Ein erster Zwischenbericht:
Wir waren fleißig am Üben. Das Clickern habe ich in diesem Fall nun doch weggelassen und ich habe selber auch erkannt, dass es besser ist, ihn erst gar nicht bellen zu lassen.
Ich habe es so gemacht:
1. Ihn genau beobachtet um das anstehende Bellen schon im Ansatz zu erkennen.
2. In dem Moment, also vor dem Bellen, ganz ruhig Ruhe gesagt. Er hat daraufhin zu mir geschaut und ich habe ihn gelobt, woraufhin er gekommen ist um sich was abzuholen.
Das habe ich nur am ersten Tag so gemacht. Es hat nicht 100% geklappt, aber schon ganz gut.
Am nächsten Tag habe ich im Garten abseits des Zaunes kleine Käsestückle unterm Schnee versteckt.
Beim nächsten Ansatz zum Bellen, wieder Ruhe, er schaut und ich sage schau (er kennt das Kommando und weiß da hat Fraule was ganz tolles entdeckt) sofort kommt er angerannt und schnüffelt den Boden ab. Natürlich war die Freude groß, weil doch tatsächlich was zu erschnüffeln gab. Den Zaun hat er ganz vergessen.
Beim nächsten Bellansatz wieder dasselbe, ich sag nur noch schau, er kommt gerannt (das funktioniert einfach super) und schon schnüffelt er rum und da war doch glatt noch was da. Er ist im schnüffeln noch nicht so gut, dass er beim ersten Mal alles findet. Deshalb ist die Chance groß immer wieder was zu finden.
Bolli steht wieder am Zaun, weil sich ein Dackel nähert, Bolli schaut mich an, ganz ohne das ich irgendwas gesagt hab. Ich lobe ihn und er rennt zum schnüffeln. Diesmal haben wir ein Spieli unterm Schnee gefunden und noch ein paar übrige Leckerli.
So haben wir jetzt schon einige Hunde mit Halter, einen Jogger und den lärmenden kleinen Nachbarjungen leise überstanden. Die normalen Fußgänger interessieren ihn gar nicht mehr.
Ich möchte mit dem Vorgehen erreichen:
1. Im Garten ist einfach alles viel interessanter als da draußen am Zaun.
2. Am Zaun rührt sich was = nicht bellen sondern schnüffeln gehen. Also wenn schon Kenntnisnahme, dann mit was Positivem verbinden.
Natürlich ist mir klar, dass ich die Lekerli abbauen muß, deswegen auch das Lob oder Spielzeug. Außerdem bin ich ja gerade im Sommer vielleicht nicht ganz soviel im Garten wie er. Meine Aufgabe wird es dann sein im Garten immer wieder auch neue interessante Ecken zu schaffen, die es zu erkunden gibt. Damit keine Langeweile aufkommt, wobei ich aber schon hoffe, dass sich das ruhige Verhalten bis dahin schon gefestigt hat.
Sollte ich jetzt nen groben Denkfehler im bisherigen bzw. zukünftigen Ablauf haben, dann lasst es mich bitte wissen. Bin ja lernfähig
Gestern sind wir beim Gassigehen an einem eingezäunten Grundstück vorbei gekommen, wo ein Cocker Spaniel rumgelaufen ist. Bolli natürlich neugierig die Nase am Zaun entlang. Der andere Hund auf der Innenseite ist neben uns her und hat keinen Laut gemacht. Mein Kleiner hat ihn ein bissel angefiebt. Nicht ein Beller vom Cocker, da war ich echt beeindruckt. Da möchte ich auch mal hinkommen mit meinem Wauzi.
Mir wurde übrigens auch zu einer Schepperdose (mit Steinen gefüllt) geraten, die ich werfen sollte wenn er bellt. Die Idee hat mir aber nicht wirklich gefallen. Ich fürchte ich würde ihn damit verschrecken, den Hund auch der auf der anderen Seite ist. Ich steh halt einfach eher auf Erziehung mit positiven Erlebnissen.