Hallo,
ich wollte euch hier mal unsere beweggründe für den entschluß eine künstl. hüfte zu implantieren, den verlauf der behandlung und der nachsorge schreiben.ich hoffe somit manchen von euch ein paar tipps geben zu können, die genauso unsicher sind wie wir es waren,egal für welche methode ihr euch entscheiden solltet.
als die schwere hd bei unserem hund festgestellt wurde (es war genau an ihrem 1. geburtstag) waren wir aus allen wolken gefallen.nach rücksprache mit unserm TA schilderte er uns auch verschiedene behandlungsmethoden.er sagte aber auch etwas von einschläfern,wenn einem das alles zu viel bzw. zu teuer ist und man keinerlei emotionale bindung zu einem tier hat (ja ja so leute gibt es auch :irre: ).
nun ja, wir machten uns daran die verschiedenen möglichkeiten weiter zu untersuchen.dabei sind wir auf folgende möglichkeiten der behandlung gestoßen.
- Goldakkupunktur (GA)
- Physiotherapie/ Futterumstellung
- Horizontaltherapie
- Dreifache Beckenosteotomie (DBO)
- Femurkopfresektion
- Das künstl. Hüftgelenk
so, das war natürlich mal eine ganze menge an möglichkeiten.jetzt galt es zu sondieren.wie man an dem thread "Welche Behandlung bei HD" sehen kann,waren wir total überfordert mit der entscheidungsfindung obwohl wir uns wirklich überall schlau gemacht hatten (oder vielleicht gerade deswegen).
egal wenn man gefragt hatte, jeder hielt natürlich seine methode für die beste lösung.
wir haben dann alles miteinander verglichen und uns doch für die künstl hüfte entschieden.
auch wenn die op bis jetzt mit voruntersuchung knapp 3000 € gekostet hat und das ein stolzer betrag ist.aber der hund gehört mittlerweile voll zur familie und bei diesen "hundeblicken" war unser herz eh gebrochen.
die andern behandlungsmethoden haben wir aus folgenden gründen abgelehnt:
GA:
wir sind eher anhänger der "normalen schulmedizin" und können uns keine heilende wirkung damit vorstellen.es mag sein das der hund dann wohl keine schmerzen hat und ein gutes leben mit seiner hüfte führen kann, aber irgendwann wird es wohl doch zu einer weitern behandlung kommen.außerdem wird das mittlerweile von so vielen TÄ angeboten, die das evt. für sich nur als weitere einnahmequelle entdeckt haben und die nicht 100% wissen, wo die entsprechenden punkte für die akkupunktur liegen bzw. finden. ->abgelehnt
Physiotherapie/Futterumstellung:
auch hier wird keine defekte hüfte wieder in ordnung gebracht werden können.muskelaufbau durch gezielte bewegung sehe ich schon als wichtigen punkt an, aber halt nicht als einzigste maßnahme.mit dem futter sieht es genauso aus. -> abgelehnt
Horizontaltherapie: dies wurde uns hier im forum vorgeschlagen (danke dafür).auch das konnte uns nicht überzeugen.die defekte hüfte kann dadurch auch nicht "repariert" werden. -> abgelehnt
Dreifache Beckenosteotomie (DBO):
hier wurden wir schon aufmerksamer.es wurde darüber auch schon viel hier im forum geschrieben mit wirklich tollen ergebnissen.aber soweit ich es richtig deuten konnte, kommt es dort auch auf den winkel der "verstellten knochen" drauf an, da es hierbei dann auch wieder zu athrose kommen kannes ist ebenfalls ein sehr großer eingriff,dauert in der heilungsphase ebenfalls recht lange und von den kosten her mit der künstl. hüfte zu vergleichen.eine entsprechenden TA bei uns der nähe zu finden war auch nicht möglich. -> abgelehnt
Femurkopfresektion:
dies ollte nur bei kleineren hunden angewendet werden,was unseren hund ausschließt,da es sich um einen schäferhund-mix handelt, der ~ 30 kg auf die waage bringt. -> abgelehnt
die behandlung mit der künstl. hüfte:
wir haben unseren hund einer voruntersuchung unterziehen müssen, bei der er geröntgt wurde und auf evt. infektionskrankheiten untersucht wurde.das röntgen war nötig um die richtige größe für das implantat zu bestimmen.das gelenk wurde einzementiert,wir haben also kein zementfreies implantat benutzt.zwar besteht die möglichkeit das der hund allergisch auf den zement reagiert, aber die wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering.beim zementfreien implantat wird das gelenk verschraubt.dies wird zwar in der humanmedizin angewendet hat aber wohl auch den hintergrund,das ein menschenleben in der regel länger dauert als ein hundeleben und das künstl. gelenk nur zwischen 10 und 15 jahren hält. beim zementierten geht das erneuern dann wohl schwieriger wie beim verschraubten.aber beim zementierten gelenk wird die kraft großflächig verteilt,beim verschraubten gelenk größtenteils auf den verschraubten punkten.
der große tag war nun also da. unsere "Jo" wurde morgens gleich operiert und wir konnten mittags dann in der klinik anrufen, wo uns der positivwe verlauf der op mitgeteilt wurde.sie musste aber noch eine nacht zur kontrolle in der klinik bleiben.gestern morgen haben wir sie dann abgeholt.sie war schon wieder voller bewegungsdrang und zeigte keine anzeichen von schmerzen,was aber bei unsere "Jo" nichts zu bedeuten hat,da sie höchst schmerzunenpfindlich ist (z.B. selbst mit ausgekugelter hüfte ging sie noch auf die hinterbeine um aus dem fenster zu schauen
).
nun kommt es sehr stark auf die entsprechende pflege während der heilungszeit an,da der knochen mit dem zement "verwachsen" muss.der erste monat darf sie absolut nicht toben,treppen steigen und ähnliches.auch das gassi gehen fällt flach.nur schnell raus,das geschäft erledigen und dann wieder ruhen.auch ist darauf zu achten,das sie sich nicht an ihrer wunde leckt,da somit eine entzündung entstehen könnte,was nicht gut wäre.sie bekommt deshalb noch antibiotika.nach euiner woche müssen wir dann zum 1. kontrollröntgen.durch die vielen "verbote" sind wir natürlich sehr stark eingespannt und haben prakt. eine 24 std.-pflege zu leisten.naja,für was hat man denn urlaub???
ich werde hier allerdings den weiteren heilungsverlauf unserer "Jo" schreiben um anderen eine kleine hilfe geben zu können.
das alles was ich hier geschrieben habe, sind unsere meinungen und kenntnisse und sollten nicht verbindlich für andere behandlungen genommen werden.auch weiß ich nicht ob das alles so seine richtigkeit hat,aber wir sind keine ärzte oder heilpraktiker, sondern einfach nur besorgte hundebesitzer die das beste für ihren hund wollen.
wir hoffen das so etwas den meisten hunden und hundehaltern erspart bleibt.falls jemand noch etwas wissenswertes weiß oder anderer meinung ist,möchte er es doch gerne hier posten.