Ich kann nur von mir berichten:
Ich wollte endlich wieder einen eigenen Hund haben, es war mir eigentlich egal was für einer, wenn die Chemie stimmt. Erfahrung habe ich ja genug.
Im TH war ich einige Male, aber dort war niemand willens sich um mich zu kümmern. Außer einem Formular in die Hand gedrückt bekommen war da nichts. Nach zahllosen Besuchen gab ich auf.
Im Internet "sprangen" mich einige Hunde an, aber ich sag nicht ein irgendwelche überteuerten "Schutzgebühren" zu bezahlen.
Nach monatelangem herum suchen (allerdings ohne Druck, ich weiß, daß ich den richtigen finde, oder er mich) begann ich Wünsche zu äußern, und wollte mir letztendlich doch einen RasseHund kaufen. Ein Whippet wäre sehr nach meinem Gusto gewesen, oder ein Jacky (aber ja kein weißer oder rauhaariger!) allerdings war und bin ich nicht gewillt einen Haufen Geld für ein Tier auszugeben. Fehlfarbene Welpen sag ich mir an, ganz fuchsrot mit weißen Tatzen, kaum reinrassig, zuckersüß, war gleich Fweuer und Flamme....aber 400,-? Leider war es in meinem Leben bisher immer so, daß teuer gekaufte Tiere auf zT mysteriöse Art ums Leben kamen. Trotz AKU etc. Geschenkte oder eben Schutzgebühr(-100,-)-Tiere dagegen wurden steinalt bei mir.
Sämtliche versuche über Tierschutzorganisationen an einen Hund zu kommen scheiterten oder waren suspekt. Das herumschachern wollte ich nicht unterstützen. Einmal fuhr ich wie vereinbart mehrere 100 km um einen Junghund anzusehen, dort angekommen hieß es, daß er versehentlich am Flughafen nun woanders (noch mal mehrere 100km) in einer Pflegefamilie gelandet wäre. Es war das erste Mal daß ich hörte, daß der Hund irgendwo aus Spanien kommen soll und noch gar nicht da ist! Beim Telefonat zwecks Terminvereinbarung war davon keine Rede. Dazu hätte ich vorab eine Reservierungsgebühr bezahlen sollen, der andere Hund sei noch in Quarantäne. Oder doch der, den ich mir ausgesucht hatte? Ich habe mich wieder ins Auto gesetzt und bin heim, es kam mir unseriös vor.
Ein weißer PJR (Scheidungsopfer) sollte für mir zu viel Geld kommen, aber auch das scheiterte. Erst weil ich zögerte (Geldbetrag) und dann weil die Scheidungssache noch nicht durch war. Nach einem halben Jahr erfuhr ich, daß der PJR gestorben war, er hatte Hautkrebs.
Enttäuscht stellte ich meine Suche ein.
Eine Freundin von mir ging mit ihrem Hund, und kam mit einer anderen HH ins Gespräch. Die wiederum kannze jemand, der seinen Hund abgeben muss. Mühsam erfuhr ich, was für einen Hund, muss wohl ein Jacky sein, Besi kommt nicht klar damit. Endlich hatte ich die Tel.-Nummer, und, oh je, genau was ich nicht wollte: Unkupiert (nicht schlagen, bitte, ich hatte 2 Jahre nen Dauerpflegehund, kupiert mit Stehohren, klassischer "Reiterjacky" und ja, er gefiel mir gut.), Schlappohren, weiß, rauhhaarig, Rüde, 1 Jahr alt...
Na gut, mal ansehen. Nach 10 Min. war mir klar: Ich könnte es mit ihm schaffen. Er war eigentlich UNMÖGLICH! Aber irgendwas sah ich in ihm, ich wollte ihn.
Er ist ja nicht ganz rauhhaarig, er ist broken coated. Hauptsächlich weiß...Hm. Immerhin ringelt seine Rute nicht wie ein Ferkel auf. Bisschen groß, ist wohl ein Foxlmix... Die Augen, naja, etwas hell vielleicht. Dennoch: Irgendwie "Meiner"!
Der Besi zerriss es schier das Herz, sie suchte seit über 3 Monaten einen neuen Besi für den Racker, und jetzt auf einmal solle es sein?
Es dauerte weitere 8 Wochen, bis ich ihn endlich bekam, und seine Story dazu, die ich zu einem anderen zeitpunkt erzählen möchte.
Wir haben uns durch Zufall gefunden, und im März sind wir 3 Jahre zusammen glücklich. Und zwar alle: Der Hund, die Ex-Besi ( wir haben Kontakt und sehen uns auch) und natürlich ich.
Manchmal findet ein Hund seinen Besitzer. Wenn man es zu lässt, und sich auf nichts verbeisst.
Ich denke, das Bauchgefühl und die gegenseitige Sympathie (Hund-Mensch) wie auch das richtige Einschätzen der eigenen Fähigkeiten sind die wichtigsten Faktoren.
Einen Hund beim TA vorstellen zu wollen halte ich für unnötig. Vielmehr würde ich mir den Impfpass zeigen lassen, auf Vollständigkeit prüfen, und ggf den behandelnden TA anrufen und mal ausfragen.
Probespaziergang ist absolut notwendig, gut, ich war mur 10 Min mit meinem allein, und geschockt, wie egal ihm seine Besi war. Und wie egal ich am anderen Ende der Leine war. Das roch nach viel Arbeit.
Wichtig finde ich sich mehrfach gegenseitig zu besuchen, ich denke jeder dem der Platz für seinen künftigen Exhund wirklich wichtig ist, wird dem zustimmen. Sich kennenlernen, sehen wie sich der Hund im gewohnten Umfeld aber auch im noch fremden künftigen Zuhause verhält, gemeinsam aber auch ohne Nochbesi raus gehen, den eigenen, neuen Alltag andeuten und "üben".
Ich glaube durchaus, daß es aus Privathand aus den unterschiedlichsten Gründen abzugebende "gute" Hunde gibt. Als Ersthund sich "was schwieriges" holen, sei es so nen Rasseterrier wie die Exbesi meines Hundes es tat, oder sich gutgemeint ein möglicherweise "Überraschungsei" aus dem Tierheim zu holen ist meiner Meinung nach nicht nötig. Man hilft einem "Privathund" unter Umständem den unweigerlichen Gang ins TH zu vermeiden, wenn man sich Zeit für kennenlernen lässt und nimmt.