Beiträge von milospeed

    feffi: Danke Veronique! Ja, bin grad stolz wie Bolle, dass er das begriffen hat. Ich seh ihn grad mit ganz anderen Augen, weil er so toll mitmacht, sieht aus als motiviert ihn das zusätzlich. Ich hab gemerkt, ich denk nicht mehr gleich "Oh Sch..., ein Jogger, jetzt geht er gleich wieder ab", sondern eher "Ui, Jogger, wollen wir doch mal sehen, ob das wieder so schön klappt wie vorhin"...


    Hatten auf dem Heimweg nochmal drei Begegnungen auf engstem Raum (1. an der Uni: Mann von hinten, der eng an uns vorbei ging und dann direkt vor uns anfing zu rennen ->musste wohl das Tram erwischen, 2. Radfahrerin, kommt uns an einem Engpass entgegen, 3. Radfahrer im Dunkeln von hinten, 1-2m Entfernung). Bei 1. und 3. hat mein Hund kaum reagiert, ist brav Fuss gegangen. Bei 2. hab ich nicht schnell genug reagiert, da sprang er kurz in die Leine, kam dann aber ohne Ziehen meinerseits Sekunden später ins Fuss. Ich seh echt, wie es in dem Moment in seinem Kopf rattert und er sich zusammen reisst (für die Belohnung, klar). Deshalb spar ich mir auch inzwischen das NEIN, sondern versuche stattdessen, nur FUSS oder SITZ zu sagen. Wenn ich sehe, dass er sich eh kaum interessiert (z.B. wenn der "Feind" weit weg ist), mach ich gar nichts und geh normal weiter. Gucken darf er ja schliesslich.


    @ LaGuapa: Na ja, wir müssen leider schon immer unter Extrem-Bedingungen üben. Ich arbeite an einer Universität, da joggt und radelt es an jeder Ecke. Auf dem (Fuss-)Weg zur Arbeit lassen sich solche engen Begegnungen oft schlecht vermeiden, obwohl ich schon immer versuche, ein bisschen Distanz zu halten. Das mit der Bank ist trotzdem ein guter Tip. Ich hab das bei schönem Wetter manchmal bei uns auf dem Marktplatz gemacht, damit er sich an spielende Kinder, viele Leute usw. gewöhnt. Das war auch vorher nie ein Problem gewesen, das Pöbeln ging relativ plötzlich vor ca. 3 Wochen los (vielleicht hat er einfach mal angetestet und weitergemacht, weil ich damals falsch reagiert habe).


    In einer Pöbel-Situation anbinden und weggehen werd ich erst mal nicht, solange das jetzt so gut mit dem Fusslaufen/Sitz und belohnen klappt. Da bleib ich mal besser bei einer Methode, oder. Aber falls ich damit nicht mehr weiter komme, behalte ich es mal im Hinterkopf.

    @ Shoppy, Schopenhauer: Vielen Dank für die klasse formulierten und wirklich hilfreichen Tips!


    Hier mal ein Update:
    Wir haben das seit letzter Woche immer wieder geübt, eigentlich mit eher mässigem Erfolg und eher noch mehr Rumgepöbel. Also manchmal dachte ich, das wird eher schlimmer als besser :???:


    ABER! HEUTE beim Gassigehen! Ich kann es immer noch nicht glauben:


    1. Situation (Albtraum...): mein Hund an der Schlepp, anderer Hund an Flexi-Leine kommt angerannt, Rollbraten-Gefahr. Ich leine Milo ab, denn die Umgebung schaut sicher genug aus. Hunde spielen, der andere HH geht mit seinem Hund weiter und ich geh ein paar Schritte in die andere Richtung, damit Milo mir nachkommt. Auf einmal tauchen auf aus dem Nichts: Zwei Jogger, auch noch Männer (laufen i.d.R. schneller), sind nur 20m von meinen Hund entfernt. Und ich bin 30 m entfernt, Hund ist abgeleint, HIER kann ich vergessen. Ich seh schon die Katastrophe vor meinem inneren Auge... und mir wird heiss und kalt, mir verschlägt es die Sprache und meine verschwitzte Hand klammert sich an den Leckerlis fest. Jeden Augenblick macht er nen Satz und düst los... Und was passiert? NICHTS!!! Mein Hund steht, schaut den Joggern entgegen, sie laufen in 10m Entfernung an ihm vorbei, er schaut ihnen nach, schaut zurück zu mir, ich ruf HIER, er kommt angehüpft und ich stopf halb lachend, halb verdattert Leckerlis in ihn rein. Gefreut hab ich mich wie ein Schnitzel!


