Ich denke auch, dass man Strafe in dem Sinn nicht benötigt und schon gar nicht Schläge, Würgehalsbänder o.ä. Notwendig ist Konsequenz.
Ein Hund folgt freudig, wenn er das Gefühl hat, seiner Bezugsperson vertrauen zu können, das Gefühl der Sicherheit und vor allem Konsequenz. Diese Konsequenz heißt ganz "einfach", dass z.B. ein Sitz eben auch immer als Sitz in der Sphinx-Stellung gemeint ist, dass ein "Hier" auch Hier heißt, sprich, dass ein Kommando auch immer wirklich die gleiche Bedeutung hat nicht etwa beim Platz heute mal die Sphinxstellung und wenn Hundi sich dann locker hinlegt, allein, aufsteht auch egal...Platz heißt Platz, immer und überall. Das gibt dem Hund Sicherheit.
Da es mein Ziel ist, dass Darko mit Freude folgt, mache ich sehr viel über positive Verstärkung für richtiges Verhalten und es funktioniert. Ein Hund macht die Sachen, die sich in irgendeiner Weise für ihn "lohnen", er wägt sozusagen Kosten und Nutzenvorteil ab. So in der Art, bringt es mir jetzt mehr Fun, wenn ich zu Frauchen renne oder aber sollte ich doch lieber zu dem Hund dort drüben.
Die Methode mit positiver Verstärkung dauert möglicherweise etwas länger als die Methode über Zwang und Meideverhalten, aber man hat am Ende einen Hund der auch die Kommandos mit Freude ausführt.
Ich bin selber Anfängerin, dennoch habe ich schon unterschiedliche Traingsmethoden und ihre "Erfolge" gesehen. So gibt es Hunde, die traben richtig gelangweilt neben Frauchen und Herrchen her, trotten hinterher, obwohl es gerade gewünscht ist, dass sie mit Blick zum Hundeführer Fuß laufen. Bei manchen hat man das Gefühl, dass sie aus Angst "mitarbeiten". Mir wurde letztens gesagt, dass man direkt neidisch werden könnte wie mich Darko anschaut (anhimmelt? "g"), wie aufmerksam sie ist und ich habe das durch Wiederholungen, Motivation und Leckerli, Spiel erreicht. Sie wartet regelrecht auf das nächste, was sie machen kann, arbeitet gern mit und ich mag diesen Blick von ihr, so in der Art, was machen wir als nächstes schönes? Es mag komisch klingen, aber uns hat beim Grundgehorsam auch geholfen, Tricks zu lernen, also Dinge, an die man total locker rangeht. Klappt es heute nicht, dann halt morgen, Lernen ohne Druck und Zwang und mit Spaß für beide Seiten und ich beende jede Trainingseinheit mit einem Erfolg für Darko, im Zweifelsfall einer Übung, die schon perfekt sitzt.
Insofern denke ich, dass wir da auf dem für uns persönlich richtigen Weg sind. Ich denke auch, dass jeder Hund anders ist, aber dennoch mag es, glaube ich jeder Hund, Erfolgserlebnisse zu haben.
Und die Sache mit dem Alpha-Wurf...wenn ich zu Darko gehe, sie entspannt auf der Seite liegt. Ich sie dann unter den Vorderbein anfasse, legt sie sich selber halb oder manchmal ganz auf den Rücken, streckt die Hinterpfote so etwas seitlich hoch, so dass ich sie überall kraulen kann. Gewaltvoll auf den Rücken gedreht habe ich sie noch nie, höchstens mal im Spiel, wenn wir beide gerade getobt haben und sie es dann von sich aus machte. Aber einfach so aus der Kalten? Nie, warum auch.
Und wir lassen Darko für ihr Futter "arbeiten", eben so beim Spaziergang auch mal kleinere Trainingseinheiten. Ich ändere dann auch meine Körperhaltung, den Gang, so dass sie genau weiß, jetzt ist erst mal Konzentration angesagt. Diese "Methode" funktioniert bei ihr sehr gut, wobei da jeder sicher seine Methode finden muss, weil jeder Hund anders ist und jeder Mensch auch...Ich habe kein Problem damit, Darko auch in der Öffentlichkeit richtig zu loben, unabhängig von den zweifelhaften Blicken evtl. Umherstehender. Ich habe auch gemerkt, dass dieses "Anbrüllen" des Hundes für Kommandos nicht wirklich notwendig ist, wie man es öfter auch auf Hundeplätzen sieht, wenn er eben folgen WILL. Das lässt sich ganz einfach testen...man sage einem Hund ein Kommando mit direkter Aussicht auf Belohnung und dann noch mal ohne diese Aussicht. Da gibt es dann sicher Hunde (wohl die meisten), die für das Leckerli (Spiel, was auch immer) so gut wie alles sofort und auf den leisesten Wink machen würden. Ohne Leckerli sagt sich Hundi dann, ach wozu lass sie doch reden, der Rasen duftet viel zu interessant, ach und da drüben das Eichhörnchen...Aber ob da dann Anbrüllen wirklich hilft??? Ich habe durch Darko gelernt dass Hunde (wenn sie wollen) ein sehr feines Gehör haben, dass im Grunde flüstern reicht, um sie zu einem Sitz oder Platz zu bekommen, Körpersprache, Handzeichen wenn sie entsprechend konditioniert sind, bzw. eben folgen wollen weil sie wissen, dass irgendwann eine Belohnung auf sie wartet, sei es ein Spiel mit Frauchen, Leckerli, was auch immer den speziellen Hund motiviert und damit sind wir wieder bei positiver Bestärkung. O.k. auf Entfernung sollte man die Lautstärke schon anpassen, aber im Grunde ist schon fast aggressives, bedrohliches Anschreien des Hundes absolut nicht notwendig, denke ich.
Ich weiß nicht mal wie die Methode, nach der ich gehe heißt oder welche bekannte Hundetrainer evtl. ähnlich arbeitet. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass es mit Darko so sehr gut funktioniert. Meine Methode ist vermutlich ein Sammelsurium verschiedener Ansätze, weil ich mir das für uns passende einfach rausgesucht habe, habe ja Darko´s Reaktion mitbekommen und ich finde es Klasse, faszinierend wenn es wirklich ein Mensch-Hund Team ist. Der Hund freudig reagiert ganz ohne Anschreien, Zwang.
Darko´s World ;-)