Es ist viel passiert während das DF renoviert wurde. Dazu kopiere ich hier mal meine Berichte von anderer Stelle hinein und fasse etwas zusammen:
31.01.2011
Am Samstag (29.01.2011) hat Blue mich auf seine eigene Weise davon abgehalten zuviel mit ihm zu trainieren. Er hat während wir einkauen waren mal eben eine Packung Trockenhefe gefressen, also auf zum TA und der gute durfte nach einer Spritze dann ordentlich ko... Da war Frauchen sogar etwas schadenfroh, als sie daran dachte wie es zuhause aussah, dann Mehl hatte er auch verteilt. Lag alles bereit für einen Kuchen zu ihrem Geburtstag. Während dessen kümmerte ich mich um den geplatzten Heizkörper in der Garage. Wenn mal alles klappt ist ja auch langweilig.
Gestern (30.01.2011) waren wir dann aber wieder los. Aus dem Auto raus ist Blue schnurstracks an mir vorbei. Ich hatte den schwarzen Hund im Wald nicht gesehen, er schon. Er spielte etwas und dann hab ich ihn geholt, angeleint und auf zum Start. "Okay" und ab gings. Im Galopp um die Kurve und dann... gleich zwei Hunde auf den letzten 500m, "Halt". Der eine sortierte seine Leine die ihn hinter dem Schäferhund hinterherzog und bog in den Wald ab. Mutter und Tochter blieben mit ihren beiden Hunden, BC-Mix und JRT, stehen und schauten mich neugierig an. "Okay" und weiter gings. "Weiter" am Schäfer im Wald vorbei (hat ja super geklappt, dachte ich noch)... "Weiter"... nix. Etwa 4m breiter Weg die Hunde standen links und wir fuhren rechts. Da musste Blue hin. Ich zog einmal hinten an der Leine das wir vorbei kamen, dann "Lecker, lecker Auto" sofort fokusierte er das 300m entfernte Ziel und auf "Okay" ging es den letzten Teil ohne Bremse zum Futter.
Als die beiden Hunde an uns vorbeigingen war Blue so auf sein Fressen fixiert (roher grüner Pansen mit etwas Innereien und Gemüsemischung), da war es ihm egal.
War trotz allem sehr zufrieden. Dass das "Weiter" noch nicht so klappt war mir klar, das müssen wir auch an der Leine noch üben, aber man merkt deutlich, dass er mehr Kraft entwickelt. Er zieht mich viel schneller auf Geschwindigkeit, was allerdings auch durch den festen, harten Boden begünstigt wird. Ich denke die Schritte in denen ich die Strecke verlänger können ruhig grösser sein. Heute also wieder Pause und morgen dann direkt kurz vor die zweite Kurve und Samstag oder Montag schon rum???
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02.02.2011
Gestern (01.02.2011) war so ein Tag... da hätte ich es wohl bleiben lassen sollen. Falscher menschlicher Ehrgeiz nenne ich es mal. Frauchen war mittags mit Blue spazieren, währen dich im Renovierstress war. Kam zurück und meinte: "Heute kannste Ziehen vergessen. Blue frisst die ganze Zeit Gras und streckt sich dauernd, der hat irgendwas." Daraus macht Herrchen: "Die will doch nur das es hier weitergeht, und morgen muss ich arbeiten, dass wären dann gleich wieder drei Tage Pause..." Also packt er sich am späten Nachmittag das Auto, den Hund ein und fährt los.
Habe dann die Strecke fast bis zur nächsten Kurve verlängert, aber auch auf dem Weg dahin fraß er schon dauernd lieber Gras. Ich wollte aber nicht umdrehen, weil er ja nun mit Geschirr an und Vorbereitungen auf Rollern eingestellt war. So ließ er mich erstmal ewig schmoren, bis er denn endlich mal sowas wie ein Lineout machte und mehr als ein schnelles Traben war nicht drin. Wenn er mal angaloppierte, dann ging er schnell wieder zruück in den Schongang. Habe mehrfach angehalten und erst die letzten 150m zum Auto gingen dann im schnellen Galopp mit so 27 km/h. Das "Get Up" brachte auch nix, also hab ichs lieber gelassen, denn sonst nutzt es sich nur ab.
Hab mich dann doch etwas geärgert, weil Frau wieder recht hatte, aber sehe das postitive darin, nämlich das wir die Strecke wieder etwas verlängert haben. Heute Arbeit und morgen unter hoffentlich besseren Voraussetzungen weiter.
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08.02.2011
Wo fang ich an? Woran liegts? Was ist nur wieder los?
Seit meinem letzten Eintrag haben wir jetzt wieder dreimal trainiert, nämlich am Donnerstag (03.02.), Sonntag (06.02.) und eben gerade (08.02.). Habe die Streckenlänge bei etwa 800m belassen und trotzdem geht es nicht weiter. Das schöne konzentrierte Arbeiten wie in Level 1, wo er das Ziel sehen konnte, oder wir nur kurz hinter der ersten Biegung waren ist dahin. 200m mehr und nix geht mehr. Bummeltrabernasehoch on its way to... ja wohin eigentlich?
Alles scheint interessanter, die Nase ewig hoch mit der Witterung drin. Ich kann ihn halten lassen, aber dann hält er den langen Riechkolben erst recht hoch und wittert. Wenn ich es ihm beim Bummeln mit der Bremse schwer mach, um dann beim Galopp zu lösen, wenn er da denn überhaupt mal hinkommt, dann wird er nur langsamer und ... . Am Start dauert es manchmal ewig, bis er denn im Lineout steht und wir loskönnen.
Natürlich gibt es auch Postives! Zum Beispiel sind wir sauber abgebogen, obwohl keine 20m weiter ein Hund war, den er gern kennengelernt hätte, oder wir sind an Spaziergängern vorbeigefahren fast als wären sie Luft.
Wenn ich beim Schreiben drübernachdenke, dann scheint neben allenmöglichen äusseren Einflüssen das hohe Wildaufkommen zur Zeit unser Problem zu sein, aber das haben wir hier momentan überall und daran arbeiten wir täglich, da ich auf meinen Spaziergängen mit ihm 100% Wildsichtung habe. Ich will nur eben weiterkommen, aber wie?
Morgen werd ich ihn gleich wieder vorspannen, weil mein Dienstplan vorsieht, dass ich jeden dritten Tag arbeite und zwei Tage Pause sind mir zuviel. Allerdings werd ich mal wieder die ursprünglichen 500m von Level 1 fahren mit Ziel vom Start an in Sicht. Wenn das dann mal wieder klappt, dann ist es vielleicht das was uns fehlt zur Motivation für Weiteres. Vielleicht war ich mit der Steigerung auch einfach zu schnell, obwohl ich denke es liegt eher an der Ablenkung, aber es geht ja eben auch darum in ihm den Schalter umzulegen auf dem steht "Wenn Du sauber arbeitest gibt es danach Dein Futter." Ich dachte das wäre schon passiert.
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11.02.2011
Positives berichten ist immer schöner, aber leider gibts da nix. Ok, Leinenführigkeit wird viel besser, wir kommen besser an anderen Hunden und langsam auch am Wild vorbei, aber das Ziehen...
Ich komme mir vor als steh ich fast wieder am Anfang, obwohl wir so weit waren, es so gut lief, ich dachte der Hebel in seinem Kopf wäre umgelegt gewesen. Jetzt zieht er nicht mal mehr die 500m vom Anfang mit Ziel in Sicht konzentriert durch, was ich Mittwoch und heute probiert habe. Heute hab ich mich sogar am Start absetzen lassen, weil ich dachte Blue könnte dann auf dem Weg dahin, da legen wir ja unsere Zugstrecke sonst immer entgegengesetzt zu Fuss zurück, weniger Reize aufnehmen. Pustekuchen.
Den Kopf hoch die Ohren auf Empfang und die Blicke der Nase nach rechts und links im Wald, so zuckelt er dahin. Am Start auf "Lecker, lecker Auto" die Zugleine straffen und sich mit den Hinterpfoten schon für den Start eingraben wie vor einiger Zeit... auch nicht mehr. Minutenlanges Warten bis man los kann.