    2. Situation: ein einsames Fahrrad fährt in ca. 50m Entfernung vorbei, Milo (angeleint) schaut, fixiert aber nicht. Ich ruf ihn ins Fuss, er macht es sofort (obwohl das eher ne neue Übung für ihn ist).


    3. Situation: ein Jogger (Mann) kommt sehr schnell auf uns zugelaufen, bleibt aber ca. 20m vor uns bei einem Haus stehen und macht Stretching. Ich lass Milo (angeleint) sitzen, als der Jogger noch auf uns zuläuft, und er setzt sich von selber (!!) mit dem Rücken zum Jogger hin und wartet auf sein Gutzi. Wir gehen am stretchenden Jogger vorbei, der für Milo inzwischen Luft ist (klar, er rennt ja auch nicht mehr).


    4. Situation: Milo (angeleint) und ich auf nem schmalen Betonwegchen, kein Platz zum Ausweichen. Radfahrerin fährt im Abstand von 1m (!) an uns vorbei. Milo sitzt auf mein Kommando wie ne Eins, mampft Käse (konnt ich zum Glück schnell genug auspacken), knurrt leise als das Fahrrad vorbeisaust, bleibt aber ruhig sitzen.


    Das alles wohlgemerkt auf ein und demselben Spaziergang. Was ist da los? Wer hat meinen Hund ausgetauscht? AUF EINMAL???


    Hat er etwa nach so kurzer Zeit schon verstanden, was er machen soll? Oder hatte er heute nur mal besonders Hunger? Hab ich endlich den richtigen Belohnungs-Käse gekauft?


    Ich darf mich jetzt net zu früh freuen, gell? :D Da kommen sicher noch ein paar Rückschläge. Aber toll angefühlt hat es sich trotzdem.

    Konnte leider ein paar Tage nicht ins Internet... aber nochmal danke, die Beitraege sind super und ich find die Diskussion echt interessant, da sie so viele Fragen zum Thema positive/negative Bestaetigung aufwirft.


    Ich hab uebers Wochenende noch weiter geuebt mit dem Joggerschreck - mit gemischtem Erfolg. Aber vielleicht darf ich so schnell keine Wunder erwarten. Am besten scheint sich noch das sture Weitergehen bzw. Richtungswechseln zu bewaehren, da ist er am schnellsten wieder ruhig. Was ihn erst recht rasend macht, ist wenn ich seine Aufmerksamkeit versuchte zu erzwingen, wenn er schon aufgeregt ist (z.B. ich blockiere den Sichtkontakt zum Jogger und sage streng NEIN und SITZ, und er versucht dann immer wilder zwischen meinen Beinen durchzukommen und regt sich erst recht auf, je "haerter" ich ihn stimmlich anfasse). Nicht gut, seh ich ein. Aber freudig "ablenken", d.h. bespassen, kann ich in dem Moment auch vergessen. Also renn ich einfach weg mit ihm an der Leine, da muss er zwangslaeufig mit, und Laufspielchen macht er eh gerne.


    Ueber das Problem, Jogger/Radfahrer nicht negativ zu verknuepfen, hab ich auch schon nachgedacht. Hier sind ein paar meiner Gedankenerguesse, ihr duerft ruhig lachen!


    1. Viele meiner Kollegen (die meisten kennt Milo gut), joggen ab und zu in der Mittagspause. Hab mal angedacht, dass man sich ja "zufaellig" treffen koennte, bzw ich absichtlich an deren Strecke entlang gehe. Milo koennte aus einiger Distanz zuschauen, und wenn er ruhig ist, bleiben die Kollegen stehen, kommen rueber und wir unterhalten uns ganz laessig, er kriegt ein Gutzi, und sie laufen weiter. Und das moeglichst oft machen, mit unterschiedlichen Leuten.


    2. Hab auch schon ueberlegt, ob ich mich auch mal ab und zu in Joggerkluft werfen und das "Opfer" spielen soll (sollte eh mal wieder Sport machen...), waehrend Milo mit meiner Kollegin spazieren geht (bei der er recht gut hoert und die ihn dann sitzenlassen soll). So quasi, als Belohnung fuers Bravsein kommt der geheimnisvolle Jogger rueber und ist das sehnlichst vermisste Frauchen. Oder verwirrt das den Hund zu sehr?


    3. Heute bin ich mal spasseshalber im Hof mit dem Fahrrad im Kreis um meinen Hund herumgefahren, waehrend Hundi mit einem Stueck Holz beschaeftig war. Erst war ihm das Fahrrad ziemlich suspekt, aber dann hat er wohl geschnallt dass da auch ein Mensch dazugehoert. Dann hat es ihn nicht die Bohne interessiert. Vielleicht muss ich einfach oefter selber mit ihm radfahren (natuerlich nur Schritttempo oder schieben)?


    Keine Angst, ich wuerd das alles nicht "einfach so mal" machen, ohne mich vorher von nem Trainer beraten zu lassen. Aber mir ging eben auf, dass es ja zig Moeglichkeiten gibt, mit dem Hund zu ueben, ohne dass es immer der Ernstfall sein muss (d.h. fremde Leute, am besten mit Hundephobie :/ ).


    Ach ja, und falls das alles Unsinn ist, wuerd ich es doch lieber mit nem Trainer zusammen ueben. Kennt jemand nen guten im Raum Zuerich?

    Zitat

    Die Frage, sie man sich zudem dazu noch stellen kann: will ich mein Leben lang bei Joggern rumhüpfen, flöten, mit Bällen jonglieren, eine Rolle rückwärts machen, damit mein Hund mich besser findet als den Läufer? Oder soll der Hund lernen, dass er das eben nicht darf?


    Eben, das frag ich mich auch. Zumal er mein Rumgehampel oft auch nicht sooo spannend findet. Bitte ratet mir jetzt nicht: Noch spannender machen! Denn ich glaub, dass darin auch ein bisschen mein Problem liegt. Ich bin meinem Kleinen der Allzeit-Entertainer, denn er soll ja alles, was er lernen muss, mit Freude tun: Also Clownereien beim abrufen, beim Fuss gehen, etc. Ich mach mich am Tag so oft spannend fuer den Hund, dass das einfach fuer ihn nichts besonderes mehr ist, und er bekommt den Spass ja auch, wenn er erst stiften geht und dann nach 50m Joggerhatz freudestrahlend auf mein HIER zurueck kommt (denn gerade fuers Kommen muss man ja LOBENLOBENLOBEN)....Das Gleiche mit den Leckerli. Er liebt diese Mini-Kaesebroeckchen, aber nach dem 20. ist er vielleicht einfach irgendwann satt... Und staendig was noch besseres ausgraben seh ich irgendwie nicht ein. Mein Hund kriegt mal keine Entenleber-Cannapees, weil er sonst nicht hoert ;)


    Ist mein Hund am Ende schon ein bisschen uebersaettigt? Oder ist das einfach das Alter?

    Zitat

    Dein Hund fängt ja früh an.


    Jep, er ist ein ganz Fruehreifer. Hatte auch gehofft, dass der Jagdtrieb erst spaeter bei ihm durchkommt. Er ist ein kleines Ueberraschungsei: Mischling aus Spaniel mit Dackel oder JR (oder was ganz anderes).


    Zitat

    Leider machst du Fehler, die deinen Hund in seiner Handlung bestärken.


    Und zwar, wenn dein Hund hochsteigt, du ihn wieder hinsetzt und ihm das Leckerchen gibt. Gleichzeitig fixiert er noch seine Beute. damit bringst du ihm die Handlung bei.


    Erstmal wird dein Hund dadurch fürs fixieren bestätigt und er lernt eine Handlungskette:


    Genau das hab ich befuerchtet. In meinem Eifer hab ich wohl die falschen Sachen belohnt :headbash:


    Gestern wollte er mal wieder einem Jogger hinterher. Ich hab es dann in meiner Verzweiflung so gemacht, dass ich ihn kurz angeranzt hab (mit NEIN), dann mit ihm ein Stueck in die Gegenrichtung weggerannt bin und dort sitzen liess. Ueber das Wegrennen war er ziemlich entruestet, aber hat mich immerhin angeschaut, bevor er sich abgesetzt hat. Der Jogger war da schon weg. Fuers Schauen und Sitzen gab es dann ein Leckerli und Zergeln. War das richtig?


    Und heute morgen liess ich ihn an der Leine Fuss laufen und hab ihn dabei mit Kaesehaeppchen bestochen. Ein Fahrrad sauste vorbei, und er knurrte ganz kurz ohne aus dem Fuss auszubrechen, denn der Kaeseduft war dann doch staerker... Als das Fahrrad weiter weg war, hab ich ihn kraeftig gelobt. War das richtig?


    Zitat

    Übrigens, mein Hund hats gelernt. Heute kann er auf Radwegen mit Joggern, Inlinern und Radfahrern locker klarkommen. Bei Joggern wird Fuß gelaufen, bei Radfahrern geht sie selbststänig in die Wiese und hält an und bei Inlinern zeig ich ihr, wo sie laufen soll. Geht wunderbar, war aber viel Übung.


    In unserem Glanzzeiten hat mein Hund sogar Traktoren gejagt! ups


    Danke, das macht Hoffnung!!! :smile:

    Oh, so viele gute Antworten, erst mal vielen Dank!!


    feffi: Huhu Veronique :winken:
    Ja, drück deine beiden mal auch von mir, es sind sooo süsse Hundis. Toll, dass das mit der Leckerli-Bestärkung bei euch so gut funktioniert hat. Genau so habe ich es mit Milo auch machen wollen, d.h. nur über positive Verstärkung arbeiten. Leider glaube ich inzwischen wie Sleipnir und Pandura, dass es nicht bei allen Charakteren so rund läuft...


    So wie es Shoppi beschreibt, klingt das schon sehr einleuchtend. Aber Milo ist so eher der Typ "robuster Mastermind". Denn genauso läuft das inzwischen ab: Brav sitzen, 5 Leckerchen kassieren, dann kurz den Jogger anmachen, wieder sitzen und nochmal 3 Leckerchen abräumen, denn man ist ja sooo ein toller Kerl, ein richtiger Multitasker (Frauchen beglücken, Leckerchen inhalieren, dem Mist-Jogger Saures geben, wieder lieb sein - alles unter einer Minute). Ich glaub einfach nicht, dass ihm die 10 Sekunden verpassten Leckerlis fehlen, bei uns gibt es leider vieeele Jogger auf der Mittags-Gassirunde, die hat er schnell wieder aufgeholt.


    Spielen und Zergeln zum Ablenken hab ich hinterher auch schon gemacht, und da dreht er dann nochmal richtig auf... also eher das Gegenteil von ruhig und angepasst. Gut, er ist ja auch noch sehr jung und macht gerade erste Babyschritte in Richtung Männlichkeit (Beinchen heben klappt perfekt seit letzter Woche). Aber es scheint schon so, als würd ihn ein ernstes Wort zur rechten Zeit oder ein abrupter Richtungswechsel mehr beeindrucken als wenn ich ihn mit Gutzis besteche. Nur hab ich mich da bisher gescheut, wollte es erst nur im Guten probieren. Aber vielleicht war ich zu nett... :???:


    Selma: Ich glaubte wirklich beim ersten lesen, du meintest meinen Hund! Nicht nur wegen des Namens und derselben Marotte, sondern weil meiner auch Spanier ist und schon mal in der Tötung sass - allerdings ist er wohl jünger als dein Milo. Trotzdem, Ähnlichkeiten gibt's... :D
    Deine Methode klingt meines Erachtens wirklich einleuchtend und überhaupt nicht banal. Ich glaube manchmal fast auch, dass meiner eher aus Lust bzw Langweile pöbelt. Je müder und ausgelasteter er ist, desto eher "übersieht" er auch mal nen Radfahrer. Am Anfang einer Spazierrunde ist es immer besonders schlimm, da pöbelt er in Ermangelung schnellerer Objekte auch mal Kinderwägen oder Leute mit Rollkoffern an :kopfklatsch:
    Ich werd das mal mit dem Blickkontakt unterbrechen probieren und ihn mehr auslasten (dachte immer, lass ihn spielen, er ist ja noch so klein, aber vielleicht langweilt er sich ja wirklich?).


