Beiträge von Lucanouk

    Hummel: Du hattest geschrieben, dass maus, huhn, lamm, kaninchen, reh und auch fisch in das natürliche nahrungsspektrum des hundes gehören. und du dich gefragt, warum man dem hund nicht solche tiere gibt, wenn sie vernünftig gehalten und gefüttert werden.


    dazu müsste man erst einmal definieren, was es heißt "vernünftig gehalten und gefüttert" zu sein. und genau liegt für mich der knackpunkt: wir menschen entscheiden, was unserem ermessen "vernünftig gehalten und gefüttert" bedeutet, nicht diejenigen, die das ausbaden müssen. ich glaube nicht, dass z.b. biokühe glücklich sind, wenn sie nach eu-norm gehalten werden. kühe sind höchst soziale wesen, die im herdenverband leben. sie haben einen hohen mutterinstinkt. aber um als nutztiere zu funktionieren müssen sie jedes jahr ein kalb zur welt zur welt bringen bis sie nicht mehr können. sonst geben sie ja keine milch. dieses kalb wird ihnen entweder direkt nach der geburt (konventionelle haltung) oder in einem festgelegten zeitraum nach der geburt (in der biohaltung sind es glaub ich 22 tage, aber ich bin mir grad nicht sicher) entrissen, was natürlich schwer traumatisch für mutter und kind ist (wer schon einmal gesehen hat wie wilde rinder - büffel - ihre kinder unter einsatz des eigenen lebens verteidigen weiß, von welch hoher instinktlage ich spreche). all das ist programm der "artgerechten haltung" und soll hier nur als beispiel stehen.


    auch am ende der "artgerechten haltung" steht der transport in den schlachthof und der oft (auch biotiere landen in den meisten fällen in konventionellen schlachthöfen) qualvollen tötung. humanes schlachten bedeutet, dass die tiere per elektroschock betäubt werden (was erstens sehr schmerzaft sein muss und zweitens in ca. 60% der fälle bei schweinen nur kurzzeitig funktioniert, viele erleben das ausbluten bei vollem bewusstsein). sie müssen erleben wie vor ihnen die artgenossen umfallen und getötet werden.


    ich finde, dass die als "artgerecht" bezeichnete haltung aus verschiedenen gründen nicht artgerecht ist. ich glaube kaum, dass irgendeine art der haltung artgerecht sein kann, weder die haustier- noch die nutztierhaltung.
    zu den eiweißen: ich habe mir einmal die biologische wertigkeit einiger lebensmittel aufgeschrieben.


    * Vollei: 100 (Referenzwert)
    * Molkenprotein: 104-110
    * Kartoffeln: 98-100
    * Rindfleisch: 92
    * Thunfisch: 92
    * Kuhmilch: 88
    * Edamer Käse: 85
    * Soja: 84-86
    * Reis: 81
    * Roggenmehl: (82% Ausmahlung) ca. 76-83
    * Bohnen: 72
    * Mais: 72
    * Weizenmehl (83% Ausmahlung): 56-59
    Möhren 36 %


    allerdings gibt es verschiedene angaben zur wertigkeit von proteinen, das ist ziemlich verwirrend finde ich. fakt ist allerdings, dass z.b. die in "tierischen nebenerzeugnissen" enthaltenen eiweißquellen wie klauen, füße, haare etc. eine extrem niedrige wertigkeit haben, hingegen ist die wertigkeit von kartoffeln, mais, sowie vollkorngetreide und reis recht hoch. natürlich hat putenbrust allerdings eine enorm hohe wertigkeit, aber die wertigkeit einiger pflanzlicher proteine ist ebenfalls nicht schlecht bzw. sehr hoch.


    wie fütterst du deinen hund? bekommt dein hund ausschließlich biofleisch?


    das argument "er liebt sein futter doch" ist nicht das einzige argument, das habe ich eigentlich auch deutlich gemacht. ich überprüfe die gesundheit meiner hunde und das ist mir wichtiger als die tatsache, dass sie ihr futter mögen. ja, ich weiß hunde lieben schokolade, viele hunde würden weintrauben fressen und meine verfressende hündin vielleicht sogar geschirrspültabs...aber so etwas kommt doch bei mir nicht in den napf!


    wie gesagt: mir ist es mehr als wichtig, dass die nahrung meiner lieblinge auch gesund ist. und deswegen mache ich recht bald einen bluttest. ich kenne niemanden, der seinem hund konventionelles futter gibt und bei guter gesundheit einen bluttest macht, obwohl das wahrscheinlich mehr als angesagt wäre bei den giftigen zusatzstoffen, die im in vielen futtermarken enthalten sind.


    was meinst du mit: "...Und das Argument "es geht ihm doch gut" - Nur, weil es nicht schadet, muss es nicht nutzen, artgerecht oder förderlich sein."?


    artgerecht ist es sicher nicht, da gebe ich dir recht. ein hund hat ein absolutes fleischfressergebiss, ohne frage. allerdings wird das vegane trockenfutter genauso gekaut wie andere trofus. dann müsste man generell gegen jede art trofu sein.


    Verhältnis Körper-/Darmlänge:


    * Katze 1:3
    * Hund 1:5
    * Mensch: 1:6
    * Schaf 1:24


    zur darmlänge: der hund ist natürlich aufgrund seiner darmlänge nicht in der lage cellulose zu verdauen (wir übrigens auch nicht). aber das muss er auch gar nicht bei veganem fertigfutter, denn das ist aufgespalten wie jedes andere trockenfutter auch.


    das verhältnis vom darm zum körper beträgt beim hund, je nach größe, zwischen 1:5 und 1:6.
    beim menschen ist das verhältnis 1:6. der hundedarm ist längentechnisch dem menschendarm doch recht ähnlich, jedenfalls stehen sich da hund und mensch näher als hund und katze (die ja nun reine carnivoren sind). wenn man jetzt an der darmlänge festmacht, ob hunde vegan leben können oder nicht, müsste man das gleiche über den menschen sagen.
    und viele menschen können sehr wohl vegan leben und sind dabei sehr gesund.


    natürlich haben hunde eine andere magensäure, die es ihnen ermöglichst sogar knochen zu verdauen (das finde ich beachtlich). allerdings heißt das nicht, dass sie im gegenzug kein aufbereitetes pflanzliches futter verdauen können.
    fette und eiweiße kann man auch in hoher wertigkeit in pflanzlicher nahrung finden und einen eiweiß- oder fettmangel kann man recht schnell bei einem säugetier feststellen, dazu braucht man noch nicht mal einen bluttest.


    natürlich ist die hundeanatomie kein hirngespinst. die anatomischen besonderheiten sprechen durchaus für eine rohfütterung mit frischem fleisch und fermentierten pflanzenextrakten.
    allerdings sprechen sie meiner meinung nach nicht gegen eine alternative ernährung mit spezialfutter, so lange es den hunden bekommt (hohe verdaulichkeit, gute vitamin- und mineralstoffversorgung, etc.).


    artgerecht ist die ganze hundehaltung nicht und auch nicht die tierhaltung der futtertiere. nun ist die frage, wo setze ich die prioritäten: artgerecht würde ja bedeuten, mein hund jagde sein futter selbst. find ich ehrlich gesagt nicht so gut ;)
    auch wenn es nicht ansatzweise artgerecht ist (was wohl für gar keine hundehaltungsart zutrifft) kann es doch gesund sein. und das finde ich ausschlaggebend. was ist daran so schlimm, wenn es eigentlich der art widerspricht, aber trotzdem gesund ist?
    warum sollte das futter nicht förderlich für die gesundheit meiner hunde sein? wenn alles drin ist, was meine hunde brauchen und ich das per bluttest sogar im labor überprüfe kann ich doch sehen, wie förderlich es für meine hunde ist.


    annriedel: meine hunde werden doch nicht chemisch vollgepumpt! es gibt nur wenig vitamine und mineralstoffe, die nicht oder nicht ausreichend in pflanzen enthalten sind. und diese werden zugesetzt (übrigens auch in anderen futtersorten). dazu zählt zum beispiel das vitamin b12. dieses vitamin wird von darmbakterien der beutetiere gebildet, sprich: es wird natürlicherweise von bakterien und nicht von säugetieren gebildet. es wird von diesen bakterien ausgeschieden. demzufolge kann es auch von bakterien in nährlösungen gebildet werden, weil es relativ egal ist (auch für die verwertung) ob diese bakterien in därmen oder reagenzgläsern das b12 ausscheiden.
    und die anderen vitamine sind vitamin a und d3, sowie vitamin e.
    diese vitamine werden auch "normalem hundefutter" zugesetzt.


