luca ist auch nicht der leinenführigste hund gewesen und hat es anfangs innerhalb von sekunden geschafft auch anouk zum ziehen zu bewegen.
hunde ziehen ja aus unterschiedlichen gründen an der leine und bei ihm war es einfach die tatsache, dass er sehr neugierig und forsch (ohren nach vorne angespannte haltung) ist, einen gewissen angeborenen abchecker-schutztreib hat( er bellte auch manchmal passanten an) und gar nicht mitbekommen hat, wo die grenze ist, er wollte immer vorne laufen. also hab ich folgendes gemacht: nachdem stehen bleiben, rückwärts gehen usw. nix brachten suchte ich mir gezielt wege mit seitlichen begrenzungen (zäunen und mauern) aus. ich ließ anouk rechts laufen und achtete darauf, dass links neben mir eine begrenzung war.
ich nahm mir für alle wege zeit und sorgte durch die begrenzungen dafür, dass er IMMER hinter mir blieb. wenn er drängelte ging ich vorsichtig (natürlich ohne ihn zu treten, da muss man sehr achtsam sein), aber zügig mit den worten: "HINTER mir" rückwärts und ließ keine lücke zwischen mauer und mir. wenn er entspannt hinter mir lief gab es ein leckerchen. seine gesamte körperhaltung veränderte sich, er wurde sichtlich entspannter und ich hatte mehr und mehr das gefühl, dass er sich auch nicht mehr so verantwortlich fühlte (das kriegt man wahrscheinlich bei nem mali-mix niemals ganz raus, aber ein bisschen entspannung kann ja nicht schaden).
als das irgendwann gut lief fing ich an, dieses hinter-mir-laufen stück für stück ohne seitliche begrenzung zu trainieren. natürlich war es anfangs nicht einfach, mein ziel war es aber, dass luca lernt, mich als dämpfer zu sehen und entweder hinter oder neben mir zu laufen, aber niemals vor meiner nase.
es hat wahnsinnig viel konsequenz gekostet und manchmal testet er es immernoch aus, aber nun nach ca. drei monaten geht er auf den befehl "hinter mir" sogar ohne leine hinter mir her (obwohl er eigentlich wie die meisten hüte- und schutzhunde dazu neigt die gegend die gegend abzuchecken, d.h. in riesenkreisen und einem enormen tempo um einen herum zu rasen, das darf er dann in feld und flur auch tun).
da mein körper hierbei die grenze darstellt braucht er das leinenende nicht als grenze zu sehen, er hat mich die ganze zeit und kann entspannt laufen.
wichtig ist hierbei für jeden befehl ein auflösungswort zu haben (das finde ich generell wichtig), das heißt wenn ich "hinter mir" sage und mit der hand zeige (die flache hand halte ich dann vor seine nase) soll er auch dementsprechend hinter oder neben mir laufen. dabei darf er schnüffeln stehenbleiben, eigentlich alles, außer vordrängeln.
wenn ich "lauf" sage, darf er sich komplett frei bewegen und bei "fuß" ist er am meisten eingeschränkt.
leinenführigkeit erfordert viiiiel konsequenz und durchhaltevermögen, aber es lohnt sich hier absolut den langen und geduldigen weg zu versuchen.
viel erfolg
marika
edit: hab gerade gesehen, dass diese methode auch schon mal erklärt wurde, arrrg