Zitat
Es hat früher schon TH gegeben, aber sie waren nie so voll wie heute und warum?
Weil einem überflüssigen Hund früher eher der Hals umgedreht worden wäre als dass man sich die Mühe macht, ihn ins TH zu bringen?
Ich weiß jetzt nicht, was du mit früher meinst, aber ich kann mir keine Zeit vorstellen, in denen es den Leuten nicht so wichtig war, ob sie einen Welpen bekommen und sie stattdessen lieber einen erwachsenen Hund aus zweiter Hand genommen haben. Für die Leute, die ich kenne und kannte, die ihre Hunde und Katzen als Hoftiere halten und die nicht unbedingt eine Moderasse wollen (das assoziiere ich jetzt mal mit 'wie früher') käme trotzdem bzw. erst recht immer nur ein Welpe in Frage.
Zum eigentlichen Thema:
Ich finde, wenn man sich für eine Sache einsetzt (hier: Tierschutz) sollte man sich auch immer fragen, welchen Idealzustand man damit am Ende erreichen will. Also wofür man das ganze eigentlich betreibt.
Beim Tierschutz unserer Haustiere stelle ich mir den Idealzustand so vor: Niemand quält mehr seine Tiere (eh klar) und einen neuen Hund bekomme ich vom Züchter, der gewissenhaft auf die Gesundheit seiner Tiere achtet oder in seltenen Fällen von einer Privatperson mit Ups-Wurf. Kommerzielle Vermehrer gibt es nicht mehr und die Leute sind auch aufgeklärt genug, dass ihre Hunde nicht 'einmal werfen' müssen. In den seltenen Fällen, wo jemand durch einen Notfall mal doch ein Tier abgeben muss, landet es in einer privaten Pflegestelle und kann aber schnell wieder vermittelt werden.
So, jetzt frage ich mich, wie man diesen Idealzustand erreichen will, wenn man Zucht verteufelt bzw. wie der Idealzustand der Zuchtgegner aussieht.
Natürlich könnte man auch sagen: "Nagut, wir versuchen erstmal, dafür zu sorgen, dass kaum noch Tiere im TH landen, solange stellen wir die Zucht ein. Das dauert bestimmt mindestens 100 bis 200 Jahre, bis es soweit ist, dass die Tierliebe so weit in die Köpfe der Menschen vorgedrungen ist, dass es keine kommerziellen Vermehrer und kaum noch Menschen gibt, die ihr Tier bei einer Kleinigkeit abgeben. Wenn dieser Punkt erreicht ist, kann man ja dann wieder mit dem seriösen Züchten beginnen."
Das würde aber bedeuten, dass wir 200 Jahre lang den Erhalt unserer Rassen in die Hände von Vermehrern legen. Diese legen bekanntlich wenig Wert auf die Gesundheit ihrer Hunde, was dazu führt, dass die meisten Welpen schon krank bei ihrem neuen Besitzer ankommen. In 200 Jahren könnte man dann, um die Zucht wieder einzuführen, ganz von vorne anfangen. Man hat den Gen-Pool der ganzen totkranken Moderassen, die einzigen gesunden Hunde sind Mischlinge und viele Rassen sind völlig von der Bildoberfläche verschwunden.
Klingt doch irgendwie nicht nach so einer guten Idee.