    Ich hab halt nur Angst, dass wenn ich jetzt falsch reagiere oder ihm das zu lange durchgehen lasse, sich das als Fehlverhalten verfestigt. Also doch lieber nen Trainer konsultieren?

    Och menno... ich glaub ich mach grad massiv was falsch.


    Mein Kleiner (5.5 Monate) ist eigentlich ein total menschenbezogener, entspannter und gut sozialisierter Hund. Er hat nur eine Eigenschaft, die mich wahnsinnig macht: Er poebelt Jogger und Radfahrer an, und wenn er von der Leine ist, hetzt er ihnen auch wild knurrend hinterher. Doller Spass fuer die kleine Misthupe, und ist leider, leider zweimal schon passiert. Inzwischen pass ich auf wie ein Luchs, leine ihn sofort an wenn ich den "Feind" schon von weitem sehe. Aber er gebaerdet sich auch an der Leine wie eine Wildsau. Darf er natuerlich nicht, aber er meint, er muss es zumindest probieren :x


    In der Hundeschule haben sie mir geraten, ihn jedesmal mit viel Tamtam abzulenken, Leckerlis zu fuettern, so dass er den Jogger/Radfahrer mit was tollem verbindet. Das hab ich stur gemacht: entgegenkommender Jogger/Fahrrad gesichtet, Hund angeleint, absitzen lassen (macht er soweit alles klasse) und mit ihm Leckerli gesucht, gespielt oder was immer. Hundi macht begeistert mit, auf einmal fixiert er. Ich sag beschwoerend SITZ, er hoert auf mich, aber schaut mich nicht mehr an, egal was ich mache. Dann ist sein Hassobjekt auf unserer Hoehe, und obwohl ich zwischen ihm und dem armen Jogger stehe, knurrt er wie wild und springt voll in die Leine! Ich ruf NEIN, halte mit der Leine dagegen (rucke aber nicht absichtlich noch), nochmals SITZ, und wenn er es macht, nochmal Leckerli. Darueber freut er sich entweder, oder er laesst es sich halt so ins Maul schieben, weil er dem Feind noch giftig hinterher schauen muss...


    SITZ kann er inzwischen richtig gut ;) , aber das mit dem Jogger und Radfahrer ignorieren oder in Ruhe lassen, klappt ueberhaupt nicht. Ich hab allmaehlich das dumpfe Gefuehl, dass ich ihn mit meinem Tamtam erst recht darauf konditioniert hab, den dicken Max zu machen, und koennt mich dafuer in den A... beissen!


    Hat jemand nen Tip fuer mich, wie ich das besser anstellen kann? Es ist naemlich nicht so, dass er Angst vor Joggern oder Fahrraedern hat. Aber sie bewegen sich halt schnell und bleiben in der Regel nicht stehen, so dass die Hatz fuer ihn ein tolles Erfolgserlebnis ist. Wegen Jagen macht er sonst (noch) keine Probleme, im Wald bleibt er von alleine dicht bei mir und laeuft auch vor ihm wegfliegenden Voegeln nicht nach. Spuren geht er auch nicht. Nur wehe, wenn ein Jogger des Wegs kommt, oder besser noch ne ganze Gruppe :gott: ----


    Ach ja, und wenn ich ihn mal erfolgreich an nem Jogger vorbeikomplimentiert habe, kann es sein, dass er (als Uebersprungshandlung?) den naechsten Fussgaenger anpoebelt. An denen hat er sonst null Interesse, es sei denn sie wollen ihn streicheln, dann freut er sich.


    Warum macht er das? Hab ich ihm das beigebracht?


    Das Ironische ist, dass ich ihn spaeter, wenn er ausgewachsen ist, eigentlich selber zum Joggen und Radfahren (im Koerbchen) mitnehmen wollte...

