Da der kleine über einen recht langen Zeitraum Antibiotika nimmt, ist seine Magen-Darm-Flora sicher angeschlagen. Wie kann ich ihm da ernährungstechnisch helfen? Joghurt? ...?
Ja......Naturjoghurt kann durchaus sinnvoll sein.
Nach einer längeren Antibiotikatherapie ist eine Reduktion der dominierenden, anaeroben Spezies, wie z.B. Lactobazillen wissenschaftlich nachgewiesen. Leider erholen sich die anaeroben Bakterien nur sehr schlecht und langsam.
Als falsch erwiesen hat sich die Annahme, die physiologische Bakterienflora würde sich binnen weniger Tage/Wochen nach Ende der Antibiotikatherapie normalisieren.
Die verminderte Vielfalt und die massive Verringerung der sog. "guten" Bakterien schafft für Antibiotika-resistente Erreger, wie z.B. Chlostridien ein günstiges Milieu. Insofern hat der Hund ggf. sehr viel länger mit pathogenen Keimen im Darm zu tun als bisher angenommen. Ich würde also keinesfalls einen Darmaufbau zu beenden.
Neben Probiotika wie Joghurt sind Ballaststoffe beim Darmaufbau sehr wichtig. Wird oft vergessen, aber Ballaststoffe sind die Hauptsubstrate für die "guten" Darmbakterien.......also quasi ihre "Nahrung". Ohne Ballaststoffe bleibt das mikrobielle Ungleichgewicht beim Darmaufbau bestehen und die "guten" Bakterien habe kaum eine Chance sich zu kolonisieren.
Hier eine Info zu Ballaststoffen allgemein, aber auch für den Hund interessant
https://www.ndr.de/ratgeber/ge…erz,ballaststoffe150.html
Ich würde auch gerne Gewürze hinzufügen
Gewürze sind eine gute Sache, aber sie sollten schon gezielt eingesetzt werden. Viele Gewürze sind ja auch Heilkräuter mit entsprechender Wirkung.
Es gibt Kräuter/Gewürze für die Verdauung, fürs Immunsystem, für die Atmung, für die Gelenke, für die Nerven, gegen Parasiten usw.........und sie können scharf und bitter schmecken. Die Anwendung sollte gut überlegt sein. Leider gibt es bei Hunden kaum Empfehlungen/Richtlinien, was die Dosierung betrifft.
Bei einem 3 Kilo Hund wäre ich auch vorsichtig. Ein Blättchen frischer Basilikum wird nicht schaden, aber Salbei kann unter Umständen den Magen belasten. Bitterstoffe sind zwar wichtig für die Verdauung, aber die Pflanzen enthalten unterschiedliche Mengen an Harz-und Gerbstoffen und dürfen nicht willkürlich verwendet werden.
Man kann mit Kräutern und Gewürzen die Hundeküche auf jeden Fall sinnvoll optimieren, aber ich würde mich vorher ein wenig mit Kräuterkunde beschäftigen. Es gibt auch inzwischen gute Literatur zum Thema: