Deiner Beschreibung nach hast Du einen Hund, der sehr unsicher ist und vor vielen Dingen Angst hat. Ich weiß nicht, ob es auf schlechte Sozialisation in seiner Welpenzeit zurückzuführen ist oder was sonst der Grund ist. Leider beobachte ich ein solches Angstverhalten oftmals bei Hunden kleiner Rassen.
Wichtig ist, dass er lernt, dass andere Hunde nicht automatisch böse sind und er nicht von vornherein Angst vor ihnen haben muss. Das bekommst Du aber garantiert nicht hin, indem Du ihn mit Wasser bespritzt!!! Mit dieser Methode bestärkst Du ihn lediglich in seiner Vermutung, andere Hunde sind böse. Es liegt an Dir, ihm ein "gutes Gefühl" beim Zusammentreffen mit anderen Hunden zu vermitteln.
Sobald Dein Hund beim Erblicken eines anderen Hundes anfängt zu bellen, ist die Distanz zum anderen Hund, die er ertragen kann, bereits zu kurz. Du solltest mit ihm trainieren, dass immer dann, wenn er beim Anblick eines anderen Hundes ruhig und gelassen bleibt, er etwas Schönes (evtl. ein tolles Leckerli) erlebt. Bitte aber genau darauf achten, dass er in diesem Moment wirklich noch ruhig und unbeteiligt ist, sonst würdest Du ja sein Angstverhalten belohnen. In ganz kleinen Schritten kannst Du Dich dann an andere Hunde heranarbeiten.
Du schreibst, dass er seine Rute am Anfang immer "unten getragen" hat, diese mittlerweile aber nach oben geht. Das ist ganz normal. Dein Hund hat mit der Zeit gelernt, durch dieses Verhalten die anderen Hunde meistens auf Abstand zu halten und nun wird er in diesem Verhalten immer sicherer, daher geht die Rute mit der Zeit nach oben.
Mit dem Besuch zuhause würde ich es ebenso machen. Solange er sich ruhig verhält, lobe ihn. Mache ihm den Besuch schmackhaft, indem Deine Besucher den Hund mit Leckerlis füttern. Weise ihm in der Zeit des Besuches einen festen Platz zu, auf dem er sich aufhalten soll, ohne dass er dort angesprochen oder gestört wird. So wird sich Dein Hund sicherer fühlen. Sollte er dann immer noch der Meinung sein, bellen zu müssen, sobald einer der Fremden aufsteht, sagst Du ihm in einem ruhigen Ton "Aus" oder was Du für diese Fälle an Hörzeichen benutzt. Wichtig ist Deine eindeutige und ruhige Körpersprache dazu, damit Dein Hund lernt, dass Du die Aufgabe hast, daheim zu entscheiden, wer sich wo bewegt. Dies alles wird zu einem sicheren Verhalten und einer besseren Bindung an Dich beitragen. Strafen und Schimpfen wären in dieser Situation absolut falsch, da Du Deinen Hund für seine Angst bestrafen würdest.