Der Mensch dabei wahrscheinlich auch schon nicht mehr mit dem richtigen Mindset, zweifelt er doch schon daran das gesteckte Ziel noch vor dem Ende der Zugsaison zu erreichen und überlegt ob er nicht doch wieder einfach km um km mit Wuffel durch die Prärie zuckeln soll. Aber wird dadurch die Einstellung des Hundes zur Arbeit anders? Eher nicht denke ich.
Wo liegt der Fehlerteufel? Dass nicht Blue den gemacht hat oder macht, sondern wenn dann ich ist mir klar, aber ich finde ihn nicht. Ich werde mir doch nochmals eine neue Strecke suchen. Dabei notfalls Abstriche machen beim Belag und versuchen einen Trail ohne Wildablenkung zu finden. Wenn ihr es also demnächst im Radio hört, dass auf der A23 sind dann wir.
Wenn jemand ne Idee hat welchen Fehler ich machen könnte, woran es liegen könnte, oder mich einfach nur trösten will der möge dies gern im Kommentarthread tun. Was wäre ich doch jetzt gern Hund, dann müsst ich mir um all dies gar keine Gedanken machen.
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aktuell:
Mehr Spaß für Blue stand heut auf dem Programm. Er durfte zwischendurch, wo es 100% wildfrei war mal wieder von der Leine. Kam dort zu 100%, sofort und im Sprint auf jeden Abruf. Zugarbeit stand nicht auf dem Tagesprogramm und doch soll der Tag hier rein.
Nachmittags dann nach drei Wochen Abstinenz endlich wieder auf den Hundeplatz. Das Freudengeheul ging hinten im Auto los, sobald die Strecke erkannt wurde, hörte aber auf als die Klappe aufging, weil er weiß sonst kommt er nicht raus aus der Box.
Spielen, Toben mit den Kumpels, neue Hunde schnüffeln und Rennen! Wow!
Die üblichen Unterordnungsübungen klappten super und der Abruf während des Spiels auch. Danach steht dann immer etwas Agility an oder ein Spaziergang. Weil es sehr voll war entschied ich mich für den Spaziergang, denn da sind mir die Wartezeiten zu lang. Über meinem Kopf leuchte dann plötzlich eine 100 Watt Birne, als ich wie Wickie meine Nase rieb und mir dachte: Blue will bei den Spaziergängen immer vorne sein, zieht an der Leine und ist höchst motiviert... Zuggeschirr ran, Bauchgurt um und Zugleine dazwischen! So Canicrossten wir im lockeren Dauerlauf vor den anderen weg.
Meine erste etwas längere Strecke von etwa 1,5 km auf diesem Gebiet der gemeinsamen körperlichen Ertüchtigung. Ich war viel zu warm angezogen, aber es hat uns beiden Riesenspaß gemacht. Ich habe auf der Strecke mit dem Widerstand für Blue experimentiert und er hat die komplette Strecke in einem durchgezogen. Zum Ende hin hab ich ihn mit "Get Up" in den Galopp gebracht, das war schon fast Fliegen für mich.
Auf dem Hundeplatz stand er dann mit hängender Zunge da und war super glücklich und das Wasser reichte als Belohnung neben meiner offensichtlichen Freude. Er beruhigte sich schnell wieder von Atmung und Puls und die anderen HH dort staunten nicht schlecht und löcherten mich mit Fragen (Wenn da mal nicht der ein oder andere bald mitmacht).
Wieder zuhause waren wir platt, glücklich und es wurde mal wieder richtig geschmust frei nach "Bewegung, Disziplin und Zuneigung in der Reihenfolge". So störte mich nicht mal der Schnee heute Nacht, denn Canicrossen ist ja wetterunabhängiger als Roller fahren und dafür hab ich mir den Gürtel seinerzeit ja auch zugelegt.
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Es geht also hin und her, aber doch immer weiter!