Rasse, Geschlecht, Alter eures Hundes?
Labrador/-vermutlich holländischer Schäferhund Mischlingshündin, weiblich, 3,5 Jahre
Hat euer Hund größeres Interesse an Sozialkontakten mit fremden Hunden?
Ja, hat sie.
Was schätzt euer Hund an Sozialkontakten, worum geht es ihm?
Sie mag das Rennen mit anderen Hunden, sich gegenseitig "jagen" im Wechsel
Spielt euer Hund mit fremden Hunden? Wenn ja, selektiert er da stark oder nimmt er alles, was auftaucht?
Um kleinere Hunde macht sie eher einen Bogen, bzw. ist da vorsichtig. Sie mag am liebsten schneele, spielfreudige Hunde. Bei Hunden, die kein Interesse bekunden, geht sie (nach meiner Erlaubnis und Kommando) kurz hin, schaut und geht dann weiter. Sie drängt sich nicht auf, wenn der andere signalisiert, dass er kein Spielinteresse hat.
Was würde euer Hund bevorzugen:
- Spiel mit einem (fremden) Hund
- Spiel/Übungen/Arbeit mit euch
- eigenständiges stöbern, schnüffeln, laufen, jagen
Schwierig, hängt vom anderen Hund ab. Wenn er ihre Liga ist quasi, etwa gleiche Größe und signalisiert, dass er spielen möchte, möchte sie erst mal hin (darf sie je nach Situation auf mein Kommando auch). Sie lässt sich dann aber abrufen und ich kann mit ihr in der Gegenwart anderer Hunde auch trainieren, arbeiten.
Wie verhält sich euer Hund spielverrückten/aufdringlichen Junghunden (nicht Welpen) gegenüber?
Wenn es ihr zu viel wird, zeigt sie es deutlich mit entsprechendem Verhalten. Sie knurrt dann, bellt. Bisher hat das auch immer gereicht, um zu aufdringliche Hunde abzuwehren. Sie legt es nicht auf Konfrontation an, weicht generell eher aus und möchte ihre Ruhe.
Hat sich das Interesse eures Hunden an fremden Hunden mit der Zeit gewandelt? Wenn ja, inwiefern und in welchem Alter?
Darko hatte am Anfang als wir sie bekamen mit 16 Wochen Angst vor jedem fremden Hund, wollte nur weg, wenn sie einen anderen sah.
Wir gingen dann zum Hundeplatz zum Welpenspiel, konfrontierten sie mit anderen Welpen und innerhalb von Sekunden war die Angst vergessen.
Sie hat wohl recht schnell gemerkt, dass andere Hunde doch o.k. sind und dass man mit ihnen Spaß haben kann.
Das ist bis heute so geblieben. Nur, dass sie eben an etwa gleich großen Hunden mehr Interesse zeigt, als an kleinen. Außerdem würde ich Darko als recht "kompetent" im Umgang mit verschiedensten Hundetypen bezeichnen. Sie hat die Hundesprache durch die vielen Hundebegegnungen, die sie hatte und immer noch hat gut verinnerlicht. Seit Sonntag weiß ich auch dass sie selbst dann (zumindest im Freilauf) nicht austickt, wenn sie wirklich von einem anderen Hund geärgert wird. Sie gibt zu verstehen, dass es ihr nicht passt und weicht dann lieber aus, geht ihrer Wege. Selbst wenn der andere sie immer wieder provoziert, verhält sie sich angemessen.
Ist euer Hund mit bestimmten Hunden unverträglich? Bestimmte bekannte Hunde oder bestimmte Rasse oder bestimmtes Auftreten oder mit dem eigenen Geschlecht?
Bei Darko lässt sich das nicht wirklich an Hundetypen fest machen: Wobei sie irgendwie mit Boxern, Möpsen, vermutlich durch die veränderte Schnauze nicht viel anfangen kann.
Bei einem Labrador unseres Vereins ist es so, dass sich beide offenbar gar nichts zu sagen haben. Wir haben uns letztenms mal zufällig im Wald getroffen. Beide Hunde liefen frei. Sie schnupperten kurz, das wars und gingen dann ihrer Wege. Das ist mit den beiden immer so.
Wobei man immer etwas wachsam sein sollte, selbst bei Hunden die sich kennen. Es kann immer umschlagen. Aber im wesentlichen ist Darko verträglich mit anderen Hunden.
Falls euer Hund mit bestimmten Hunden unverträglich ist oder allgemein unsicher ist, kennt ihr den genauen Grund?
Bei Darko ist es vermutlich Sympathiesache und wie der andere Hund sich verhält. Es hängt auch vom Umfeld und der Situation ab. Auf einem Gebiet, das Darko als ihres betrachtet verhält sie sich anders als auf völlig neutralem Boden. Sie ist aber gegenüber anderen Hunden gefestigt.
Ist euer Hund mit zunehmendem Alter eher selbstbewusster oder eher unsicherer fremden Hunden gegenüber geworden? Wie drückt sich das aus?
Darko ist eindeutig selbstsicherer geworden. Sie geht auf andere Hunde zu (war mit 16 Wochen vollkommen undenkbar) und wahrt dabei die Anstandsregeln wie schnüffeln, Bögen laufen...Allerdings legt sie auch ganz gern den Kopf auf den Nacken des anderen Hundes, was schon für eher dominantes Verhalten spricht.
Darf euer Hund fremde aufdringliche Hunde deutlich zurecht weisen?
Ja, darf sie, mit Knurren, Bellen. Im Zweifelsfall greife ich ein und verjage den anderen Hund, wenn er zu aufdringlich ist.
Ist das Verhalten eurer Hunde fremden Hunden gegenüber das Ergebnis von Erziehung oder hat euer Hund das selbst so entwickelt?
Es ist eine Mischung aus Erfahrungen mit anderen Hunden. Erziehung und ihr Lernprozess wie sie es für sich umsetzt. Darko hat bisher kine wirklich negative Erfgahrung mit anderen Hunden gemacht und das soll auch so bleiben.
Macht es einen Unterschied, ob euer Hund angeleint ist oder frei läuft?
Ich lasse angeleint keinen Hundekontakt zu. Weil die Hunde so ohnehin nicht wirklich spielen können und ich außerdem einen Hund möchte, der auch bei Hundebegegnungen ruhig an der Leine weiter läuft. Außerdem ist mir das Verletzungsrisiko bei 2 angeleinten Hunden zu hoch. Ich sehe darin auch keinen Sinn, dass sie sich unbedingt angeleint beschnüffeln müssen.
Wenn ich ruhig bleibe, die Leine locker lasse, wäre es aber so kein Problem.
Was ist für euch das Optimum an gutem Sozialverhalten?
Bezogen auf andere Hunde: Wenn ich mit ihr gut an anderen Hunden vorbei komme und sie im Freilauf mit anderen klar kommt. Was nicht heißt, dass ich erwarte, dass sie jeden anderen Hund abgöttisch liebt, mit jedem spielen muss. Es geht im Grunde darum, dass sie das Vorhandensein der anderen akzeptiert und das klappt gut bisher. Meistens ist sie es, die von anderen (meist kleinen Hunden) beim Vorbeigehen angeknurrt und angebellt wird. Sie läuft dann aber ausweichend einen Halbkreis und weiter mit mir, ohne weitere Beachtung.
Hat sich eure Einstellung zu Sozialkontakten mit anderen Hunden mit dem erwachsen werden eures Hundes geändert?
Nur insoweit, dass ich wirklich bestimme, wann, wo und mit wem sie sozialen Kontakt hat. Am Anfang war mir das mit dem Kontakt von 2 angeleinten Hunden noch nicht bewusst, aber seit langer Zeit, hat sie konsequent Null kontakt an der Leine aus oben genannten Gründen. Auch denke ich, dass sie nicht mit jedem Hund spielen muss. Zumal Situation und Umfeld es nicht immer zulassen.
Lasst ihr euern Hund viel selber regeln/aufdringliche Hunde zurecht weisen oder nehmt ihr ihm das ab?
Unterschiedlich. Letztens als ein Rüde wirklich aufdringlich war, ihr immer hinterher lief und sie schon deutlich Desinteresse signalisierte durch weg gehen, knurren, wenn er zu nahe kam, legte ich sie ins Platz, während mein Mann den Rüden stetig vertrieb. Das funktionierte gut und sie blieb im Platz wohl auch dankbar, dass wir diese Aufgabe übernahmen. Als der Rüde weit genug weg war, liefen wir dann weiter.
Im Allgemeinen, lassen wir es aber sie regeln.
Wie stellt ihr euch den perfekten Spaziergang bezüglich Sozialkontakten mit fremden Hunden vor?
Vor allem eins und zwar friedlich. Ich finde es gut, wenn die Hunde im Spiel Spaß haben, mir macht es Spaß dabei zuzusehen wie sie sich gegenseitig zum Spiel auffordern, sich spielerisch jagen. Ab und zu kann man vielleicht auch mal eine kleine Traingseinheit einbauen. Das bietet sich ja wegen der Ablenkung an und außerdem macht es den Spaziergang noch spannender.
Wie stellt euer Hund sich den perfekten Spaziergang bezüglich Sozialkontakten mit fremden Hunden vor?
Ich glaube, Darko ist da ziemlich meiner Meinung. :-)