@ meckmeck:
Zitat
Leider ist es in der modernen Welt so, das Sterben nicht mehr zum Altag gehört.
Also, wenn Leute die Vorstellung, dass ihre toten Tiere in einem Müllconteiner landen schlimm finden, hat das meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass man Tod und Sterben verdrängt, sondern bedeutet eher, dass man sich damit auseinandersetzt. Wenn auch auf vermenschlichende Art, was ganz logisch ist, denn es geht hier ja um das Sterben von Lebewesen, an die man sich mit seinem Herzen gebunden hat: Familienmitglieder und Freunde, vielleicht Arbeitskollegen sozusagen. In dieser Hinsicht sollte man froh sein, dass das Sterben kein Alltag, sondern etwas Seltenes, Besonderes ist.
Falls du aber vom Sterben im Sinn von "sterben lassen, weil man es essen will" (s. deine Anmerkung tote Kuh im Supermarkt, die übrigens was anderes ist als ein stinkiger Kadaver im Sonnenschein) sprichst, denke ich auch, dass sich der Mensch der "modernen Welt" damit ruhig öfter konfrontieren sollte. Hat ja auch viel mit Würde des Tieres, Lebensumständen des Erzeugers (Bauer, Schäfer...) usw. zu tun. (Und komm jetzt bitte nicht mit Vegetarier Anspielungen - ich esse Fleisch, guten Gewissens aber nicht ohne mir Gedanken gemacht zu haben).
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Mir persönlich ist es wichtig, dass ich mich von einem Toten (Mensch oder Tier) langsam lösen, den Tod beobachten und begreifen kann. Das geht nicht, indem ich meinem toten Bello noch 5 Minuten den Kopf kraule und ihn dann beim TA lasse. Deshalb nehme ich ihn mit. Genausowenig wie ich mein Tier an einer Sammelstelle (ob im Sack oder nicht wäre für mich gleich blöd) zurücklassen würde, will ich meine menschlichen Verstorbenen in einer scheiß Leichenhalle liegen haben. Die sterben und bleiben, wenn es irgendwie geht, daheim. Die werden von der Familie gewaschen und angezogen und aufgebahrt. Ist in meiner Familie immer so gemacht worden, und ich kann mir nichts anderes vorstellen. Auch nicht für meinen Hund (gut, kein Aufbahren und Waschen ).