    Fantasmita: ich gebe dir recht, das man einem kaninchen kein schnitzel geben sollte und einem wellensittich keine cola. und bestimmt sollte man einen hund auch nicht von salat ernähren, aber das ist doch nicht mit veganem fertigfutter zu vergleichen, weil die inhaltsstoffe nicht stimmen. wichtig sind doch vor allen dingen die inhaltsstoffe, oder wie sieht ihr das?


    übrigens finde ich es auch nicht schlecht seinen hund zu barfen, aber leid vermeiden geht für mich noch weiter, ich betone für MICH.


    lg marika

    also, ich denke ein hund aus einer pflegestelle wäre die bessere wahl als einer direkt aus griechenland. die pflegestellen sind oft schon sehr hundeerfahren und können dir eine menge über die charaktereigenschaften deines zukünftigen hundes sagen. gleichzeitig wurden diese hunde schon hier in deutschland sozialisiert und müssen sich nicht mehr an alle reize hier gewöhnen. ein hund direkt aus dem griechischem tierheim ist eine riesenherausforderung, weil diese hunde natürlich nichts anderes kennen.


    außerdem solltest auch auf die rassezusammensetzungen achten. meine anouk z.b. ist ein windhundmix (wurde zwar als colliemix eingeschätzt, aber da ist definitiv ein windi drin) und ich kann sie (bis jetzt jedenfalls) deshalb noch nicht von der leine lassen (zu viel jagdtrieb), sie jagd ALLES, was sich bewegt. sie wäre als anfängerhund absolut ungeeignet (wie eigentlich alle windhundartigen), weil sie sehr eigenständig ist.


    ich hab mir deine süße angeschaut, aber nach mali sieht sie mir gar nicht aus. naja, ein malimix ist auf jeden fall nicht unbedingt der beste anfängerhund, hab selber so einen zu hause (viel temperament, ein großer territorialitätsanspruch gegenüber anderen rüden, niedrige reizschwelle,...).


    ich glaube rassettechnisch gute anfängerhunde sind labbis, altdeutsche schäfis, pudel.


    aber so genau kann man das nicht sagen, denn der charakter eines hundes definiert sich ja nicht nur durch die rasse.


    am besten denke ich ist es eine info der pflegestelle einzuholen.


    lg marika

    @tinator: was bedeutet denn "artgerecht"?
    denkst du, dass eine biokuh artgerecht lebt?
    aus wessen sicht ist diese haltung artgerecht?
    hast du dich schon einmal darüber informiert, wie biotiere gehalten und geschlachtet werden?
    warum sollte man, vorrausgesetzt der hund ist und bleibt bei bester gesundheit durch spezialfutter, seinen hund nicht fleischlos ernähren?


    lg marika und lucanouk

    jaaa menschenscheiße...igitt, gestern hat luca welche gefressne kam nach nem ruf aus dem gebüsch gestürmt, um sein leckerchen aus der hand zu nehmen, ich wusste von nix und naja, den rest mit der stinkenden hand könnt ihr euch ja sicherlich denken...kotz! aber egal, war gerade off-topic

    wir können ja dann auch mal eine vergleichsstudie machen, das wäre sicherlich interessant.
    da könnte man die unterschiedlichen ernährungsarten (trofu, feuchtfutter, veganes futter, barf, selbst gekochtes) vielleicht einmal miteinander vergleichen. was haltet ihr davon?


    lg marika

    o.k., dann oute ich mich mal. meine hunde bekommen beide amidog. sie sind sehr gesund und fit, obwohl in dem futter keine tierischen bestandteile enthalten sind. jedoch enthält amidog alle stoffe, die hunde brauchen.


    ich habe mich auf barfer-seiten über den nährstoffbedarf von hunden informiert, um herauszubekommen welche aminosäuren sie in welcher zusammensetzung und welche vitamine und mineralstoffe sie brauchen. auch weiß ich, dass eine vegane ernährung mit rohem gemüse auf keinen fall ihren nährstoffbedarf decken könnte. deswegen würde ich NIEMALS roh vegan füttern. hunde können gemüse in seiner rohform nicht aufspalten, allerdings sind sie in der lage verarbeitete proteine aufzuspalten. hier nochmal: pflanzliche proteine sind in ihrer wertigkeit nicht unbedingt schlechter als tierische. gluten z.b. sind sehr hochwertig. proteine aus haaren oder knochen hingegen sehr minderwertig. es kommt immer auf die genauen quellen an, proteine sind nicht gleich proteine! aber das wissen denke ich die meisten hier schon.


