-2 Hunden mehr klappen ;-)


    Im Idealfall sollten natürlich alle leinenführig sein. Mit mehr als einem wirklich gar nicht leinenführigen Hund wird's dann wohl zu schwierig.

    Hm ist ja echt heftig. das habe ich zum Glück noch nicht erlebt. Kenne das nur von Erzählungen.


    Ich würde evtl. mit der Leine nach einem Hund werfen, der meint, meinen Rückruf ignorieren zu müssen. Und da denke ich schon, dass viele das kritisch sehen würden. Wenn der Hund dann aber kleinlaut ankommt, dann wird er natürlich dolle gelobt.


    Finde das immer krass, dass so viele Leute erstens ihren Hund überhaupt schlagen und zweitens immernoch nicht wissen, dass es völlig kontroproduktiv ist, einen zurückkommenden Hund zu bestrafen.