Hi zusammen,
die Sache ist doch - in Bezug auf den Menschen jetzt - ganz einfach.
Achtet man auf ausgewogene, gesunde Ernährung, dann ist jede Ernährungsform prinzipiell machbar und auch nicht ungesund.
Wobei man bei der einen oder anderen Ernährungsform evtl. mehr an speziellen Nährstoffen zusetzen muss als bei anderen. Denn, Fakt ist, es gibt nun mal Nährstoffe, die eben nicht in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten sind oder eben, Beispiel Ca wurde ja schon im verlinkten Thread genannt, deutlich schlechter verwertbar sind.
Kalzium ist aus pflanzlichen sehr viel besser verwertbar, als aus den meisten tierischen Quellen. Sesam (Ca-Ph: 1,3:0,7) und Chinakohl enthält beispielsweise enorm viel Kalzium :) Das einzige, was Veganer definitiv und immer zusetzen müssen ist Vitamin B12 - daran führt kein Weg vorbei :)
Bei den ganzen Studien muss man auch sehen - wer hat die Studien erstellt bzw. in wessen Auftrag und in welchem Zusammenhang?
Aus diesem Grund findet man, wenn man genug sucht, für jedes Argument Studien, die dieses Argument belegen.
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Grundsätzlich - die Tatsache, dass es unter den sich vegetarisch ernährenden Menschen (jetzt nicht vegan, dazu kenne ich keine Aussagen) in Relation mehr "gesunde" Menschen gibt, wird von nahezu allen ernstzunehmenden Artikeln, die ich bisher gelesen habe, v.a. darauf zurückgeführt, dass der Anteil der Menschen, die sich bewusst gesund ernähren und generell "gesund" leben (nicht rauchen, auf ausreichend Bewegung achten, usw.) unter den Vegetariern schlicht und ergreifend deutlich höher ist als unter dem Rest der Bevölkerung.
Sprich - würde der Anteil sich bewusst gesund ernährender Menschen unter den "Nicht-Vegetariern" gleich gross sein wie unter den Vegetariern, wäre auch der Anteil der "gesunden" Menschen gleich gross.
Das sehe ich ganz genauso :)
Nur sammelt sich unter dem grossen Pulk der "Nicht-Vegetarier" so ziemlich alles, was sich irgendwie ernährt - da gehören dann die "7 Tage die Woche Fastfood Esser" genauso dazu wie die "2x die Woche mageres Putenfleisch oder Fisch und den Rest der Woche 'vegetarisch'" .... wie will man da vergleichen?
Aus gegebenem Anlass hatte ich mich mal in einem Abnehm-Forum angemeldet ... und feststellen können, dass es auch unter den Vegetariern genügend Leute gibt, die sich äusserst ungesund ernähren, teils massive Gewichtsprobleme haben und deutlich ungesünder leben als "gesund lebende Menschen, die nicht gänzlich auf Fleisch verzichten".
Ich kenne sogar richtig stark übergewichtige Veganer. Heutzutage gibt es einfach so viele kohlehydratbasierende, stark verarbeitete Lebensmittel - auch für Veganer ist da der Tisch reich gedeckt. Hinzu kommt, dass (und das kenn ich auch gut von mir) du als Veganer ganz schnell in die "Wow - das gibt es auch für uns Veganer"-Falle tappen kannst. Ich bin, als hier verschiedene vegane Cupcakeläden geöffnet wurden, superschnell in einen veganen Kaufrausch geraten, weil man sich freut, dass man einfach Kuchen und Co kaufen kann.
Mein Fazit: nicht die Ernährungsweise an sich ist gesund oder ungesund, sondern das, was Mensch daraus macht.
Wobei ich bei rein veganer Ernährungsweise bei Kindern nach wie vor sehr skeptisch bin. Wie kann man einerseits sagen "man will gesund leben", muss aber andererseits eine Reihe lebenswichtiger Nährstoffe durch künstlich hergestellte oder zumindest zugesetzte Varianten ersetzen?
Das ist für mich irgendwie paradox.
Du hast recht: Das klingt paradox und das wäre es auch, wenn man eine Reihe von Supplementen bräuchte. Jedoch muss man - auch bei Kindern - eigentlich nur Vitamin B12 geben und vielleicht im Winter ein bisschen Vitamin D. Ansonsten steckt tatsächlich in Pflanzen alles, was wir brauchen.
Durch meinen alten Job als Erzieherin hab ich ganz verschiedene Ernährungkonzepte und auch Un-Konzepte kennenlernt. Man kann ein Kind mit allen möglichen Lebensmitteln fehlernähren und ich denke, dass viele "normal" essende Kinder deutlich gefährdeter sind, was Mangelerscheinungen oder Ernährungsschäden betrifft. Das soll nicht heißen, dass vegane Kinder automatisch und immer gesund leben. Aber ich denke, dass sie eben auch nicht gefährdeter sind, als andere Kinder.