    deshalb ist das futter meiner hunde besonders aufbereitet und enthält auch stoffe, die synthetisch zugesetzt werden (vitamine und kupfer).


    es enthält keine gefährlichen konservierungsstoffe, kein vitamin k3, keinen zucker und kein soja (im gegensatz zu sehr vielen konventionellen futtersorten).


    ich werde demnächst einen bluttest machen lassen und wenn ich einen mangel feststellen würde ich SOFORT umstellen. ich würde in diesem fall barfen, weil ich es für sehr gesund halte.


    doch solange meine hunde gesund sind (nicht nur nach augenschein, sondern auch nach laborbefund) werde ich weiterhin mit veganem trockenfutter füttern.
    so lange ihre gesundheit gewährleistet ist und ihnen das futter schmeckt sehe ich nicht, wo die tiere gequält werden. meine hunde sind verrückt nach ihrem futter. jedoch wenn ich ihnen fleisch gebe, werde auf JEDEN FALL tiere gequält und wenn es vermeidbar ist, kann ich es doch machen.


    warum füttere ich sie vegan? vorweg, ich ekel mich NICHT davor, fleisch anzufassen, sondern möchte mit meiner lebensweise leid vermeiden. jedes lebewesen hat meiner meinung nach ein recht auf leben und freiheit.
    jetzt könnte man sich fragen: warum hat sie denn haustiere, wenn jedes tier ein recht auf ein leben in freiheit hat?
    meine hunde stammen beide aus zweiter hand und ich würde niemals auf die idee kommen, mit ihnen zu züchten, generell finde ich es sehr schade, dass tiere zweckmäßig vermehrt werden und deswegen würde ich auch niemals bei einem züchter ein tier kaufen.


    übrigens würde ich ihnen geschenktes fleisch (z.b. schlachtabfälle) nicht verwehren, mein geld würde ja dann nicht in diese maschinerie einfließen.
    jedoch habe ich in dieser hinsicht noch keine quellen gefunden.


    ich freue mich auf eine sachliche diskussion mit euch, denn ich denke, dass ich gerade in diesem forum im austausch mit euch bestimmt noch viel dazulernen kann.


    lg marika

    hallo,


    deine vermutung bezüglich des kringelschwanzes halte ich allerdings auch nicht für falsch. mein rüde ist gerade im rüpelalter und reagiert auch sehr stark auf bestimmte rassen, die aufgrund ihrer natürlichen körperhaltung in seinen augen dominanz ausstrahlen. labbisz.b. rasen immer stürmisch auf ihn zu, schwanz oben...da ist meistens schon stress vorprogrammiert, obwohl die das gar nicht böse meinen. bullis laufen sehr staksig, auf einige hunde wirkt das sehr bedrohlich. und shar-peis, sowie chow-chows haben eben diesen kringelschwanz UND die staksige körperhaltung, die werden bei uns auf dem hundeplatz auch schnell angezickt...


    vielleicht ist es die krankheit plus größe und körperhaltung und eventuell die tatsache, dass du deine süße zu schnell aus der situation nimmst und sie deswegen das hundefrühwarnsystem noch nicht durchschauen konnte.

    bei uns auf dem platz gibt es auch einen hund, der sich ähnlich wie balu verhält. es ist auch ein rüde in balus alter und er hat, wenn frauchen nicht da war, löcher in die wand gefressen.
    mit ein paar sehr einfachen regeln klappt es jetzt wunderbar.


    ich finde du machst an sich wirklich viel mit deinem hund, das mit der unteforderung ist vielleicht gar nicht mal das problem.


    wie hast du ihn an das alleine sein gewöhnt?
    hat er feste plätze in der wohnung?
    darf er dir überall nachlaufen?
    hat er feste malzeiten oder nimmt er sich sein futter wann er möchte?
    wo schläft er?
    geht auch mal eine tür vor seiner nase zu?
    wenn du nach hause kommst und die familie daheim ist, wer wird zuerst begrüßt: der hund oder dein mann?
    hast du für jedes kommando ein auflösewort?
    wenn ihr spazieren geht: wer geht voran an stellen, bei denen man nicht zu zweit durchpasst (enge gassen, türen etc.)?


    lg marika und ihre beiden kloppis