Hm, wenn die pathogenen Keime im Darm überwiegen, dann entsteht in der Regel eine Dysbiose.
Am unauffälligsten war er, nachdem er letztes Jahr antibiotisch behandelt wurde (Campylobacter) und danach ein Probiotikum bekommen hat. Da war ein paar Monate lang alles prima.
Probiotika, also die "guten" Bakterien, bringen nur einen gesundheitlichen Vorteil, wenn sie langfristig und in ausreichender Menge verabreicht werden. Oft besteht das Problem, dass nach Ende der Therapie die angesiedelten "guten" Bakterienstämme wieder verschwinden und der Darm bzw. das Mikrobiom wieder in seine "gestörte" vorige Ausgangslage zurückkehrt.
Pathogene Keime sind pfiffige Gesellen und inzwischen auch vielfach resistent gegen Antibiotika.
Man kann sie unter Umständen "in Schach" halten, in dem man ihren Lebensraum "unwirtlich" gestaltet. Es fehlen zwar noch ausreichende Studien beim Menschen, aber im "Mäuseversuch" gibt es durchaus belegte Studien über eine Verbesserung durch den Einsatz alternativer Phytomedizin, z.B. bei einer akuten Campylobakteriose.
Konkret bedeutet das, dass eine Behandlung u.a. mit Carvacrol (Wirkstoff im Oregano), Curcumin ( Kurkuma), Sulforaphan ( Wirkstoff im Brokkoli und Kohlgemüse) Isothiocyanate ( Wirkstoffe in Meerrettich und Kapuzinerkresse), sowie ätherische Öle u.a. aus Nelken oder Kreuzkümmel.
Eine einheitliche Dosierung gibt es nicht und welche der genannten Substanzen auch langfristig im Hundedarm pathogene Keime verdrängen, weiß ich natürlich auch nicht, aber die Behandlung ist kein Pflanzen-Hokuspokus, sondern wird aktuell wissenschaftlich intensiv erforscht.
Bei der Windschnute kommt langfristig Carvacrol zum Einsatz. Ab und zu Curcumin und frische Kapuzinerkresse. Früher auch bei Ashley und dazu regelmäßige mikrobiologische Untersuchungen. Weiß gar nicht, ob die Labore noch entsprechende Untersuchungen anbieten.
Jedenfalls habe ich den Darm immer noch im Blick, schon allein weil das Mikrobiom als metabolisches und immunologisches Organ eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Hundes spielt.