Beiträge von Sleipnir

    Zitat

    Bekommt da denn dann jeder auch was? Ich meine es gibt doch immer die Drängler und die "Zurückhaltenden"?


    Da das schrittweise aufgebaut wurde und jeder Hund diese Situation kennt und als völlig alltäglich betrachtet bekommt jeder etwas, ja!

    Oh...versteht mich nicht falsch!
    Wir haben hier einen Ort völlig ohne Leinenzwang und ich wünsche mir dass das so bleibt!
    Da besteht definitiv Handlungsbedarf! Aber es gibt hier einfach Leute, bei denen ich viel mehr Angst habe, dass diese Freiheit irgendwann beschnitten wird...

    Jogi, du hast doch Recht...da muss was getan werden!
    Aber ich hab hier bei manchen Postings das Gefühl, wir sprechen hier über eine Gefahr für die Allgemeinheit, einen ständig um sich schnappenden Beisser...
    Das ist dieser Hund aber definitiv nicht.
    Der wohnt in meiner Nachbarschaft, ich treffe ihn mehrmals die Woche...und da gibt es einige Defizite, ja...aber da kenne ich hier im Ort viel, viel unverantwortlichere Halter...
    Die melden sich nur nicht im dogforum an... ;)

    Ach...und nochmal insgesamt...ich kenne diesen Hund ja...
    Die wird langsam pöbelig und selbstbestimmt...mit anderen Hunden wird es auch langsam abenteuerlich, ja, da muss was getan werden, definitiv!
    Aber das ist kein gefährlicher Hund!
    Ich habe die ständig in der Gruppe stehen und von souveränen Hunden lässt die sich völlig normal maßregeln, mich hat sie auch noch nie "angefallen"...
    Die kriegt "Oberwasser" und müsste durch ein konsequent durchgesetztes Regelwerk "eingefangen" werden...nicht mehr und nicht weniger!
    Wieviele Hundehalter gibt es hier, deren Hunde noch niemals kläffend vor einer Fremdperson standen?
    Hände hoch!
    Ich bin nicht dabei...

    Ich nochmal... :D
    Ich würde euch bzw. deiner Mutter, die ja wohl die meiste Zeit mit dem Hund unterwegs ist raten sie zumindest in unübersichtlichen Situationen mit Schleppleine zu sichern...hatte ich deiner Mutter glaub ich auch schon mal gesagt...wenn ich um die Ecke komme und Lilly uns sieht ist sie für deine Mutter definitiv NICHT mehr abrufbar...und so wird es doch wahrscheinlich auch in anderen Situationen sein...


    Ihr seid im Hunderevier in Papierfabrik, oder?
    Ich will mich gar nicht sooo weit aus dem Fenster lehnen...aber ich weiß wirklich nicht, ob das derzeit die kompetenteste Trainingsmöglichkeit im Umkreis ist...

    Nachdem ich mich sowohl hier, als auch im Ursprungsthread recht kritisch geäussert habe will ich jetzt aber doch mal ne Lanze für die gewerbliche/professionelle Hundebetreuung in Gruppen brechen...


    Ich habe mir heute viele Gedanken zu diesem Thema gemacht und hoffe, dass ich das hier einigermaßen geordnet aufführen kann...


    Ihr wisst, ich bin Gassigänger, ich lebe hauptberuflich davon, geh mit bis zu zehn Hunden in EINER Gruppe spazieren, betreue Hunde von Stammkunden auch bei mir zuhause etc.


    Ich mache da bestimmt viele Dinge, die einigen hier die Haare zu Berge stehen lassen:
    - auch bei mir werden manchmal soviele Hunde ins Auto gepackt, dass da kaum noch ein Blatt Papier zwischen passt...die Individualdistanz des einzelnen Hundes wird also völlig unterschritten
    -wenn ich zehn Hunde für irgendwas bestärken will, dann kriegt nicht jeder einzeln ein Leckerchen, sondern ich werfe eine Handvoll auf den Boden und alle sammeln es ein
    -ich füttere Hunde frei in der Gruppe - OHNE eigenen Napf!
    -ich werfe für 6/7/8 Hunde EIN Spielzeug


    All das hat ein unglaubliches Konfliktpotenzial.
    Aber ich weiß das und baue das schrittweise auf.


    Jeder neue Hund bekommt einen Einzelplatz im Auto...
    Jeder neue Hund bekommt einen eigenen Napf...
    Bei keinem neuen Hund werfe ich auf den ersten Spaziergängen ein Spielzeug...


    Der Hund soll erstmal ankommen...mit den anderen Hunden ein bisschen warm werden und dann guck ich einfach was geht und was nicht geht...


    Bei manchen geht nicht alles...aber das muss man erkennen und einfach Management betreiben!


    Ich hab Hunde dabei, die laufen schon seit ewigen Zeiten völlig problemlos in der Gruppe, aber die kriegen immer noch einen Einzelplatz im Auto...die kriegen immer noch einen eigenen Napf...einfach weil es anders zu riskant wäre.
    Aber das ist völlig in Ordnung für mich...UND...das sind Einzelfälle!
    Natürlich ist es für Einzelhunde eine ziemliche Umstellung plötzlich Ressourcen zu teilen, ständig die eigene Individualdistanz unterschritten zu wissen etc.
    Aber die können das lernen...in kleinen Schritten mit Anleitung meinerseits...
    Und ich bin immer wieder so erstaunt wie gruppenfähig doch die meisten Hunde sind...sind halt doch Rudeltiere!


    Aber sie müssen sich kennen, es müssen einigermaßen feste Gruppen sein und die Hunde müssen sich als Einheit verstehen.
    Das ist in vielen Einrichtungen leider nicht so! Da sind die Gruppen viel zu groß, es herrscht ein ständiger Wechsel...wie soll sich da ein "Wir-Gefühl" herausbilden?


    Ich habe dieses "Wir-Gefühl" und ich hab alles dabei...souveräne Althunde und jugendliche Pöbeler, Rüde-Hündin, kastriert- unkastriert, jung-alt, distanzlose Jagdhunde-distanzierte Hütehunde...und das klappt...klar gibt es auch bei mir hin und wieder mal Auseinandersetzungen...aber warum sollten die sich dabei denn verletzen wollen? Das ist doch EINE Gruppe?


    Vielleicht bin ich naiv...vielleicht kommt irgendwann das "böse Erwachen"...aber ich mache das jetzt schon seit Jahren...eigentlich kann ich die oben genannten sechs Punkte auf zwei zusammenschmelzen lassen:
    Ich muss wissen was ich da tue und die Hunde kompetent anleiten und managen und ich brauch ne feste Gruppe...mehr eigentlich nicht!
    Natürlich kann man dadurch ein etwaiges Verletzungsrisiko nicht auf Null setzen, aber man kann es minimieren und ich bin der festen Überzeugung, dass man eine Hundetagesstätte oder einen Gassiservice betreiben kann, dass man davon leben kann, die Hunde eine gute Zeit haben, hinsichtlich ihrer Sozialkompetenz etwas lernen können und die Besitzer ihre Tiere ohne schlechtes Gewissen dort abliefern können...
    Das ist möglich...wenn ich daran nicht fest glauben würde müsste ich mir einen neuen Job suchen!

    Im Bereich der Hundebetreuung scheint die Inkompetenz noch größer zu sein als im Trainingsbereich...jeder Hinz und Kunz denkt, dass er das bewerkstelligen kann...
    Ich denke aber schon, dass man auch größere Gruppen laufen lassen kann und auch durchaus Hunde mit Defiziten im Sozialverhalten eingliedern kann, wenn man sich an ein paar Faktoren hält:


    1. Der Betreuer muss Ahnung haben von dem was er da macht und seinen Job ernstnehmen, d.h. volle Konzentration auf die Hunde und deren Interaktionen, man sollte Hunde wirklich sehr gut lesen können, um bei brenzligen Situationen möglichst frühzeitig deeskalierend eingreifen zu können.


    2. Neue Hunde werden schrittweise eingegliedert und nicht "mal eben" in die Gruppe geworfen


    3. Zusammenarbeit nur mit Stammkunden, so schafft man einigermaßen feste Gruppen, in den die Hunde sich kennen und einschätzen können


    4. Nicht zu große Gruppen. 6-8 Hunde finde ich ideal, bei mehr als zehn Hunden wird es sowohl für die Hunde, als auch für den Betreuer unübersichtlich


    5. Die HUnde müssen auch in der Betreuung vernünftig ausgelastet werden...sind die müde kommen die erst gar nicht auf so manch blöde Idee


    6. Hunde, die sich nicht gut kennen bzw. kein absolut entspanntes Verhältnis haben dürfen keine Sekunde alleine sein!

    Ich weiß ja um welchen Hund es geht... ;)


    Zitat

    die Hundetrainerin meint übrigens, dass sie ein sehr selbstbewusster Hund ist, was sie auch gegenüber anderen Hunden zum Ausdruck bringt..


    Das glaub ich allerdings auch! Die wird langsam erwachsen und immer übermütiger und bräuchte jemanden, der sie sicher und souverän führt und ein ganz klares Regelwerk durchsetzt. Und das macht deine Mutter - glaub ich - nicht oder zumindest nicht durchgängig.
    Deine Mutter ist da wirklich sehr engagiert...ich treff sie ja regelmäßig...aber oftmals reagiert deine Mutter nur noch... nachdem der Hund agiert hat! Und das müsste eigentlich umgekehrt sein...
    Komm ich mit meiner Meute um die Ecke ist es fast immer der Hund, der mich zuerst sieht und schonmal durchstartet...
    Nicht falsch verstehen...ich hab nichts gegen euren Hund in meiner Gruppe, sie weiß sich da ja zu benehmen...aber so Sachen zeigen ja, dass die ganz gern mal ihr eigenes Ding macht...
    Ich glaub Dreh- und Angelpunkt ist bei euch tatsächlich ein durchaus charakterfester, selbstbewußter Hund, der ganz dringend eine klare Führung braucht!


    Sie kann jederzeit bei mir mitlaufen...da lernt sie schon Manieren... :hust: