Luna ist eine sehr vorsichtige Hündin, geht nicht zu fremden Menschen und ist bei Hunden vorsichtig, was auch weniger anerzogen ist, denke ich.
Wie ist das wenn Du sie z.B. im Platz ablegst und dann zu den Leuten gehst, sie dann, wenn Du es quasi geklärt hast, zu Dir rufst? Oder Du zu den Leuten gehst, sie aber hinter Dir gehen lässt?
Was ist Dein Ziel in der Hinsicht? Soll sie sich von den Fremden anfassen lassen oder ruhig neben Dir sitzen während Du mit Ihnen redest z.B.?
Aber hauptsächlich geht es mit um den "Schutztrieb", oder doch nur nen unerzogener Hund? Luna ist ein sehr wachsamer Hund, gerade wenn sie bei Dunkelheit etwas sieht und jemand da ist, der da sonst nie ist bzw. nicht hingehört (Mensch auf der Pferdeweide, wo sonst nie Menschen sind, Mann im Unterholz,...), bellt sie bzw. fängt an zu knurren. Dabei macht sie sich groß, Ohren nach vorne, Rute nach oben, weshalb ich bei der Körperhaltung nicht von nem Unsicherheitsbellen sprechen würde.
Es ist normal, dass Hunde nachts aufmerksamer sind und es hat bis zu einem gewissen Grad auch mit Unsicherheit zu tun, nicht einordnen können der Dinge die sich dort bewegen oder rumstehen, je nachdem.
Das hat nichts mit unerzogen zu tun, denke ich. Das wesentliche in diesen Situationen ist, dass Du Ruhe ausstrahlst, Selbstsicherheit und dass Du klar die Führung übernimmst, ihr Sicherheit gibst.
In der Situation dort flattert ein Blatt Papier z.b. oder steht ein "merkwürdiger Gegenstand oder auch den Hund beunruhigender Mensch könnte das so aussehen, dass Du einen leichten Bogen um den Mensch an ihm vorbei läufst. Du bist dabei zwischen dem Hund und dem Menschen, splittest das ganze quasi und gehst mit ihr in entsprechendem Abstand und mit leichtem Bogen vorbei.
Wichtig ist, dass Du Ruhe bewahrst. Wie ist das wenn Du nachts mit ihr allein unterwegs bist? Fühlst Du Dich da selber für Dich sicher? Deine Stimmungen, Ängste (auch unterbewusste) können sich auf den Hund übertragen.
Da funktioniert dann aber auch kein "Aus", da hilft nur, weggehen, sie aus der Situation raus nehmen. Wenn jemand fremdes an sie dran gehen will, fängt sie an zu knurren (ok, ihr gutes Recht), benimmt sich dann aber auch nach Ermahnung, lässt sich abrufen etc.
"Aus" wird nicht funktionieren, da es in dem Moment eine Bestätigung ist. Besser ist es, so wie Du es machst, sie dann aus der Situation nehmen, z.B. indem Du mit ihr in anderer Richtung weg gehst. Hunde bellen u.a. um zu erreichen, dass der andere sich entfernt, bzw. um Distanz zwischen sich und den anderen zu bringen.
Man kann solche Situationen auch gezielt trainieren, Dazu braucht man aber für den Hund fremde Personen und dann baut man das Schritt für Schritt auf. Bis es für den Hund eben ganz normal ist, dass da nachts eben auch mal Leute lang gehen.
Bei uns in der Wohnung fällt es mir allerdings etwas schwerer, weshalb ich wohl gerne Rat hätte bzw. gesagt bekommen würde, was ich falsch mache, wenn ich was falsch mache.
Wenn es klingelt, wird erst mal 1-3x gewufft, ist auch nicht tragisch, sie wird dann in ihre Kudde geschickt und fertig.
Das ist o.k., denke ich. Hunde brauchen einen Ort, der für Sie Sicherheit bedeutet und der dann für Besuch tabu ist, wie z.B. ihr Körbchen, Decke.
Wenn sie denjenigen aber nicht/kaum kennt, kann es schon sein, das sie sich drohend davor stellt und knurrt. Aber auch da lässt sie sich von mir zurecht weisen und in die Kudde schicken. Wenn es bekannte Personen sind, ist der Fall für sie erledigt.
Ist es aber nen Handwerker etc., der durch die Wohnung läuft, dann wird sie unruhig und hat vor einiger Zeit auch schon nen Mann gestellt, als ich kurz nicht im Zimmer war (hab ne 1-Zi-Wohnung, nur nen abgetrenntes Bad).
Du solltest nicht zulassen, dass sie den Mann stellt. Gehe klar dazwischen und schicke sie auf ihren Platz. Du passt in der Wohnung auf, nicht sie.
Seit dem bin ich vorsichtig und die Kudde wird in eine andere Raumecke geschoben bzw. in den Flur und Luna wird angebunden, denn ich weiß nicht, ob sie mehr machen würde und ich möchte ihr nicht das Recht geben, demjenigen hinterher zu schleichen und zu brummeln, denn das gehört sich nicht. Klar sollte ich ihr vermitteln, dass alles ok ist, anstatt sie für den Moment festzubinden, aber wie soll ich es tun? grübel
Ruhig dazwischen gehen und sie konsequent auf ihren Platz schicken.
Möglichkeiten in ner 1-Zi-Wohnung sind begrenzt. Dann gibt es die Leute, die an nur eine Ecke müssen, wenn sie an der Kudde im Abstand von 1m entlang gehen, hört man Madame schon brummeln. Klar könnte ich sie anmeckern, aber das bringt es auf Dauer ja auch nicht, da sie auch schon ein Mal in die Richtung geschnappt hat (in die Luft), als wer an ihrem Kissen lang ging vor längerer Zeit (ja, manchmal läuft man zu blind durchs Leben und Hund muss erst die selbst aufgelegte Grenze überschreiten, damit man begreift, dass etwas nicht so locker genommen werden kann). So kommt auch dann die Kudde in die andere Zimmerecke, das klappt soweit.
An ihrem Platz sollte sie vor Fremden Ruhe haben und es ist möglich, dass die Individualzone bei ihr etwa dieser 1 Meter ist, wird der unterschritten zeigt sie es durch Knurren. Also ist die Idee, den Platz dann zu verschieben gar nicht so verkehrt, also wenn Du weißt, der Handwerker muss mehr oder weniger nur an eine Ecke. Das mit dem Anbinden, kannst Du ja zusätzlich machen, als Sicherheit. Dann bleibst auch Du vermutlich gelassener, wenn Du weißt, dass nichts passieren kann.
Wenn wir dann aber bei wem anders sind und im Wohnzimmer z.B. genächtigt haben, zeigt sie gleiches Verhalten auch dort, was das Verteidigen etc. angeht, genau so wie bei meiner Mutter etc., wo wir öfter sind. Ihr bekannte Personen dürfen rumrennen, wo sie wollen, aber kommt wer Fremdes hinzu, gibts Ärger. Auch bemerkt habe ich sowas ähnliches draußen. Wir waren im Sommer mit einer Gruppe unterwegs, haben am See angehalten, Taschen an nen Baum gelehnt etc. Es kamen fremde Hunde hinzu. Als sie zu den Hunden kamen, kein Problem, aber als sie zu den Taschen gingen, kam Luna angeschossen, um die Taschen für sich zu beanspruchen.
Ja, wenn sie wo genächtigt hat, den Raum mehrfach durchlaufen ist, kann es sein, dass sie ihn als ihr Revier sieht. Manche händeln das so, dass sie Frauchen/Herrchen zuerst ganz bewusst den Raum abgehen, Hund schaut von draußen zu und wird erst dann dazu geholt.
So, nun habt ihr nen kleinen Einblick, nen ellenlangen Blick und ich würde mich über Einschätzung freuen, ob ihr meint, die Fehler liegen bei mir, oder ob es auch teilweise Veranlagung sein kann (Magyar Agar, was eventuell in Luna sein könnte, werden in Ungarn z.B. neben der Jagd auch für die Bewachung von Höfen etc. eingesetzt). Und natürlich die Bitte um Tipps, was ich tun kann.
Ja, es gibt natürlich auch rassebedingte Unterschiede. Es gibt Hunderassen, die schon immer als Wachhunde, Beschützer von Haus und Hof gehalten wurden. Bei diesen Rassen liegt es dann näher, dass sie auch einen Wachtrieb haben, als die reinen Begleithunde wie z.B. Möpse. Bei einem Hund mit Wachtrieb oder/und auch Schutztrieb ist es sehr wichtig Ruhe auszustrahlen, klar die Führung zu übernehmen.
Das schreibt sich einfach und im Grunde weiß ich es auch, aber es kann manchmal schon schwierig sein, das tatsächlich umzusetzen.
Ein kleiner Tipp wäre noch das Buch "Das Bellverhalten der Hunde" von Turid Rugaas. Das ist nicht besonders dick, aber es macht einiges klar, denke ich und es werden Tipps gegeben.