Bei der Arbeit über die "positive Schiene" muss selbstverständlich auch ein
"Nein" erarbeitet werden.
Positiv bedeutet ja nicht, dass der Hund entscheidet was er machen darf.*
(Passanten anbellen, z.b. oder über die Straße laufen)
Ich bin dem Hund gegenüber in einer großen Verantwortung.
Und natürlich muss der Hund dadurch auch eingeschränkt werden.
Mir ist es jedoch wichtig, dass der Hund es "nachvollziehen" kann.
Er einerseits die Chance einer alternativen Handlung hatte, und das erwartete Verhalten ausreichend trainiert/ konditioniert ist.
Ein plötzlicher "Schwenk" von einer positiv motivierten Ausbildungsmethode zu einem "Anschiss" mag kurzfristigen "Erfolg" haben.
Der Hund weiß ja zunächst gar nicht was los ist..
* Beim Clickern wird natürlich zunächst alles quasie "erlaubt", dann aber entsprechend das erwünschte Verhalten bestätigt.
Und wenn ein Hund jetzt beispielsweise ein "Platz" ignoriert und statt dessen lieber Passanten anbellt.
Dann hat er das Platz als ganz klare Anweisung, noch nicht verstanden,
weil Fehler beim Durchsetzen des Kommandos gemacht wurden.
Meiner Meinung nach greifen viele Menschen zur "Anschiss-Methode", weil es ihnen an Konsequenz fehlt.
Die Arbeit über die positive Schiene bedeutet ja eben nicht "Heitidei",
Es soll damit erreicht werden, dass der Hund gut (! ) und gerne (!) mitarbeitet.
"Positiv" bedeutet nicht "Nachlässig".
Ein Beispiel:
Ich gehe im Wald eine Weile mit einer anderen Hundebesitzerin.
"Zwischendurch" flötet die Hunderbesitzerin dem Hund "Kommandos" zu,
die dieser ignoriert, und die Frau auch in keinster Weise "durchsetzt".
Uns trennen die Wege und ihr Hund läuft meinen Hunden hinterher.
Jetzt wird gebrüllt.
Und der Hund "kassiert einen Anschiss"
Und er kommt auch.
Aber:
Auf diese Weise trainiert man den Hund auf die "lauten Worte",
weil er gelernt hat die "leisen", als unwichtig zu sehen.