Huhu - ich hab mal wieder eine Situation hier
Wir haben mal ne andere Hundeschule ausprobiert und sind dort jetzt zweimal im Junghundekurs gewesen. Eigentlich hatte ich von dort nur Gutes gehört, bin aber ein bisschen enttäuscht.
Milo ist knapp 6 Monate alt, und (typisch Kleinhund ?) schon recht weit entwickelt - zumindest nehm ich das an. Er interessiert sich z.B. schon intensiv für Hündinnen und würde auch gern ständig an ihnen herumschlecken und aufreiten, wenn ich ihn lassen würde. Das unterbinde ich aber, selbst wenn sich die Hündin nicht wehrt. Ich denke, das kann er jetzt schon lernen, dass er seine Begeisterung beherrschen muss.
Nun war es so, dass beide Male im Junghundekurs dieser HuSchu eine kurz vor der Läufigkeit stehende Hündin mitlief (jedes Mal eine andere), und meinen Kleinen kurzerhand auf Rosa Wolke 7 geschickt hat, wo ich kaum mehr zu ihm durchdringen konnte. Finde ich jetzt nicht so furchtbar schlimm, denn früher oder später müssen er und ich uns ja mit seinem Sexualtrieb auseinandersetzen. Das heisst aber für mich, dass ich ihn auch dann konsequent von der Hündin runterhole bzw fernhalte und er sich zu beherrschen und mit mir zu arbeiten hat.
Nun sagte mir aber die Trainerin beim heutigen Spielen, dass ich beim Aufreiten nicht eingreifen solle, denn das sei Kontaktaufnahme, und die Hündin würde sich schon von selber wehren. Tat sie aber nicht (sie ist ja selber noch total unerfahren), und die Annäherungsversuche meines Hundes wurden immer wilder. Aber mir wurde gesagt, ich solle nicht eingreifen. Also hab ich mich gefügt, wenn es mir auch nicht gepasst hat.
Abrufen konnte ich ihn nach seiner Schleck- und Aufreit-Orgie aber schon nicht mehr, sondern musste ihn richtiggehend einfangen. Die Leinen-Übung danach konnte ich auch vergessen, da er nur zu der Hündin gezogen hat. Bei der Abrufübung rannte er erst brav zu mir, dann -zack! vorbei und zu der Hündin. Okay, da darf ich mich nicht ärgern, das ist für ihn ne relativ neue Erfahrung und er muss da erst noch mit umzugehen lernen. Aber worüber ich mich geärgert habe, war das Unverständnis der Trainerinnen. In der ersten Stunde wurde mir die missglückte Abrufübung (Hundi kam nicht zu mir, sondern schlüpfte lieber mit der Nase besagter Hündin fast in den Popo) von einer anderen Trainerin im Vorbeigehen so kommentiert: "Der Hund hat offensichtlich eine stärkere Bindung zu anderen Hunden als zu Ihnen".
Damals hab ich das noch stillschweigend geschluckt, in der Hoffnung, das die fast-läufige Hündin beim zweiten Mal nicht dasein würde. Dafür war ne andere da!
Wenigstens beruhigte sich mein Heiss-Sporn heute nach einer Weile und konnte endlich zeigen, dass er keine mangelnde Bindung zu mir hat und wir fleissig die Kommandos und Anschauen etc. geübt hatten, denn auf einmal klappte alles einwandfrei. Da meinte dann die Junghunde-Trainerin zu mir, vielleicht liege es ja doch an der bevorstehenden Läufigkeit der Hündin, und ob meiner denn noch nicht kastriert sei. Ich hab sie nur perplex angeschaut: "Er ist doch erst 6 Monate alt!" Da meinte sie nur: "Ups, der ist aber frühreif."
Zu ihrer Verteidigung, sie haben dort vor allem grosse Hunde (Milo ist bei weitem der Kleinste), und vielleicht ist meiner wirklich einer vom extrem frühen Schlag. Aber meiner Meinung muss eine Hundetrainerin doch über so frühpubertäres Verhalten besser Bescheid wissen, und mir statt mangelnde Bindung unterstellen, lieber ein paar Tips geben, wie ich meinen Romeo besser unter Kontrolle kriege? Ich will ihn nämlich gar nicht unbedingt kastrieren lassen, sondern lieber mit ihm üben, dass er trotz Trieb und Ablenkung auf mich hört. Aber irgendwie ging sie da gar nicht darauf ein.
Oder erwarte ich da zuviel? Dass mein hormon-gebeutelter Jundhund wegen einer süss duftenden Hündin jetzt gleich ne stärkere Bindung zu fremden Hunden als an mich haben soll, hat mich ja schon irgendwie gekränkt..