    Zitat

    Er bellt eigentlich Vögel an und wird auch ganz aufgeregt, wenn er welche im Garten sieht (wir haben einige) er läßt sich da auch schwer beruhigen, nur wenn ich wirklich schimpfe und ihn weghole.


    Hoert sich doch schon mal wie ein guter Ansatz an: Keine Selbstbelohnung mehr erlauben (also den Spass am Voegel anklaeffen), sondern konsequent verbieten und ihn vom Fenster wegholen. Erst wenn er ruhig ist, darf er rausschauen und kriegt ne Belohnung. Bekannte von mir verwenden zur "Bestrafung" bei Klaeffen ne Spritzpistole mit Wasser, aber ich weiss nicht ob das gut ist bzw was bringt, denn deren Hund klaefft immer noch, wenn keine Spritzpistole zur Hand ist. Besser ist wohl, ihn das gewuenschte Verhalten (ruhig sein) mit dem Ort (Fenster) verknuepfen zu lassen. Du kannst dich ja mit ihm ans Fenster setzen, und immer wenn da Voegel sind und er aufdrehen will, korrigierst du ihn mit NEIN und lenkst ihn mit was Lustigem ab.


    Ne andere Idee waere, ihm ein "Ruhe"-Kommando beizubringen, damit er mit dem Klaeffen aufhoert. Dazu braucht man natuerlich erst mal viel Geduld, denn das klappt sicher nicht von heut auf morgen. Aber euer Kleiner ist ja erst 5 Monate alt, da hat sich das Verhalten noch nicht so tief verfestigt.


    Viel Erfolg!

    Ja, Kopf hoch und lass dich nicht unterkriegen. :umarmen:


    Dein Plaene mit Studium/Ausbildung klingen doch sehr vernuenftig, darauf solltest du dich konzentrieren. Ich hab damals nach dem Abitur meine Huendin schweren Herzens bei meinen Eltern gelassen. Im Nachhinein war ich froh, dass sie dort gut versorgt war (auch wenn sie nicht annaehernd so viel Action hatte) und ich Zeit fuer mein Studium hatte. Weiss nicht, ob ich das mit Hund so gepackt haette. Viel schlimmer waere es, wenn du deine Suesse jetzt gegen alle Widerstaende mitnimmst und spaeter feststellen musst, dass du weder ihr noch deinen taeglichen Verpflichtungen gerecht werden kannst.


    Natuerlich tut das erst mal weh, da mit dem Hund fuer dich sicher auch noch andere Gefuehle verknuepft sind als nur die Freude, sich mit ihr zu beschaeftigen. Aber so platt das klingen mag: der Schmerz wird weniger, der Hund ist nicht aus der Welt, und viele Wogen glaetten sich nach dem Auszug von Zuhause. Deine Eltern werden nun mal immer deine Eltern sein, und sie sind auch sicher nicht zu alt, um ihre Meinung zu aendern. Glaube bitte nicht alles, was jemand aus Zorn und Verbitterung von sich gibt, Eltern druecken mit harten Worten oft nur ihre Hilflosigkeit aus (meine geben das inzwischen sogar zu =) ).


    Ich kenne euch nicht, aber so wie du deine Eltern beschreibst, sind sie verlaessliche Leute, die sich sicher liebevoll um deinen Hund kuemmern werden.
    Und wenn sie erst mal sehen, wie zielstrebig und ueberlegt du deinen Weg gehst, werden sie zwangslaeufig stolz auf dich sein (erwarte vielleicht nicht, dass sie dir das sofort sagen ;) ). Und auf so einer Basis kann man dann auch wieder neu ueber den Verbleib deiner Huendin diskutieren - falls das bis dahin fuer dich noch erstrebenswert ist, weil du nach einer Weile vielleicht siehst, dass es die beste Loesung fuer das Tier und fuer dich war.


    Ganz viel Mut und viel Erfolg!!
    ------------------------------------


    LG Alex mit Milo

    Milo legt gern Vorräte an. Alte Kauknochen und Leckerchen werden im Körbchen unterm Kissen verscharrt. Neulich blieb ein Rest Futter im Napf übrig. Da ging er los, holte seine Schmusedecke und drapierte sie liebevoll über den Napf.